MÄRKTE EUROPA/Warten auf die Notenbanken - Quartalszahlen dominieren

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich am Dienstagmittag wenig verändert und haben die moderaten Aufschläge aus dem frühen Geschäft wieder eingebüßt. Der Dax bröckelt gegen 12.05 Uhr geringfügig um 4 auf 10.291 Punkte ab, und der Euro-Stoxx-50 kann sich mit einem Plus von 0,2 Prozent gut behaupten.

   Etwas gestützt wird die Stimmung von günstigen Quartalszahlen. Große Dynamik kommt allerdings nicht auf, denn die Anleger warten auf die Sitzungen der US-Notenbank und der japanischen Notenbank. Die Ergebnisse werden in den USA am Mittwochabend erwartet und in Japan am Donnerstagmorgen. In den USA geht es darum, wann und wie oft die Notenbank in diesem Jahr die Zinsen erhöht, und aus Japan wird eine weitere geldpolitische Lockerung erwartet.

   Zudem steht der Mai vor der Tür, und mit ihm ein saisonal schwacher Börsenmonat. "Wer jetzt Aktien noch kauft, geht davon aus, dass die Saisonalität in diesem Jahr nicht greift, sondern die US-Börsen ungeachtet dessen auf neue Rekordhochs steigen", warnt Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets.

Thyssen schaut in die Röhre Im Mittelpunkt steht aber zunächst die Berichtssaison. Bayer notieren nach anfänglichen Kursgewinnen unverändert. Händler sprechen zwar von guten Quartalszahlen, der Kurs hatte allerdings in den vergangenen Wochen schon stark zugelegt. Dagegen steigen BASF um 1,0 Prozent. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben BASF von "Reduzieren" auf "Kaufen" hochgestuft. In Amsterdam verteuern sich Papiere des Chemiekonzerns DSM um 2,2 Prozent. Der Gewinn des Unternehmens ist im ersten Quartal um fast 20 Prozent gestiegen. BASF legt die Zahlen am Freitag vor.

   Unter Druck stehen thyssenkrupp mit einem Minus von 2,5 Prozent. Der Industriekonzern hat das Nachsehen bei einem milliardenschweren Auftrag aus Australien für den Bau von U-Booten. Dieser geht an die französische DCNS, an der französische Technikkonzern Thales beteiligt ist. Thales steigen um 0,5 Prozent.

   Salzgitter verteuern sich um 0,3 Prozent. Der Stahl- und Röhrenhersteller hat trotz eines verhaltenen Geschäfts im ersten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigt.

   Größter Gewinner im DAX sind EON mit einem Plus von 2,0 Prozent. Die Eon-Tochter Uniper will für mindestens 2 Milliarden Euro Geschäftsaktivitäten veräußern und so die Verschuldung senken.

Quartalszahlen sorgen für Aktienkäufe In London steigen BP um 4,4 Prozent. Der Öl- und Gasproduzent hat im ersten Quartal die Kosten gesenkt und daher überraschend einen Gewinn ausgewiesen. In Paris verteuern sich Orange um 1,2 Prozent. Der Telekomkonzern hat im ersten Quartal von einem soliden Geschäft in Spanien und einem höheren Umsatz mit Geschäftskunden profitiert. Air Liquide fallen dagegen um 3,6 Prozent, nachdem der Hersteller von Industriegasen im ersten Quartal 3,4 Prozent weniger umgesetzt hat als der Analystenkonsens prognostiziert hat. Der Kurs des deutschen Konkurrenten Linde gibt um 1,3 Prozent nach.

   AIXTRON ziehen im TecDax um 13,9 Prozent an, gestützt von einem überraschend starken Auftragseingang im ersten Quartal. "Am Markt hat man hier erst im zweiten Halbjahr mit einer Belebung gerechnet", sagt ein Händler. Der Kurs des Apple-Zulieferers Dialog fällt um knapp 5 Prozent. Apple wird am Abend nach Börsenschluss in den USA seine Geschäftszahlen vorlegen. Zuletzt hatten Gerüchte über eine gesenkte iPhone-Produktion die Runde gemacht.

   Die Kursverluste von RTL Group von 2,6 Prozent und von Swiss Re von 4,0 Prozent sind den Dividendenabschlägen beider Unternehmen geschuldet.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.122,98 0,17 5,36 -4,42 Stoxx-50 2.923,92 0,23 6,59 -5,69 DAX 10.290,56 -0,04 -3,79 -4,21 MDAX 20.360,09 0,04 8,68 -2,00 TecDAX 1.640,94 -0,29 -4,73 -10,37 SDAX 8.805,30 0,32 27,85 -3,22 FTSE 6.277,12 0,26 16,20 0,56 CAC 4.535,90 -0,22 -10,22 -2,18

Bund-Future 162,01 -9 3,99

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 10:09 Mo, 17.27 Uhr % YTD EUR/USD 1,1290 +0,10% 1,1279 1,1276 +4,0% EUR/JPY 125,12 +0,07% 125,03 125,23 -1,9% EUR/CHF 1,1000 -0,01% 1,1001 1,0983 +1,1% GBP/EUR 1,2888 +0,01% 1,2886 1,2861 -5,1% USD/JPY 110,84 -0,01% 110,85 111,08 -5,6% GBP/USD 1,4551 +0,12% 1,4534 1,4501 -1,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,92 42,64 0,66 0,28 +5,4% Brent/ICE 44,80 44,48 0,72 0,32 +10,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.234,81 1.234,80 +0,0% +0,01 +16,4% Silber (Spot) 17,00 16,87 +0,8% +0,13 +23,0% Platin (Spot) 1.014,14 1.016,50 -0,2% -2,36 +13,8% Kupfer-Future 2,23 2,25 -0,9% -0,02 +4,2%

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/gos (END) Dow Jones Newswires

   April 26, 2016 06:14 ET (10:14 GMT)

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