15.06.2016 15:31:46
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MÄRKTE USA/Alle Augen sind auf die US-Notenbank gerichtet
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Blicke der Investoren sind zur Wochenmitte auf die US-Notenbank gerichtet, womit die zuvor vorherrschenden Brexit-Sorgen kurzfristig in den Hintergrund gedrängt werden. Zwar dürften die US-Notenbanker vor einer weiteren Zinsanhebung angesichts der drohenden Gefahr eines Ausscheidens Großbritanniens aus der Europäischen Union absehen, doch werden besonders Aussagen zur US-Konjunktur und zu weiteren Zinsschritten im Fokus stehen. Vor allem, ob es sich beim zuletzt überraschend schwachen US-Arbeitsmarktbericht für Mai um einen Ausrutscher gehandelt hat.David Kohl, Chefstratege für Währungen und Chef-Volkswirt für Deutschland bei Julius Bär, geht davon aus, dass die Fed weitere Zinserhöhungen für den Jahresverlauf ankündigen wird: "Dies steht klar im Widerspruch zu den Markterwartungen, die die Wahrscheinlichkeit für Zinserhöhungen in diesem Jahr nahezu bei Null sehen." Die Ankündigung weiterer Zinserhöhungen könnte daher positiv auf den Wechselkurs des US-Dollar wirken. Dennoch dürfte die Nervosität mit dem EU-Referendum in der kommenden Woche hoch bleiben, heißt es weiter. Der Future auf den S&P-500 gewinnt 0,2 Prozent.
Gute US-Daten sorgen für keine Reaktion Keine Reaktion rufen die vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten hervor. Weder der S&P-Future noch der US-Dollar oder die US-Renditen haben spürbar reagiert. "So kurz vor der Fed-Sitzung sind die Daten offensichtlich egal", sagt ein Marktteilnehmer. Positiv seien vor allem die stärker als erwartet gestiegenen Erzeugerpreise. Der Preisdruck hat in den USA auf vorgelagerter Ebene wegen steigender Energiepreise zugenommen. Der dämpfende Effekt auf die Inflation durch das billige Erdöl nimmt damit weiter ab. Der Empire State Index hat den starken Rücksetzer vom April wieder aufgeholt. Auch das sei ein gutes Signal, heißt es. Kurz vor der Startglocke folgt noch die Industrieproduktion für Mai.
Yen, Gold und Öl mit Abgaben Der zuletzt stark gestiegene Yen wertet gegenüber Euro und Dollar etwas ab. Japans Währung hatte zuletzt von der zunehmenden Wahrscheinlichkeit eines Brexit und der Unsicherheit über das Zinsszenario in den USA profitiert. Der Dollar dürfte das aktuelle Aufwärtsmomentum beibehalten, sollten die US-Notenbanker am Abend die Möglichkeit einer Zinserhöhung im Juli unterstreichen, glaubt Währungsexperte Yuzo Sakai von Tokyo Forex & Ueda Harlow. Er traut dem Dollar in diesem Fall einen kurzfristigen Anstieg auf 106,90 Yen zu, verglichen mit aktuell 106,14. Sollte es aber anders kommen, könne die US-Devise bis auf das am Dienstag markierte Mehrmonatstief von 105,63 Yen zurückfallen. Der Euro notiert bei 1,1236 Dollar nach Kursen unter 1,12 Dollar im asiatischen Handel.
Nach zuletzt fünf Tagen mit Aufschlägen gibt der Goldpreis leicht nach. Vor Bekanntgabe des Zinsbeschlusses der US-Notenbank herrsche Vorsicht, so ein Teilnehmer. "Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung ist laut den Fed Fund Futures bei Null", heißt es von der Commerzbank. Die Fed dürfte allerdings die Tür für weitere Zinsschritte in diesem Jahr offen halten. Allerdings sollten übergeordnet die Brexit-Befürchtungen und die Sorgen hinsichtlich der Weltkonjunktur den Goldpreis stützen. Die Feinunze kostet 1.284 Dollar, ein Minus von 0,4 Prozent.
Wieder zunehmende Sorgen vor einem steigenden Ölangebot drücken zur Wochenmitte auf die Preise für WTI und Brent. Bereits seit Freitag befinden sich die Preise im Rückwärtsgang, als Baker Hughes die zweite Zunahme der US-Ölförderstellen in Folge bekannt gegeben hatte. Daneben vermeldete die EIA am Vorabend eine Zunahme der wöchentlichen US-Lagerdaten um 1,2 Millionen Barrel, nachdem zuletzt Rückgänge für etwas Entspannung bei den Preisen gesorgt hatten. Im Fokus stehen nun im weiteren Handelsverlauf die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung. Für WTI geht es um 1,3 Prozent auf 47,84 Dollar nach unten, Brent verliert 1,5 Prozent auf 49,06 Dollar.
Eine leichte Gegenbewegung gibt es bei den Renditen der US-Anleihen. Zehnjährige Papiere rentieren aktuell mit 1,62 Prozent, eine Zunahme um 2 Basispunkte. Am Vortag war die Rendite mit den verstärkten Brexit-Sorgen und der damit einhergehenden Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" Anleihen noch auf den tiefsten Stand seit Dezember 2012 gefallen. Auch hier werde mit Spannung auf die Aussagen der US-Notenbank gewartet, heißt es.
Bob Evans Farms mit schwachem Umsatz unter Druck Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage dünn. Unter Druck könnten die Aktien von Bob Evans Farms geraten. Die Restaurantkette hatte mit ihren flächenbereinigten Umsätzen für das vierte Quartal enttäuscht und zudem mitgeteilt, dass im Gesamtjahr mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich gerechnet werde. Nachbörslich fiel die Aktie um gut 6 Prozent. Vor der Startglocke sind die Titel noch inaktiv.
Die Linkedin-Aktie zeigt sich vorbörslich trotz eines negativen Analysten-Kommentars unverändert. Die Analysten von RBC haben die Titel auf "Sector Perfom" von zuvor "Outperform" abgestuft.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.05 Uhr Di, 17.13 Uhr % YTD EUR/USD 1,1236 +0,32% 1,1200 1,1210 +3,5% EUR/JPY 119,26 +0,25% 118,96 118,74 -6,5% EUR/CHF 1,0819 +0,05% 1,0814 1,0798 -0,5% GBP/EUR 1,2617 -0,08% 1,2628 1,2584 -7,1% USD/JPY 106,14 -0,08% 106,23 105,94 -9,6% GBP/USD 1,4177 +0,23% 1,4145 1,4106 -3,9%ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,84 48,49 -1,3% -0,65 +15,8% Brent/ICE 49,06 49,83 -1,5% -0,77 +16,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.283,97 1.289,55 -0,4% -5,59 +21,0% Silber (Spot) 17,48 17,50 -0,1% -0,02 +26,5% Platin (Spot) 985,20 975,50 +1,0% +9,70 +10,5% Kupfer-Future 2,12 2,04 +3,6% +0,07 -1,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 15, 2016 09:01 ET (13:01 GMT)
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