21.12.2015 16:41:50

MÄRKTE EUROPA/Weihnachtswoche startet freundlich - Madrid schwach

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Zweigeteilt zeigen sich zum Wochenstart die Börsen in Europa. Während die meisten Indizes im Plus notieren, reagiert die Börse in Madrid mit deutlichen Abschlägen auf den Ausgang der spanischen Parlamentswahl vom Wochenende. Die dadurch entstandene politische Unsicherheit spiegelt sich auch am spanischen Anleihemarkt wider. Dort sinken die Kurse und die Renditen steigen. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen steigt in Folge auf 1,80 von 1,68 Prozent am Freitag. Angesichts der komplizierten Mehrheitsverhältnisse droht ein neuerlicher Wahlgang, sollte keine stabile Regierung gebildet werden können.

   Die Madrider Börse gibt um 2,5 Prozent nach. Der Rest Europas zeigt sich davon wenig beeindruckt. Der Euro notiert kaum verändert bei 1,0880 Dollar, der Euro-Stoxx50 gewinnt 0,3 Prozent auf 3.268 Punkte. Für den Dax geht es sogar um 0,8 Prozent nach oben auf 10.692 Punkte.

   Thema Nummer eins ist die Wahl in Spanien. Zwar hat die bislang regierende konservative Volkspartei (PP) wie erwartet die Wahlen gewonnen, die liberale Ciudadanos ist aber deutlich unter den Erwartungen geblieben. Beide Parteien verfügen damit nicht über ausreichend Stimmen, um eine Regierung zu bilden, was das von den Märkten bevorzugte Wahlergebnis gewesen wäre. Immerhin: Eine Krise am spanischen Anleihemarkt dürfte ungeachtet der aktuell anziehenden Renditen nicht zu erwarten sein, da die EZB Gewehr bei Fuß stehen dürfte, im Notfall den Markt mit Anleihekäufen zu beruhigen.

   Das Umfeld für die Märkte bleibt derweil labil. Die Verwerfungen an den US-Hochzinsanleihen dauern an vor dem Hintergrund der Ölpreiskrise. Der Ölpreis steht unverändert unter Druck. Der Preis für Brent-Öl gibt nach dem deutlichen Rücksetzer in der Vorwoche weiter nach und notierte zwischenzeitlich mit 36,05 Dollar auf einem Elfjahrestief. Zuletzt kostete es wieder 36,14 Dollar. Der Sektor der europäischen Ölwerte stellt mit einem Minus von 0,7 Prozent den größten Verlierer in Europa.

   Sehr volatil handelt der Rohstoffsektor. Für gute Laune sorgten am Vormittag Händlern zufolge eine Bodenbildung bei den Metallpreisen und eine positive Analystenstudie zur arg gebeutelten Glencore-Aktie. Nachdem die Citigroup das Ziel für die Aktie deutlich auf 160 von 130 Pence erhöht hat, steigt sie um 3,1 Prozent auf 83,38 Pence. Am Nachmittag wird ein Teil der Gewinne wieder abgegeben, der Sektor der Minenwerte insgesamt gewinnt 0,3 Prozent.

   Stärkster Gewinner am Aktienmarkt sind Autoaktien. Der Branchenindex steigt um 1,2 Prozent. Positiv für die Automobilhersteller, die stark bei Elektroautos oder notwendigen Zulieferteilen engagiert sind, werten Händler Presseberichte über geplante Subventionen. Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet, plant die Bundesregierung Subventionen von bis zu 5.000 Euro pro Wagen. Daimler gewinnen 0,7 Prozent, BMW 1,3 Prozent und VW 2,3 Prozent.

   Im SDAX verlieren GFK 10 Prozent auf 31,58 Euro in Reaktion auf eine Gewinnwarnung. Der Marktforscher verwies zur Begründung auf höhere Aufbaukosten von Fernsehforschungsverträgen in Brasilien und Saudi-Arabien sowie einen schwächeren Auftragseingang im Bereich Consumer Experiences.

   Hornbach Holding legen um 0,2 Prozent zu. Händler sehen keine neuen negativen Nachrichten hinter den endgültigen Zahlen von Hornbach. Die Baumarktkette hatte bereits vor knapp zwei Wochen eine Gewinnwarnung veröffentlicht.

   Für keine Kursausreißer sorgen die Änderungen in den deutschen Nebenwerte-Indizes. In den MDAX steigen Covestro und Ströer auf, dafür gehen MAN und Kabel Deutschland. Neu im TecDax sind Siltronic, die die Manz-Aktie ersetzen. Mit Scout24, Schaeffler, WCM und Hypoport sind gleich vier Aktien in den SDAX aufgestiegen. Dafür verlassen Ströer, Tom Tailor, GESCO und SHW den Index. Covestro gewinnen 0,8 Prozent, während Ströer um 0,1 Prozent nachgeben. Siltronic verlieren im TecDAX 2,1 Prozent.

INDEX Stand +-% EuroStoxx50 3.267,44 +0,21% Stoxx50 3.067,81 +0,09% DAX 10.681,02 +0,69% FTSE 6.102,18 +0,82% CAC 4.641,34 +0,35% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 159,06 +1

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9.24 Uhr Fr, 17.57 Uhr EUR/USD 1,0902 0,32% 1,0867 1,0848 EUR/JPY 132,09 0,12% 131,93 131,50 EUR/CHF 1,0818 0,13% 1,0805 1,0780 USD/JPY 121,16 -0,19% 121,40 121,25 GBP/USD 1,4918 0,06% 1,4909 1,4910 Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   December 21, 2015 10:10 ET (15:10 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 10 AM EST 12-21-15

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BMW AG 78,20 1,61% BMW AG
Covestro AG 56,54 -2,32% Covestro AG
Gesco AG 13,25 0,38% Gesco AG
Glencore plc 4,28 0,97% Glencore plc
HORNBACH Holding 73,70 2,65% HORNBACH Holding
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 53,32 1,08% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Siltronic AG 46,88 2,36% Siltronic AG
Ströer SE & Co. KGaA 46,02 -0,26% Ströer SE & Co. KGaA
TOM TAILOR Holding SE 0,48 0,00% TOM TAILOR Holding SE
Volkswagen (VW) St. 90,90 2,13% Volkswagen (VW) St.

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TecDAX 3 452,27 0,72%
SDAX 13 722,06 1,15%