31.01.2017 16:59:48

MÄRKTE EUROPA/Wall Street sorgt erneut für Schwächeanfall

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem erneut schwachen Handelsstart an der Wall Street kommen die Börsen in Europa am Dienstagnachmittag unter Abgabedruck. Zum einen hat die US-Berichtssaison einige negative Überraschungen geliefert, zum anderen sorgt US-Präsident Donald Trump zunehmend für Verunsicherung unter den Investoren. Der Dax verliert 0,5 Prozent auf 11.626 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 3.257 Punkte nach.

   Die Inflation ist zum Start in das Jahr nach oben geschossen. Der Preisdruck in der Eurozone erfüllt mit 1,8 Prozent nun nahezu den Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Anstieg der Gesamtinflationsrate ging dabei hauptsächlich auf die Entwicklung der Energiepreiskomponente zurück. Die Kerninflation ohne die Preise für Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak verharrte bei 0,9 Prozent.

   Ein nachhaltiges Erreichen des EZB-Inflationsziels erwarten die Volkswirte der BayernLB nicht. Vielmehr dürfte die Inflationsrate in der Währungsunion nach dem ersten Quartal und dem damit verbundenen zunehmenden Wegfall des Basiseffektes bei Energie wieder in Richtung der Kernrate absinken und die EZB in ihrer expansiven Geldpolitik bestätigen.

Trump-Berater nennt den Euro "implizite D-Mark" Kräftig nach oben geht es mit dem Euro, er legt auf knapp 1,08 Dollar zu. Auslöser sind Aussagen des Trade Advisers von US-Präsident Trump, der die Währung als "deutlich unterbewertet" bezeichnet hat. Der Leiter des von Trump berufenen National Trade Council, Peter Navarro, sagte gegenüber der "Financial Times", dass Deutschland die niedrige Bewertung der Währung nutze, um die USA und die EU auszunutzen. Der Euro sei eine Art "implizite D-Mark", dessen niedrige Bewertung Deutschland einen Vorteil gegenüber seinen Handelspartnern verschaffe. Zudem sieht Navarro in Deutschland eine der Haupthürden, um zu neuen Handelsverträgen zwischen der EU und den USA zu kommen.

Unicredit erwartet für 2016 knapp 12 Milliarden Euro Verlust Der italienischen UniCredit stehen für 2016 tiefrote Zahlen ins Haus. Das Unternehmen hat den erwarteten Verlust für das abgelaufene Jahr auf 11,8 Milliarden Euro beziffert. Das Ergebnis geht größtenteils auf die im Dezember angekündigten tiefgreifenden Restrukturierungsaßnahmen zurück. Unicredit hatte Ende 2016 bereits eine einmaligen Risikorückstellung von 12,2 Milliarden Euro angekündigt. Hinzu kommt nun eine Belastung von 1 Milliarde Euro, die hauptsächlich auf eine Abschreibung auf die Beteiligung an dem Bankenrettungsfonds Atlante zurückzuführen ist. Mit diesen Nachrichten geht es für die Aktie um 3 Prozent nach unten.

   Eine schwache Marge des schweizerischen Duft- und Aromaherstellers Givaudan im vierten Quartal drückt den Kurs um 4 Prozent nach unten und belastet auch die Papiere des deutschen Mitbewerbers Symrise, die um 2,1 Prozent nachgeben. In den USA hat der Sportartikelhersteller Under Armour im vierten Quartal sowohl gewinn- wie auch umsatzseitig enttäuscht. Auch der Ausblick verfehlt die Markterwartungen deutlich. Die Aktie bricht dort um 24 Prozent ein und zieht auch adidas nach unten, die mit einem Minus von 1,9 Prozent den größten Verlierer im DAX stellen.

   In Stockholm steigen Hennes & Mauritz um 5,6 Prozent. Die Schweden haben im vierten Quartal bei der Marge besser abgeschnitten und im Januar mehr umgesetzt als erwartet. "H&M hat die Möglichkeit, das Verkaufsnetz auszubauen, während andere Unternehmen (der Branche) kein internationales Geschäftsmodell nachweisen können", sagt Tony Shiret von Haitong Research.

   Aktien von Fiat Chrysler sind in den vergangenen drei Monaten bereits um 65 Prozent gestiegen. Doch selbst auf diesem Niveau macht Goldman Sachs weitere fast 100 Prozent Kurspotenzial aus. Fiat Chrysler kosten 10,20 Euro, das Kursziel von 20,30 euro impliziert also nahezu einen Kursverdoppler. Damit befindet sich die Aktie auch auf der "Conviction Buy List" der Investmentbank. Die Aktie legt um 0,3 Prozent zu, für den Sektor geht es dagegen um 0,4 Prozent nach unten.

TLG-Kapitalerhöhung gut aufgenommen Die Immobiliengesellschaft TLG hat das Kapital um 6,7 Millionen Aktien zu je 17,20 Euro je Aktie aufgestockt. Der Bruttoerlös beläuft sich auf 116,0 Millionen Euro. Händler loben die gute Aufnahme der Aktien durch Investoren, der Kursabschlag hält sich mit 1,4 Prozent in Grenzen.

   Deutsche Börse steigen um 1,7 Prozent, gestützt von einer Hochstufung auf "Outperform" durch Exane BNP Paribas. Das Bankhaus Lampe soll Zalando auf eine Empfehlungsliste genommen haben, der Kurs des Online-Händlers legt um 2,0 Prozent zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.256,71 -0,18 -6,01 -1,03 Stoxx-50 2.995,42 -0,28 -8,29 -0,50 DAX 11.625,98 -0,48 -55,91 1,26 MDAX 22.603,74 0,04 8,32 1,87 TecDAX 1.836,48 -0,49 -9,10 1,37 SDAX 9.754,64 -0,37 -35,90 2,47 FTSE 7.138,18 0,28 19,70 -0,07 CAC 4.786,70 0,04 2,06 -1,56

Bund-Future 162,11 0,23 -1,24

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:11 Mo, 17:13 % YTD EUR/USD 1,0783 0,0% 1,0783 1,0688 +2,5% EUR/JPY 121,1917 0,0% 121,1917 121,72 -2,3% EUR/CHF 1,0657 0,0% 1,0657 1,0660 -0,5% EUR/GBP 0,8599 +0,39% 0,8599 1,1698 +0,9% USD/JPY 112,41 0,0% 112,41 113,89 -3,8% GBP/USD 1,2537 0,0% 1,2537 1,2504 +1,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,15 52,63 +1,0% 0,52 -2,8% Brent/ICE 55,62 55,23 +0,7% 0,39 -2,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.212,59 1.195,46 +1,4% +17,13 +5,3% Silber (Spot) 17,44 17,12 +1,9% +0,32 +9,5% Platin (Spot) 994,10 989,00 +0,5% +5,10 +10,0% Kupfer-Future 2,71 2,66 +2,0% +0,05 +8,1% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   January 31, 2017 10:28 ET (15:28 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 28 AM EST 01-31-17

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