07.01.2019 14:58:44

MÄRKTE USA/An der Wall Street dürfte Ruhe einkehren

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der zuletzt extrem hohen Volatilität scheint an der Wall Street am Montag Ruhe einzukehren. Der Aktienterminmarkt suggeriert eine wenig veränderte Handelseröffnung am Kassamarkt. Sollte sich diese Tendenz durchsetzen, kontrastiere sie deutlich verglichen mit den zwei vorangegangenen Handelstagen und den heftigen Aufs und Abs.

"Der Start ins neue Jahr war kein schöner, weil Unternehmen verstärkt vor der Gewinnentwicklung warnen - ein offensichtlicher Effekt des Handelskrieges. Während wir mit insgesamt sinkenden Gewinnen rechnen, liegt es auf der Hand, dass multinationale Unternehmen die Hauptlast des Handelskrieges tragen werden, da die Einnahmen ihre Prognose verfehlen", sagt Chefmarktanalyst Peter Cardillo von Spartan Capital Securities.

Handelsstreit und Regierungsstillstand mögen aktuell keine Schrecken verbreiten, zum Kauf von Aktien animieren sie aber auch nicht. Am Freitag hatten Hoffnungen einer weniger straffen Geldpolitik trotz eines überzeugenden Arbeitsmarktberichtes Anleger in den Aktienmarkt getrieben, die übergeordneten Probleme wurden kurzzeitig ausgeblendet.

Handelsstreit bleibt wichtigstes Thema

Allerdings rücken die chinesisch-amerikanischen Handelsstreitigkeiten nun wieder stärker ins Bewusstsein, denn am Montag haben zweitägige Handelsgespräche begonnen. US-Präsident Donald Trump gibt sich optimistisch und geht von einer Einigung aus. Gestützt wird diese Sicht dadurch, dass der chinesische Vizepremierminister Liu He unerwartet zur Verhandlungsdelegation gestoßen ist.

Analysten bleiben indes skeptisch: Die Citigroup bezweifelt, dass der Handelsstreit innerhalb der 90-tägigen Frist beigelegt werden kann, in der beide Seiten auf weitere Zollerhöhungen verzichten. Nomura wiederum sieht in den aktuellen Liquiditätshilfen für das chinesische Finanzsystem einen Beleg für die wachsende Sorge in Peking vor den Auswirkungen des konjunkturellen Gegenwinds.

Im Haushaltsstreit in den USA deutet sich indes keine Annäherung an. Trump hat wegen der Finanzierung der von ihm geforderten Grenzmauer zu Mexiko vielmehr mit einer mehr als einjährigen Haushaltssperre gedroht.

Eli Lilly kauft ein

Unter den Einzelaktien fallen Eli Lilly vorbörslich um 2,6 Prozent. Der US-Pharmariese will das auf Krebsmedizin spezialisierte Unternehmen Loxo Oncology für insgesamt rund 8 Milliarden Dollar übernehmen.

Die Aktien von Insmed Incorporated profitieren von der Umsatzprognose des Unternehmens für das Mittel Arikayce. Der Kurs schnellt um 29,3 Prozent empor.

Mit einem Freudensprung von 83 Prozent reagiert die Aktie der Luxoft Holding auf die Zustimmung des Technologiedienstleisters zum Verkauf an die DXC Technology Co. Der Deal habe ein Volumen von 2 Milliarden US-Dollar. DXC zeigen sich unverändert.

Pacific Gas & Electric Co (PC&G) brechen um 15,6 Prozent ein. Laut Berichten will das Unternehmen Gläubigerschutz für einige oder alle Geschäftsbereiche beantragen. Dem Versorgungsunternehmen aus Kalifornien drohen Milliarden-Forderungen im Zusammenhang mit den Waldbränden in Kalifornien im November.

Die jüngste Rally der Ölpreise hält derweil den fünften Tag in Folge an. Die zum neuen Jahr in Kraft tretenden Förderkürzungen des Erdölkartells Opec sowie Verbündeter wie Russland treiben die Preise. Aber auch die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage wird im Handel als Grund genannt. Verwiesen wird auf den starken Arbeitsmarktbericht in den USA und die Hoffnung auf ein Ende des Handelskonflikts. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 2,1 Prozent auf 48,95 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 2,2 Prozent auf 58,32 Dollar.

Zinsspekulation drückt Dollar und stützt Renten und Gold

Die als taubenhaft interpretierten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vom Wochenschluss drücken den Dollar. Der WSJ-Dollarindex verliert 0,2 Prozent. Der Euro legt zu, nachdem die November-Einzelhandelsdaten für die Eurozone überraschend positiv ausgefallen sind. Die Gemeinschaftswährung klettert auf 1,1450 Dollar nach Wechselkursen unter 1,14 am Freitagabend.

Der schwache Dollar und die Spekulation auf eine weniger straffe US-Geldpolitik helfen dem Goldpreis auf die Sprünge, die Feinunze verteuert sich um 0,7 Prozent auf 1.294 Dollar. Zudem steige die Nachfrage nach physischem Gold, heißt es im Handel. Vor allem in den USA und in Großbritannien führe die Unsicherheit an den Finanzmärkten zu Goldkäufen.

Ähnlich wie das Edelmetall profitieren auch US-Rentenpapiere von nachlassenden Zinserwartungen und steigender Verunsicherung in den USA. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um 3,3 Basispunkte auf 2,63 Prozent.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,48 -0,8 2,49 127,7

5 Jahre 2,47 -3,0 2,50 54,5

7 Jahre 2,53 -3,4 2,56 28,0

10 Jahre 2,63 -3,3 2,67 19,0

30 Jahre 2,94 -4,2 2,98 -12,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.39 Uhr Fr, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1448 +0,37% 1,1418 1,1407 -0,1%

EUR/JPY 123,98 +0,22% 123,61 123,51 -1,4%

EUR/CHF 1,1231 -0,23% 1,1246 1,1249 -0,2%

EUR/GBP 0,8971 +0,12% 0,8960 0,8967 -0,3%

USD/JPY 108,30 -0,17% 108,25 108,30 -1,2%

GBP/USD 1,2760 +0,26% 1,2745 1,2721 -0,0%

Bitcoin

BTC/USD 4.018,25 +0,01% 4.038,87 3.757,63 +8,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 48,95 47,96 +2,1% 0,99 +7,8%

Brent/ICE 58,32 57,06 +2,2% 1,26 +7,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.293,61 1.284,81 +0,7% +8,80 +0,9%

Silber (Spot) 15,78 15,70 +0,5% +0,08 +1,8%

Platin (Spot) 829,55 822,80 +0,8% +6,75 +4,2%

Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,4% -0,01 +0,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

January 07, 2019 08:59 ET (13:59 GMT)

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