07.11.2016 10:34:47

MÄRKTE EUROPA/Wende in Email-Affäre treibt Aktien und Dollar

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Verzicht des FBI auf weitere Ermittlungen gegen Hillary Clinton in der sogenannten Email-Affäre sorgt an Europas Börsen für Erleichterung und Kursgewinne auf breiter Front. In den neu entdeckten Emails hätten Ermittler keine Hinweise auf strafbare Handlungen der Kandidatin gefunden, teilte das FBI am Sonntagabend mit. Die Entlastung kommt zwei Tage vor der Präsidentschaftswahl für Clinton zu einem günstigen Zeitpunkt und dürften ihre Siegchancen wieder erhöhen. Statistikguru Nate Silver schätzt die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg Clintons auf 67 Prozent ein.

   Nachdem das wieder eng gewordene Rennen um die US-Präsidentschaft an den vergangenen Handelstagen noch für Verunsicherung und fallende Kurse gesorgt hatte, liegt der Dax eine Stunde nach Handelsbeginn 1,3 Prozent höher bei 10.392 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es ähnlich stark nach oben auf 2.993 Punkte. Schon die asiatischen Börsen hatten auf die Entwicklung in den USA mit Gewinnen reagiert.

   Am Devisenmarkt wertet der Dollar auf - der Euro notiert bei 1,1060 nach Ständen von fast 1,1150 am Freitag. Auch zu anderen wichtigen Währungen legt der Greenback zu. Nach Einschätzung der Commerzbank ist es klar, dass der Devisenmarkt einen Sieg Clintons lieber sähe als einen Erfolg Trumps. Die Analysten verweisen auf die erhöhte Unsicherheit, die von einem unkonventionellen Politiker wie Donald Trump ausgehen würde sowie eine damit verbundene mögliche Verschiebung der allgemein im Dezember erwarteten Zinserhöhung durch die US-Notenbank.

   Der Goldpreis fällt deutlich zurück. Neben dem wieder festeren Dollar wird er davon gebremst, dass das als Fluchthafen dienende Edelmetall mit der neuen Nachrichtenlage im Präsidentschaftswahlkampf an Zulauf verliert. Die Feinunze verbilligt sich um 1,5 Prozent auf 1.284 Dollar. Auch die Kurse der Anleihen geben nach.

HSBC-Kernkapitalquote besser als erwartet Nach überraschend guten Ergebnissen der asiatisch/britischen Bank HSBC im dritten Quartal steigt die Aktie an der Londoner Börse um 4,1 Prozent. Der bereinigte Vorsteuergewinn liege mit 5,6 Milliarden Dollar gut 4 Prozent über der Konsensschätzung, heißt es im Handel. Positiv sei auch der starke Anstieg der Kernkapitalquote.

   Negativ werden im Handel die jüngsten Entwicklungen rund um VW gewertet. Die kalifornische Umweltbehörde soll eine weitere illegale Software in einem Audi entdeckt haben. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig ihre Ermittlungen auf Hans Dieter Pötsch ausgeweitet, den VW-Aufsichtsratschef. Pötsch steht unter Verdacht, in seiner früheren Funktion als Finanzvorstand die Aktionäre von VW nicht rechtzeitig genug informiert zu haben. Die VW-Aktie ist mit einem Plus von 0,2 Prozent Schlusslicht im DAX.

   Bei Ryanair sorgen ein neues Aktienrückkaufprogramm und ein positiver Ausblick für kräftigen Aufwind. Der Kurs legt um 5,1 Prozent zu. Ein verbessertes Gebot für die niederländische Post treibt den Kurs um 6,1 Prozent an auf 4,99 Euro. Der belgische Postdienstleister Bpost lässt bei dem Wettbewerber nicht locker und bietet nun mittels einer Bar- und Aktienkomponente 5,65 Euro je PostNL-Aktie. Nach niederländischen Medien hat BPost damit seine ursprüngliche Offerte um 11 Prozent hochgeschraubt. BPost steigen um 0,1 Prozent.

XING und MorphoSys vorbörslich fest Uniper steigen um 0,5 Prozent. Nach einem Bericht der "Rheinischen Post" sollen bis 2018 die Kosten um 500 Millionen Euro gesenkt werden. "Mit dieser Zahl wollen die Vertreter der Beschäftigten Druck auf das Management aufbauen", vermutet ein. Denn in Kürze begännen die Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und den Gewerkschaften.

   Im TecDax steigen Xing nach der Vorlage besser als erwartet ausgefallener Quartalszahlen um 3,1 Prozent. Morphosys verlieren dagegen 0,2 Prozent - hier ist der Verlust wegen höherer Kosten gestiegen. Zalando geben nach einer Verkaufsempfehlung der UBS um 3,3 Prozent nach. Zuvor hatten die Analysten die Aktie noch zum Kauf empfohlen. Cewe verlieren 4,4 Prozent, gedrückt von einer Herunterstufung der Deutschen Bank.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.000,21 1,55 45,68 -8,18 Stoxx-50 2.765,70 1,31 35,65 -10,79 DAX 10.416,32 1,53 157,19 -3,04 MDAX 20.645,40 1,06 216,42 -0,62 TecDAX 1.712,11 1,23 20,77 -6,48 SDAX 9.049,75 0,52 46,62 -0,54 FTSE 6.790,41 1,45 97,15 8,78 CAC 4.445,98 1,57 68,52 -4,12

Bund-Future 162,13 -0,24 6,56

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:26 Fr, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1050 -0,08% 1,1059 1,1120 +1,8% EUR/JPY 115,5371 +0,01% 115,5248 114,62 -25,2% EUR/CHF 1,0811 -0,01% 1,0812 1,0771 -0,6% EUR/GBP 0,8917 +0,30% 0,8905 1,1269 +21,1% USD/JPY 104,58 +0,15% 104,42 103,08 -10,9% GBP/USD 1,2389 -0,24% 1,2419 1,2531 -16,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,81 44,07 +1,7% 0,74 +2,2% Brent/ICE 46,19 45,58 +1,3% 0,61 +1,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.284,48 1.304,20 -1,5% -19,72 +21,1% Silber (Spot) 18,17 18,42 -1,4% -0,26 +31,4% Platin (Spot) 991,60 998,60 -0,7% -7,00 +11,2% Kupfer-Future 2,30 2,27 +1,4% +0,03 +6,6% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   November 07, 2016 04:04 ET (09:04 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 04 AM EST 11-07-16

Analysen zu PostNL N.V.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Bpost SA de Droit Public 1,98 3,66% Bpost SA de Droit Public
CEWE Stiftung & Co. KGaA 103,00 0,39% CEWE Stiftung & Co. KGaA
HSBC Holdings plc 9,56 2,13% HSBC Holdings plc
PostNL N.V. 1,06 4,65% PostNL N.V.
Ryanair 18,93 -0,94% Ryanair
Volkswagen (VW) St. 88,05 -1,07% Volkswagen (VW) St.
Zalando 31,96 -0,28% Zalando