03.06.2015 13:46:50

MÄRKTE EUROPA/Warten auf Mario Draghi

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Zwar bauen Europas Börsen am Mittwochmittag ihre Gewinne leicht aus. Vor der Pressekonferenz mit Mario Draghi nach der EZB-Ratssitzung und hochkarätigen Konjunkturdaten aus den USA halten sich die Anleger jedoch zurück. Daneben bleibt Griechenland ein Thema. Im Tagesverlauf wollen die internationalen Finanzierer Griechenlands ihr "letztes Angebot" für eine Vereinbarung vorlegen. Für den Dax geht es 0,7 Prozent auf 11.404 Punkte nach oben, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,8 Prozent auf 3.591 Punkte.

   "In Anbetracht der jüngsten Marktvolatilität und der sich abzeichnenden ersten US-Zinsanhebung wird Draghi wohl kein Risiko eingehen, sondern betonen, dass QE voll und mindestens bis September 2016 umgesetzt wird", erwartet die Commerzbank. Den neuen Makroprojektionen der EZB kommt ebenfalls große Bedeutung zu - die Analysten rechnen beim Inflationsprofil angesichts steigender Ölpreise mit kleinen Feinjustierungen nach oben. Die Wachstumsprojektionen dürften dagegen unverändert bleiben.

   Interessant für den Markt dürften auch Kommentare Draghis zum jüngsten Ausverkauf am Anleihemarkt werden. Auch könnte sich der EZB-Präsident zum geplanten Frontloading äußern. Die Zentralbank hat angekündigt, vor den illiquiden Sommermonaten das Volumen der Anleihekäufe zu erhöhen. Am durchschnittlichen Kaufvolumen von 60 Milliarden Euro werde sich nichts ändern. Die Rendite von Bundesanleihen steigt bis zum Mittag um 1 Basispunkt auf 0,73 Prozent. In der Peripherie fallen die Renditen derweil.

   Kein Störfeuer kommt von der Konjunkturseite. Die Erstveröffentlichungen der Einkaufsmanager-Indizes im Dienstleistungsgewerbe aus Italien und Spanien haben im Mai die Erwartungen zwar leicht verfehlt, beide liegen aber weiterhin deutlich im Expansionsbereich. Zudem sind die entsprechenden Indizes aus Deutschland und Frankreich in der zweiten Lesung besser ausgefallen.

   Am Nachmittag werden in den USA der ADP-Arbeitsmarktbericht sowie der ISM-Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe Mai veröffentlicht. Beim ADP-Bericht wird erwartet, dass die US-Privatwirtschaft 215.000 neue Stellen geschaffen hat. Beim ISM-Index wird von Analysten ein leichter Rückgang auf 57,1 von zuvor 57,8 Punkten prognostiziert. Am Abend steht dann noch das "Beige Book" der US-Notenbank zur Veröffentlichung an.

   adidas legen um 1,0 Prozent zu. Händler verweisen darauf, dass adidas einer der Hauptsponsoren der Fifa ist. "Wenn Sponsoren eines nicht brauchen, dann ist das ein schlechtes Image der geförderten Institution", sagt ein Händler. Mit dem Rücktritt von Fifa-Chef Joseph Blatter gebe es nun die Chance auf einen Neuanfang und damit auf ruhigere Zeiten im Welt-Fußballverband.

   Bei den Stahlwerten sorgen gute Geschäftszahlen von voestalpine für eine positive Stimmung im Sektor. Die Aktien des österreichischen Stahlherstellers springen um 5,8 Prozent an. Im MDAX setzen sich Salzgitter mit 4,1 Prozent Plus an die Spitze. Hier stützt auch eine Kaufemphelung durch Kepler.

   Autoaktien im DAX erholen sich von den Vortagesverlusten. Die sehr guten US-Absatzzahlen im Mai stützen etwas. VW, Daimler und BMW ziehen um bis zu 1,9 Prozent an. Bei den deutschen Herstellern stach Mercedes in den USA mit einem Plus von gut 11 Prozent heraus, daneben konnte VW endlich wieder einmal zulegen.

   Gesucht sind europaweit Einzelhandelsaktien. Der Branchen-Index gewinnt 1,3 Prozent. Händler verweisen auf erneute Fusionsspekulationen in der Branche. So heißt es, Ahold könnte mit Delhaize fusionieren. Die Ahold-Aktie legt um 4,1 Prozent zu, Delhaize gewinnen 6,3 Prozent. Bei METRO heißt es erneut, die Hudson Bay Company könnte für Kaufhof bieten. Zudem hat HSBC die Aktie auf "Kaufen" hoch gestuft, was die Titel um 2,3 Prozent treibt.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.591,18 +0,82% Stoxx-50 3.426,82 +0,43% DAX 11.403,52 +0,66% FTSE 6.949,58 +0,31% CAC 5.044,18 +0,79% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 152,65% -25

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.55 Uhr Di, 17.05 Uhr EUR/USD 1,1122 -0,43% 1,1170 1,1121 EUR/JPY 138,38 -0,06% 138,46 138,04 EUR/CHF 1,0410 -0,02% 1,0413 1,0391 USD/JPY 124,42 0,39% 123,94 124,13 GBP/USD 1,5286 -0,47% 1,5359 1,5330 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   June 03, 2015 07:16 ET (11:16 GMT)

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