20.02.2020 22:10:45

MÄRKTE USA/Angst vor Folgen des Coronavirus belastet Aktienkurse

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Erholung vom Mittwoch, die S&P-500 und Nasdaq auf neue Rekordhochs hievte, haben die US-Börsen am Donnerstag einen Rücksetzer erlebt. Im Handel wurde vermutet, dass eine Studie der Bank Goldman Sachs die Kurse absacken ließ: Die Analysten warnen vor einer Korrektur an den Börsen, also einem Rückgang der Kurse um mehr als 10 Prozent. Ihrer Meinung nach werden die Folgen der Coronavirus-Epidemie für die Unternehmensgewinne an den Finanzmärkten unterschätzt.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,4 Prozent auf 29.220 Punkte. Der S&P-500 büßte ebenfalls 0,4 Prozent ein. Der Nasdaq-Composite verlor 0,7 Prozent. Alle Indizes hatten zeitweise aber deutlicher im Minus gelegen. Auf 1.760 (Mittwoch: 1.584) Kursgewinner kamen 1.193 (1.372) -verlierer. Unverändert schlossen 60 (103)Titel.

China hatte in der Nacht, wie erwartet, mit einer Zinssenkung auf die absehbaren negativen konjunkturellen Entwicklungen reagiert. Allerdings wurde der Umfang der Maßnahme am Markt als zu zaghaft eingeschätzt.

Dagegen ist die Zahl der in China offiziell registrierten neuen Infektionen durch das Coronavirus auf den niedrigsten Stand seit fast einem Monat gesunken. Aus Südkorea wurde jedoch eine deutliche Zunahme der Infizierten gemeldet.

Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten überzeugten. Schon zuletzt hatten die US-Daten auf einen guten Zustand der US-Konjunktur hingedeutet. Geldpolitische Lockerungen durch die US-Notenbank werden aktuell ohnehin nicht erwartet. In diesem Sinne wurde auch das Fed-Protokoll der Januar-Sitzung an den Märkten interpretiert, das am Mittwoch veröffentlicht worden war.

Der Philadelphia-Fed-Index für Januar stieg auf 36,7, während Analysten mit einem Rückgang auf 8,0 gerechnet hatten. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe entsprachen mit einem Stand von 210.000 dagegen genau der Erwartung. Der Index der Frühindikatoren stieg im Januar überraschend deutlich.

Goldpreis markiert neues Siebenjahreshoch

Der Goldpreis stieg weiter. Die Feinunze markierte ein neues Siebenjahreshoch, in Euro ging es sogar auf ein Allzeithoch. Teilnehmer führten die jüngste Stärke auch auf die Corona-Epidemie zurück, welche die Nachfrage nach Sicherheit verstärke. Die Anleger setzten zudem darauf, dass die US-Notenbank und andere Zentralbanken die Zinsen senken werden, um den Einfluss der Corona-Epidemie auf das weltweite Wirtschaftswachstum abzufedern. Davon profitierte das zinslose Gold. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 1.620 Dollar.

Auch die Ölpreise setzten ihre Aufwärtstendenz fort. Teilnehmer verwiesen auf die Leitzinssenkung in China, um den konjunkturellen Auswirkungen der Corona-Epidemie entgegenzuwirken. Daneben stützten schwache Ölförderdaten aus Norwegen. Rückenwind kam zudem von den offiziellen Daten zu den US-Lagerbeständen, die in der vergangenen Woche weniger stark gestiegen waren als erwartet. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,9 Prozent auf 53,78 Dollar und damit den höchsten Stand seit rund vier Wochen, für Brent ging es um 0,3 Prozent auf 59,31 Dollar nach oben.

Der Dollar wertete zur japanischen Währung weiter auf und überwand die Marke von 112 Yen. Zu Wochenbeginn kostete der Dollar noch weniger als 110 Yen. Für sicherheitsbewusste Anleger sei der Greenback als Fluchtwährung derzeit praktischer als der Yen, sagte Rabobank-Strategin Jane Foley dazu. Grund für die Abwertung des Yen zum Dollar sei, dass China und die dortige Virusepidemie praktisch vor der Haustür Japans lägen. Daneben gebe es wachsende Befürchtungen, dass die japanische Wirtschaft in die Rezession abrutschen könnte. Der Dollar biete in dieser Gemengelage sowohl Liquidität als auch Rendite. Der Euro tendierte unter 1,08 Dollar seitwärts.

Die US-Anleihen zogen ebenfalls an. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 4,9 Basispunkte auf 1,52 Prozent.

L Brands und Morgan Stanley mit Abgaben

Die Aktien von L Brands verloren 4,8 Prozent, nachdem der Teilverkauf von Victoria's Secret zu einem schlechten Preis erfolgen könnte. Die Dessous-Modefirma werde zu 55 Prozent an den Finanzinvestor Sycamore verkauft, so informierte Personen. Die Bewertung liege mit 1,1 Milliarden Dollar dabei am untersten Rand der Erwartungen.

Procter & Gamble stiegen um 0,9 Prozent, obwohl das Unternehmen aufgrund des Coronavirus Nachfrage- und Lieferprobleme verzeichnet, die Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal negativ beeinflussen dürften. An den Jahreszielen hält das Unternehmen allerdings fest.

Die Mosaic-Aktie schloss 0,3 Prozent höher. Der Düngemittelhersteller hatte im Jahr 2019 mit den schlechten Wetterbedingungen in Nordamerika zu kämpfen und musste die Preise senken. Für 2020 rechnet das Unternehmen aber mit einer regen Nachfrage, da die chinesische Konkurrenz wegen des Coronavirus Produktionsprobleme haben dürfte.

Die Papiere von Morgan Stanley fielen um 4,6 Prozent. Der Konzern kauft E*Trade für 13 Milliarden US-Dollar. Mit der Transaktion ändert sich das Geschäftsmodell der Investmentbank, die ihre Zukunft auch in der Geldverwaltung für weniger vermögende Anleger sieht. E*Trade stiegen um fast 22 Prozent.

Gute Geschäftszahlen verhalfen Avis Budget zu einem Kurssprung um 16,6 Prozent.

Die Adesto-Aktie schoss um rund 55 Prozent auf 12,35 Dollar nach oben. Die deutsche Dialog Semiconductor erwirbt das US-Unternehmen für 12,55 US-Dollar je Aktie in bar oder rund 500 Millionen US-Dollar.

Tesla gingen rund 2 Prozent schwächer aus dem Handel. Sie reagierten somit nicht auf die Entscheidung des Oberlandesgerichts Berlin-Brandenburg, dass die Rodungen für das geplante Tesla-Werk in Brandenburg fortgesetzt werden dürfen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 29.219,98 -0,44 -128,05 2,39

S&P-500 3.373,23 -0,38 -12,92 4,41

Nasdaq-Comp. 9.750,97 -0,67 -66,22 8,67

Nasdaq-100 9.627,83 -0,94 -90,90 10,25

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,38 -4,1 1,42 17,7

5 Jahre 1,36 -5,1 1,41 -56,4

7 Jahre 1,44 -5,1 1,49 -80,8

10 Jahre 1,52 -4,9 1,56 -92,9

30 Jahre 1,96 -5,1 2,01 -110,5

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:33 Mi, 17.30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0789 -0,18% 1,0786 1,0795 -3,8%

EUR/JPY 120,92 +0,56% 120,62 119,94 -0,8%

EUR/CHF 1,0616 -0,14% 1,0618 1,0620 -2,2%

EUR/GBP 0,8375 +0,12% 0,8364 0,8339 -1,0%

USD/JPY 112,08 +0,75% 111,46 111,11 +3,0%

GBP/USD 1,2883 -0,29% 1,2894 1,2946 -2,8%

USD/CNH (Offshore) 7,0461 +0,50% 7,0276 7,0059 +1,1%

Bitcoin

BTC/USD 9.576,26 -1,17% 9.593,76 10.154,26 +32,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,74 53,29 +0,8% 0,45 -11,6%

Brent/ICE 59,30 59,12 +0,3% 0,18 -9,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.620,06 1.611,35 +0,5% +8,71 +6,8%

Silber (Spot) 18,35 18,45 -0,5% -0,10 +2,8%

Platin (Spot) 980,20 1.008,00 -2,8% -27,80 +1,6%

Kupfer-Future 2,59 2,61 -0,6% -0,02 -7,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 20, 2020 16:10 ET (21:10 GMT)

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Morgan Stanley 134,36 0,10% Morgan Stanley
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