06.05.2022 18:17:40
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MÄRKTE EUROPA/Wachstums- und Zinssorgen bereiten Anlegern Kopfschmerzen
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind auch am Freitag im Verkaufsmodus geblieben. Mit etwas Abstand bewerteten die Anleger die US-Zinsentscheidung jetzt anders als im unmittelbaren Nachgang, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Der Markt traue der Fed mehrheitlich nicht zu, dass sie gleichzeitig die Inflation bekämpfen und die Wirtschaft vor einem heftigen Absturz bewahren könne. Sie räume der Inflationsbekämpfung Vorrang ein. "Das Ergebnis ist dann ein simultaner Ausverkauf am Aktien- und Rentenmarkt", so Altmann.
Der DAX fiel um 1,6 Prozent auf 13.674 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 1,8 Prozent auf 3.629 Punkte nach. Die Rendite der 10-jährigen US-Bonds kletterte wieder über die magische Marke von 3 Prozent. Zu Börsenschluss lag sie bei 3,09 Prozent. "Das scheint für einige Anleger zu einer Neugewichtung des Aktien-Bond-Verhältnisses zu führen", sagte ein Händler. Es sei weltweit mit weiteren Renditesteigerungen zu rechnen, die Aktien immer uninteressanter machten. Für die zinssensiblen Technologiewerte ging es um 2,4 Prozent nach unten.
Mediensektor preist Konjunkturabschwächung ein
Medienwerte standen europaweit unter Druck, der Stoxx-Subindex gab um 2,9 Prozent nach. Für JC Decaux ging es nach einem schwachen Ausblick um 10,3 Prozent nach unten, RTL Group verloren trotz guter Umsatzdaten und bestätigtem Ausblick 5,7 Prozent. WPP gaben um 3,8 Prozent nach und Ströer um 6,8 Prozent. "Der Markt spielt im Mediensektor immer stärker, dass die Nach-Corona-Erholung vorbei ist und die globale Konjunkturabschwächung zu deutlich reduzierten Werbebudgets führt", so ein Händler.
Im Blick stand weiter die Berichtssaison. Adidas fielen um 3,6 Prozent. Das Unternehmen hat die Umsatz- und Gewinnerwartung für das Gesamtjahr an den unteren Bereich der Erwartungsspanne gesenkt. Grund ist das schwache Geschäft in China. Für Puma ging es um 1,6 Prozent nach unten.
Nach wie vor gute Zahlen kamen von deutschen Zyklikern der zweiten und dritten Reihe. Als positiv wurden die Daten zum ersten Quartal von Krones (+3,6%) im Handel bezeichnet mit einem Rekord beim Auftragseingang. Dies gewähre eine Produktionsauslastung für viele Quartale und sichere den Umsatz, hieß es. SAF-Holland zogen sogar um 13,3 Prozent an. Der Lkw-Zulieferer hat den Ausblick erhöht. Trotz solider Zahlen gaben Gea dagegen um 3,0 Prozent nach.
Als grob im erwarteten Rahmen wurden die Zahlen der ING Groep im Handel bezeichnet. Positiv sei das kleine Aktienrückkaufprogramm über 380 Millionen Euro, das man sich angesichts der hohen Kernkapitalquote von 14,9 Prozent leicht leisten könne. Negativ seien die hohen Rückstellungen für das Russland-Geschäft über 834 Millionen Euro. Dies habe zu einer Halbierung des Nettogewinns im ersten Quartal geführt. Der Kurs verlor 4,7 Prozent.
IAG kämpft mit steigenden Kosten
Nach schwächeren Zahlen gaben IAG um 11,7 Prozent nach. Der operative Verlust ist mit 754 Millionen Euro viel höher als die im Konsens erwarteten minus 510 Millionen Euro ausgefallen. Das lag laut der Citigroup vor allem an den über den Erwartungen ausgefallenen Kosten. Zwar lagen auch die Umsätze über den Schätzungen, dies reichte aber als ausgleichender Faktor nicht aus.
Für Jungheinrich ging es 1,2 Prozent nach oben. Die Quartalsergebnisse sind nach Überzeugung der Citigroup besser als befürchtet ausgefallen. Nach der Gewinnwarnung Ende März seien die Anleger auf schlechte Ergebnisse vorbereitet gewesen, obwohl die Vorlage des Konkurrenten Kion bereits eine gewisse Beruhigung gebracht haben könnte. Freenet brachen nach einer Verkaufsempfehlung der UBS um 17,4 Prozent ein - anteilig belastete auch die Ausschüttung der Dividende.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.629,17 -67,46 -1,8% -15,6%
Stoxx-50 3.574,41 -63,88 -1,8% -6,4%
Stoxx-600 429,91 -8,35 -1,9% -11,9%
XETRA-DAX 13.674,29 -228,23 -1,6% -13,9%
FTSE-100 London 7.411,36 -91,91 -1,2% +1,6%
CAC-40 Paris 6.258,36 -110,04 -1,7% -12,5%
AEX Amsterdam 682,19 -14,00 -2,0% -14,5%
ATHEX-20 Athen 2.090,96 -59,24 -2,8% -2,4%
BEL-20 Brüssel 4.021,28 -75,92 -1,9% -6,7%
BUX Budapest 42.108,63 -406,69 -1,0% -17,0%
OMXH-25 Helsinki 4.708,14 -47,57 -1,0% -14,6%
ISE NAT. 30 Istanbul 2.726,54 -17,58 -0,6% +34,6%
OMXC-20 Kopenhagen 1.693,29 -49,81 -2,9% -9,2%
PSI 20 Lissabon 5.789,51 +26,78 +0,5% +4,4%
IBEX-35 Madrid 8.322,00 -112,70 -1,3% -4,5%
FTSE-MIB Mailand 23.475,72 -283,99 -1,2% -13,1%
RTS Moskau 1.088,02 -31,90 -2,8% -31,8%
OBX Oslo 1.103,09 -15,82 -1,4% +3,2%
PX Prag 1.305,87 -12,62 -1,0% -8,4%
OMXS-30 Stockholm 1.962,00 -23,13 -1,2% -18,9%
WIG-20 Warschau 1.765,14 -0,71 -0,0% -22,1%
ATX Wien 3.120,26 -31,01 -1,0% -17,9%
SMI Zürich 11.730,42 -146,85 -1,2% -8,9%
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Do,17:04 % YTD
EUR/USD 1,0574 +0,3% 1,0518 1,0517 -7,0%
EUR/JPY 137,87 +0,4% 137,30 137,05 +5,3%
EUR/CHF 1,0426 +0,4% 1,0378 1,0374 +0,5%
EUR/GBP 0,8562 +0,4% 0,8518 0,8509 +1,9%
USD/JPY 130,37 +0,1% 130,55 130,28 +13,3%
GBP/USD 1,2348 -0,1% 1,2348 1,2362 -8,7%
USD/CNH (Offshore) 6,7084 +0,4% 6,7090 6,6845 +5,6%
Bitcoin
BTC/USD 36.029,70 -1,1% 36.414,63 38.061,77 -22,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 110,67 108,26 +2,2% 2,41 +50,8%
Brent/ICE 113,25 110,90 +2,1% 2,35 +49,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.887,62 1.877,12 +0,6% +10,50 +3,2%
Silber (Spot) 22,45 22,53 -0,4% -0,08 -3,7%
Platin (Spot) 969,89 985,19 -1,6% -15,30 -0,1%
Kupfer-Future 4,26 4,29 -0,7% -0,03 -4,3%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
May 06, 2022 12:18 ET (16:18 GMT)
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