06.02.2017 10:36:44
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MÄRKTE EUROPA/Vorsichtiger Start - Banken und Unicredit im Fokus
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter sind Europas Aktien am Montag in die neue Handelswoche gestartet. Unsicherheit vor Beginn der Berichtssaison prägt die Märkte und sorgt für einen zurückhaltenden Handel. Auch die starke Erholung an der Wall Street treibt die Märkte nicht weiter. Dort hatte der S&P-500-Index seine wichtige Unterstützung um 2.270 Punkte verteidigt und nähert sich wieder der 2.300er-Marke.
Auslöser der Rally war aber vor allem die Deregulierung der Banken, die Finanzwerte nach oben trieb. Dies lasse sich nicht auf Europa übertragen, heißt es im Handel. Der Dax verliert 0,6 Prozent auf 11.579 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,3 Prozent nach auf 3.264 Punkte.
Stützend für den deutschen Aktienmarkt wirkt aber ein sehr starker deutscher Auftragseingang. Im Dezember ging es um saisonbereinigt 5,2 Prozent gegenüber dem Vormonat nach oben. Allerdings haben ihn Großaufträge unter anderem im Schiffbau leicht verzerrt.
Banken profitieren nicht von Deregulierung Banken in Europa können sich nicht der Rally der Branche an der Wall Street anschließen. Dort war der Sektor mit 2,6 Prozent Plus an die Kursspitze gestürmt, nachdem US-Präsident Trump wie erhofft die bestehenden Beschränkungen des Dodd-Frank-Gesetzes lockern will. Von der Deregulierung erwarten sich die Banken eine Rückkehr in profitable Geschäftsfelder.
Das Dodd-Frank-Gesetz war unter Präsident Obama als Konsequenz aus der großen Finanzkrise im Jahr 2008 verabschiedet worden. "Die Deregulierung könnte US-Banken einen entscheidenden Vorteil in der Profitabilität geben und europäische ins Hintertreffen geraten lassen", erklärt ein Händler das Kursminus. Der Sektor ist nach anfänglichen Gewinnen 0,2 Prozent nach unten gerutscht.
Aktien von Unicredit stehen mit dem Beginn ihrer Kapitalerhöhung im Blick. Die Aktien werden für die kommenden zwei Wochen neben ihrem Bezugsrecht gehandelt. Händler rechnen daher mit einem volatilen Geschäft während dieser Zeit. Vor allem weil das Bezugsrecht "sehr schwer" sei, es notiert fast zum gleichen Preis wie die Aktie bei knapp über 12 Euro. Die Unicredit-Aktien verlieren 2,5 Prozent, das Bezugsrecht sogar 7 Prozent.
Salzgitter legen gegen den Markt 1 Prozent zu nach positiven Aussagen. Der Stahlkonzern erwartet, dass steigende Preise in diesem Jahr die Gewinne nach oben treiben. Auch thyssenkrupp profitieren davon und zeigen sich unverändert, ArcelorMittal legen sogar um 0,3 Prozent zu.
Autowerte im Rückwärtsgang Abwärts geht es dagegen mit den Autotiteln in Europa. Hier gebe es zuviele schlechte Nachrichten, heißt es im Handel. Neben einem Rückruf in den USA durch BMW stehen besonders VW im Blick. Hier hat der Großkunde Deutsche See den Autobauer wegen des Dieselskandals verklagt. "Das könnte ein Vorbild für andere Großkunden werden und das wichtige Flottengeschäft belasten", sagt ein Händler. VW fallen um 1,5 Prozent, BMW um 1 Prozent. Daimler geben um 0,4 Prozent nach. Zudem soll Merrill-Lynch den Sektor laut Händlern runtergestuft haben.
Mit Spannung wird auch auf die Hauptversammlung bei METRO geblickt. Von dort erhoffen sich Marktteilnehmer konkrete Aussagen zur geplanten Aufspaltung des Handelskonzerns. Bislang notiert die Aktie 0,6 Prozent tiefer. Zalando notieren 0,5 Prozent tiefer, obwohl RBC die Aktien laut Händlern mit "Outperform" gestartet hat.
Telecom Italia setzen ihre Kursrally fort und legen als einzige Telekom-Aktie in Europa um 1,4 Prozent zu. Treiber sind hier die soliden Zahlen zum vierten Quartal. Analystin Caren Ngo Siew Teng von S&P Global unterstreicht, beim Umsatz sei der Telekomanbieter auch organisch wieder gewachsen. Geholfen hätten das Geschäft mit Unternehmenskunden auf dem Heimatmarkt sowie ein langsamerer Rückgang der Umsätze in Brasilien.
Enttäuschung regiert hingegen bei Ryanair: Hier sei der Nachsteuergewinn im dritten Quartal 2016/2017 hinter der Markterwartung geblieben, sagt ein Händler. "Die Strategie, mit niedrigen Preisen in Europa Marktanteile zu gewinnen, hat das Ergebnis stärker belastet als angenommen", ergänzt der Händler. Die Aktien verlieren 1,5 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.263,67 -0,29 -9,44 -0,82 Stoxx-50 3.005,93 -0,08 -2,38 -0,15 DAX 11.579,35 -0,62 -72,14 0,86 MDAX 22.513,31 -0,58 -131,19 1,46 TecDAX 1.844,95 -0,54 -9,93 1,83 SDAX 9.775,70 -0,58 -57,12 2,69 FTSE 7.191,56 0,05 3,26 0,68 CAC 4.816,59 -0,18 -8,83 -0,94Bund-Future 162,81 0,48 -0,81
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Fr, 17.21 % YTD EUR/USD 1,0752 -0,06% 1,0759 1,0784 +2,2% EUR/JPY 121,0213 -0,23% 121,2959 121,32 -2,8% EUR/CHF 1,0687 -0,04% 1,0691 1,0697 -0,2% EUR/GBP 0,8629 -0,17% 0,8620 1,1593 +1,2% USD/JPY 112,54 -0,18% 112,74 112,47 -3,7% GBP/USD 1,2460 -0,17% 1,2481 1,2501 +1,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,98 53,83 +0,3% 0,15 -1,2% Brent/ICE 56,93 56,81 +0,2% 0,12 -0,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.223,69 1.220,31 +0,3% +3,38 +6,3% Silber (Spot) 17,58 17,52 +0,4% +0,07 +10,4% Platin (Spot) 1.007,90 1.004,05 +0,4% +3,85 +11,5% Kupfer-Future 2,63 2,62 +0,5% +0,01 +4,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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February 06, 2017 04:05 ET (09:05 GMT)
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Salzgitter | 18,81 | -3,79% |
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thyssenkrupp AG | 5,95 | 0,27% |
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Volkswagen (VW) St. | 100,90 | -0,49% |
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Zalando | 36,69 | -0,92% |
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