16.04.2013 18:50:31

MÄRKTE EUROPA/Wachstumssorgen drücken auf die Kurse

Von Manuel Priego-Thimmel Auch am Dienstag ging es mit den Notierungen an Europas Börsen nach unten. Die starke Korrektur an Wall Street am Montag sowie Konjunkturängste lasteten auf der Stimmung. Der IWF hatte am Morgen seine Schätzung für das globale Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 3,3 Prozent von zuvor 3,5 Prozent gesenkt und dies unter anderem mit den Unsicherheiten in der Eurozone begründet. Zudem fiel der Rückgang des ZEW-Index im April auf 36,3 Punkten von 48,5 stärker als erwartet aus.

   Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,6 Prozent auf 2.609 Punkte, für den Dax ging es um 0,4 Prozent auf 7.683 Punkte nach unten. Bessere Immobiliendaten aus den USA sowie ein stärkeres Wachstum der US-Industrieproduktion setzten ein gewisses Gegengewicht genauso wie Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve von New York, William Dudley. Dieser hat sich für eine Fortsetzung des Anleihen-Kaufprogramms der US-Notenbank ausgesprochen und dies mit dem schwachen Arbeitsmarktbericht im März begründet.

   An den Devisenmärkten zog der Euro gegen den Dollar trotz des schwachen ZEW-Index an und notierte zum Börsenschluss um das Niveau von 1,3130 Dollar. Dennoch zeigten sich die Analysten der Helaba skeptisch über das Aufwärtspotenzial der Einheitswährung. "Der Euro ist zunächst daran gescheitert, die bei 1,3151 Dollar verlaufende 100-Tagelinie zu überwinden", hieß es. Eine Fortsetzung des Anleihenkaufprogramms der Fed würde den Dollar tendenziell aber wieder stärker verwässern.

   Derweil konnten die Goldanleger erst einmal aufatmen. Der massive Abverkauf der vergangenen beiden Tagen ist zunächst einmal ins Stocken geraten. Der Preis für das Edelmetall erholt sich um 3,1 Prozent auf 1.389 Dollar. Silber legte sogar um 4,2 Prozent zu. Händler stellen sich auf eine anhaltend volatile Bewegungen an den Edelmetallmärkten ein, sehen aber die Chance auf eine Bodenbildung bei Gold im Bereich von 1.300 Dollar. An den europäischen Anleihemärkten blieb es am Mittwoch ruhig.

   In Frankreich bewegten Quartalszahlen Einzelaktien. Das Papier von LVMH gab 3,8 Prozent ab. Schwache Umsätze im ersten Quartal setzten der Aktie zu. "Die mit Abstand wichtigste Sparte Mode- und Lederartikel ist organisch nur halb so stark gewachsen wie erwartet", sagte ein Händler. Statt des erwarteten Umsatzanstiegs von 6 Prozent hätten die Erlöse nur um 3 Prozent zugelegt. Sie tragen mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz bei.

   Im Gegensatz dazu gewannen Danone-Titel 2,2 Prozent. Der Lebensmittelkonzern bekräftigte seine Jahresprognose und steigerte den Umsatz im ersten Quartal um 4,3 Prozent. Das organische Wachstum lag bei 5,6 Prozent - das sei eine "kleine positive Überraschung", sagte ein Händler. Allerdings sieht Danone weiterhin keine Erholungsanzeichen in Europa. Der französische Leitindex CAC-40 verlor 0,7 Prozent.

   An der Londoner Börse waren Glencore und Xstrata gesucht. Nach monatelangen Verhandlungen der beiden Konzerne hat China den Weg zu der Milliarden schweren Fusion zugestimmt. Im Gegenzug muss sich der neue Konzern von seinen Kupfer-Aktivitäten in Peru trennen. China hatte vor allem wegen seines künftigen Zugriffs auf das wichtige Industriemetall Kupfer Bedenken gegen die Fusion. Glencore zogen um 1,2 Prozent an und Xstrata um 2 Prozent.

   Im DAX kamen Versorgeraktien unter die Räder, nachdem das EU-Parlament einen Vorschlag zur Verknappung von CO2-Zertifikaten zurückgewiesen hatte. Daraus könnte Abschreibungsbedarf entstehen, was wiederum die Ergebnisse der Energiekonzerne belasten würde. "Die Versorger sitzen nun auf wertlosen Zertifikaten", meinte ein Händler. E.ON-Aktie verloren 5 Prozent und RWE-Titel 2,2 Prozent.

=== Europäische Schlussindizes am Dienstag, 16. April:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.609,30 -15,41 -0,6% -1,0 . Stoxx-50 2.650,56 -20,70 -0,8% 2,8 . Stoxx-600 288,16 -2,27 -0,8% 3,0 Frankfurt XETRA-DAX 7.682,58 -30,05 -0,4% 0,9 London FTSE-100 6.304,58 -39,02 -0,6% 6,9 Paris CAC-40 3.685,79 -24,69 -0,7% 1,2 Amsterdam AEX 345,79 -0,51 -0,2% 0,9 Athen ATHEX-20 296,10 -5,02 -1,7% -4,4 Brüssel BEL-20 2.574,81 -18,88 -0,7% 4,0 Budapest BUX 18.059,60 150,48 +0,8% -0,6 Helsinki OMXH-25 2.233,27 -32,44 -1,4% 1,1 Istanbul ISE NAT. 30 104.025,34 -747,52 -0,7% 6,4 Kopenhagen OMXC-20 530,71 -3,72 -0,7% 7,0 Lissabon PSI 20 5.878,99 -75,08 -1,3% 2,6 Madrid IBEX-35 8.014,10 -65,40 -0,8% -2,7 Mailand FTSE-MIB 15.533,04 -95,91 -0,6% -4,5 Moskau RTS 1.356,65 -9,88 -0,7% -11,2 Oslo OBX 426,67 -0,31 -0,1% 4,0 Prag PX 958,97 -0,74 -0,1% -7,7 Stockholm OMXS-30 1.167,48 -10,14 -0,9% 5,7 Wien ATX 2.371,66 -8,84 -0,4% -1,2 Zürich SMI 7.717,60 -37,13 -0,5% 13,1

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 7.41 Uhr Mo, 17.55 Uhr EUR/USD 1,3177 0,78% 1,3074 1,3081 EUR/JPY 128,6907 1,05% 127,3491 128,2805 EUR/CHF 1,2164 0,09% 1,2153 1,2172 USD/JPY 97,6795 0,27% 97,4165 98,0580 GBP/USD 1,5341 0,25% 1,5303 1,5317 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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   April 16, 2013 12:20 ET (16:20 GMT)

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