16.03.2023 16:55:43
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MÄRKTE USA/Aktien stramm auf Erholungskurs
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem leichteren Start in den Donnerstag sind die US-Börsen auf Erholungskurs gegangen. Die Sorgen vor einer sich ausweitenden Bankenkrise ebben etwas ab, nachdem sich die Credit Suisse (CS), die erst am Vortag mit in den Sog geraten war, massive Unterstützung von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gesichert hat. Bis zu 50 Milliarden Franken will sich die CS leihen, um damit präventiv die Liquidität zu stärken. Dazu hatte die SNB betont, angesichts der Verwerfungen auf dem US-Bankenmarkt keine Hinweise auf eine direkte Ansteckungsgefahr für Schweizer Institute zu sehen.
Dazu berichtet das Wall Street Journal, dass einige der größten US-Banken an einer Vereinbarung mit der angeschlagenen First Republic arbeiteten, die eine umfangreiche Kapitalspritze beinhalten könnte. Für Zuversicht sorgt daneben, dass US-Finanzministerin Janet Yellen erklärte, dass das US-Bankensystem trotz des Zusammenbruchs zweier mittelgroßer Banken stabil sei.
Zur Mittagszeit in New York gewinnt der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent auf 32.019 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 1,1 Prozent nach oben, für die Nasdaq-Indizes, die stärker auf sinkende Zinsen reagieren, um bis zu 2,0 Prozent.
Am Anleihemarkt geht es nach dem Absturz der Renditen am Vortag uneinheitlich zu. Am kurzen Ende steigen die Zinsen wieder, am langen sinken sie noch etwas weiter. Zum einen sind Anleihen im aktuellen Umfeld als sicherer Hafen gesucht, zum anderen wird die Wahrscheinlichkeit wieder höher gesehen, dass die US-Notenbank trotz der Probleme im Bankensektor in der kommenden Woche die Zinsen wie geplant um 25 Basispunkte erhöhen wird. Das treibt die Rendite am kurzen Ende.
Unter dem Strich positiv scheint anzukommen, dass die EZB die Leitzinsen wie geplant um 50 Basispunkte angehoben hat. Hier hatte es zuletzt Spekulationen über eine kleinere Erhöhung gegeben. Zum einen zeige sie damit Entschlossenheit bei der Bekämpfung der Inflation als Voraussetzung für Wachstum und stabile Finanzmärkte, zum andere lasse sich daraus Vertrauen in das Bankensystem in Europa ableiten, so Marktteilnehmer. Dazu wurden weitere Zinserhöhungen nicht in Aussicht gestellt und ein datenabhängiges Vorgehen avisiert und zugleich die Fähigkeit betont, das Finanzsystem mit ausreichend Liquidität zu versorgen.
Vor diesem Hintergrund ist die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte in den USA am kommenden Mittwoch von gut 50 Prozent am Vortag deutlich auf fast 80 Prozent gestiegen.
Die am Berichtstag veröffentlichten Konjunkturdaten gehen gegenüber der Banken- und Zinsthematik weitgehend unter.
Kurse der Regionalbanken erneut auf Talfahrt
Am Aktienmarkt stehen ungeachtet der leichten Entspannung im Bankensektor die Kurse einiger kleinerer Regionalbanken weiter unter Druck. First Republic stürzen trotz der Berichte über finanzielle Hilfe um 28 Prozent ab, hatten aber im Tagestief auch schon deutlich tiefer gelegen. PacWest Bancorp brechen um 12,1 Prozent ein, Western Alliance Bancorp verlieren 6,4 Prozent. Der S&P-500-Subindex der Banken liegt dagegen 0,6 Prozent im Plus.
Adobe gewinnen derweil 5,1 Prozent. Das Softwareunternehmen hat überraschend starke Geschäftszahlen veröffentlicht und seinen Ausblick angehoben. Snap (+5,0%) und Meta Platforms (+1,8%) profitieren von einem Bericht des Wall Street Journal, wonach die US-Regierung das chinesische Unternehmen Bytedance aufgefordert hat, aus Gründen der nationalen Sicherheit ihr Videoportal Tiktok zu verkaufen. Andernfalls drohe ein Verbot des Social-Media-Rivalen von Snap und Meta.
Dollar wenig verändert - Ölpreise stabilisiert
Am Devisenmarkt tut sich wenig. Der Euro zeigt sich nach dem EZB-Zinsentscheid gut behauptet, er kostet 1,0593 Dollar. Am Vortag war er auf ein Zweimonatstief von 1,0516 Dollar gesunken. Der Dollarindex gibt derweil um 0,2 Prozent nach.
Am Rohstoffmarkt scheint die Abwärtstendenz beim Öl nach drei Tagen mit Verlusten zu enden. Die jüngsten Probleme im Bankensektor haben Befürchtungen geweckt, dass es zu einer Finanzkrise kommen könnte, die wiederum zu einer Rezession und damit einem geringeren Ölbedarf führen könnte. Nach anfänglichen fortgesetzten Einbußen zeigen sich die Ölpreise aktuell wenig verändert.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 32.019,10 +0,5% 144,53 -3,4%
S&P-500 3.935,25 +1,1% 43,32 +2,5%
Nasdaq-Comp. 11.637,49 +1,8% 203,44 +11,2%
Nasdaq-100 12.499,36 +2,0% 248,03 +14,3%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,00 +12,8 3,88 -41,7
5 Jahre 3,56 +0,3 3,55 -44,3
7 Jahre 3,51 -2,8 3,54 -45,8
10 Jahre 3,42 -4,5 3,46 -46,1
30 Jahre 3,61 -3,8 3,65 -36,2
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:05 Uhr Mi, 17:19 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0593 +0,1% 1,0598 1,0531 -1,0%
EUR/JPY 140,95 -0,1% 140,90 139,76 +0,4%
EUR/CHF 0,9871 +0,1% 0,9853 0,9739 -0,3%
EUR/GBP 0,8760 -0,2% 0,8785 0,8759 -1,0%
USD/JPY 133,09 -0,2% 132,92 132,68 +1,5%
GBP/USD 1,2093 +0,3% 1,2072 1,2024 -0,0%
USD/CNH (Offshore) 6,9074 +0,2% 6,8997 6,9081 -0,3%
Bitcoin
BTC/USD 24.951,80 +1,9% 24.542,81 24.268,46 +50,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,38 67,61 -0,3% -0,23 -16,3%
Brent/ICE 73,56 73,69 -0,2% -0,13 -13,8%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 43,90 42,91 +2,3% +0,99 -42,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.915,45 1.920,42 -0,3% -4,97 +5,0%
Silber (Spot) 21,54 21,80 -1,2% -0,26 -10,1%
Platin (Spot) 972,45 964,45 +0,8% +8,00 -9,0%
Kupfer-Future 3,84 3,86 -0,4% -0,02 +0,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 16, 2023 11:56 ET (15:56 GMT)
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First Republic Bank | 0,00 | 0,00% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 598,10 | 2,13% | |
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Western Alliance Bancorporation | 81,31 | 0,23% |