17.10.2016 10:22:48

MÄRKTE EUROPA/Vorsichtiger Start - Banken bleiben auf Erholungskurs

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit der erwarteten Vorsicht sind Europas Börsen am Montag in die neue Handelswoche gestartet. Alle Hauptindizes liegen leicht im Minus. Grund ist der Auftakt der US-Berichtssaison. Nachdem am Freitag bereits drei US-Banken überraschend gute Quartalsberichte veröffentlicht haben, legen in dieser Woche, gemessen an der Marktkapitalisierung, schon fast ein Viertel aller Unternehmen im S&P-500-Index ihre Zahlen vor.

   Zudem steht am Freitag am Terminmarkt der kleine Verfalltermin auf der Agenda, der die Märkte beeinflussen kann. Sollten die Aktienmärkte im Vorfeld nach oben laufen, dürfte von Seiten des Terminmarkts Kaufinteresse an die Börsen kommen. Der Dax verliert 0,2 Prozent auf 10.562 Punkte. Er ist damit am Morgen erneut an der wichtigen 10.600er-Marke gescheitert und fällt in seine mehrwöchige Handelsspanne zurück. Der EuroStoxx50-Index gibt um 0,2 Prozent nach auf 3.021 Zähler.

   Etwas Unterstützung für die Börsen in Europa kommt vom Euro, der sich nur schwach erholt und unter der 1,10er-Marke zum Dollar verharrt. Die US-Währung profitiert von der Erwartung einer baldigen US-Leitzinsanhebung; die Renditen der zehnjährigen US-Treasurys waren am Freitag auf den höchsten Stand seit Anfang Juni geklettert.

   Im Fokus stehen nun auf Konjunkturseite die EU-Inflationsdaten für September: Bei den Verbraucherpreisen wird mit einem Anstieg der Kernrate um 0,8 Prozent zum Vorjahr gerechnet. Höhere Raten dürften die Rentenmärkte unter Druck setzen. In den USA wird auf den Empire State Manufacturing Index für Oktober und die wichtige Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung im September geblickt. Zudem reden diverse Notenbank-Vertreter wie der stimmberechtigte Fed-Gouverneur Fischer und EZB-Chef Draghi. Am Abend legt IBM ihre Quartalszahlen vor.

Weitere Erholung von Banken und Versorgern erwartet Banken stehen als Branche erneut im Fokus. Hier legt am Mittag die Bank of America Zahlen vor. Händler hoffen auf eine Fortsetzung der guten Berichte, nachdem am Freitag die Quartalsausweise von JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup positiv aufgenommen wurden. Lediglich Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende waren verantwortlich für Schlussstände um die Nulllinie. Mit 0,5 Prozent Plus zählt der Banken-Sektor zu den stärksten am Morgen. Commerzbank profitieren daneben von einem Bericht der Zeitung "Euro am Sonntag", wonach das Geschäft mit ETFs möglicherweise an die Börse gebracht werden soll. Die Bank hatte vor einigen Tagen bereits gesagt, sich davon trennen zu wollen. Commerzbank steigen um 0,7 Prozent und sind damit Spitzenreiter im DAX, Deutsche Bank legen 0,3 Prozent zu.

   Bei deutschen Versorgern kommt es zunächst zu Gewinnmitnahmen, Marktteilnehmer rechnen aber mit einer Fortsetzung der Rally vom Freitag. Kurstreiber zum Wochenausklang waren die Entwürfe zum Atomkompromiss. Sie sehen vor, dass die vier Versorger 23,6 Milliarden Euro plus Zinsen zahlen sollen. Als wirklichen Grund hinter der Rally sehen Händler aber, dass sie damit von zukünftigen Risiken und Kosten bei der Suche nach einem Endlager freigestellt werden. Damit bestehe nach Zahlung dieses Betrages Kalkulationssicherheit. Die Unsicherheit über Kosten des Atomausstieges hatten für die neunjährige Baisse bei den Versorgern gesorgt. Aktuell liegen RWE noch 0,5 Prozent und EON 1,2 Prozent im Minus.

Rheinmetall fester - MoD hat Angst vor Pfund-Schwäche Rheinmetall im MDAX legen gegen den Markt 1,2 Prozent zu, nachdem die Londoner "Times" von einem möglichen 3-Milliarden-Pfund-Auftrag berichtet. Das britische Verteidigungsministerium (Ministry of Defence - MoD) erwäge den Kauf von 800 gepanzerten Fahrzeugen, heißt es dort. Das Geschäft solle schnell vonstattengehen, da das Ministerium eine zukünftige Verteuerung über das schwächer werdende Pfund befürchtet.

   Für die Continental-Aktie geht es 0,3 Prozent nach oben. Händler sehen hier jedoch nicht den Grund in der Übernahme von Oberflächenspezialist Konrad Hornschuch AG. Sie sei mit einem Umsatz von rund 410 Millionen Euro zu klein. Für Conti ist die Übernahme recht ungewöhnlich, da der Konzern zuletzt vor allem im Technologiebereich zukaufte. Conti stärkt mit Hornschuch das Geschäft der Marke Benecke-Kaliko, bei der Tür- und Seitenverkleidungen, Sitzbezüge und anderes für die Autoindustrie hergestellt werden.

   In den SDAX werden Rocket Internet am Montag aufgenommen. Das Unternehmen mit diversen Internetbeteiligungen ersetzt die durch Übernahme herausgefallene Chorus Clean Energy. Rocket-Aktien fallen 1,7 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.020,59 -0,15 -4,60 -7,56 Stoxx-50 2.824,79 -0,28 -7,79 -8,89 DAX 10.561,89 -0,17 -18,49 -1,69 MDAX 21.278,24 -0,20 -42,70 2,42 TecDAX 1.775,20 -0,07 -1,30 -3,03 SDAX 9.284,08 -0,03 -2,49 2,04 FTSE 6.989,54 -0,34 -24,01 11,97 CAC 4.465,12 -0,13 -5,80 -3,71

Bund-Future 162,97 -0,26 7,11

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.23 Uhr EUR/USD 1,0976 +0,1% 1,0970 1,0998 EUR/JPY 114,31 -0,1% 114,47 114,66 EUR/CHF 1,0866 +0,0% 1,0865 1,0883 GBP/EUR 1,1089 -0,0% 1,1095 1,1081 USD/JPY 104,15 -0,2% 104,35 104,25 GBP/USD 1,2171 -0,0% 1,2171 1,2186

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,99 50,35 -0,7% -0,36 +15,3% Brent/ICE 51,70 51,95 -0,5% -0,25 +15,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.253,19 1.250,50 +0,2% +2,69 +18,1% Silber (Spot) 17,42 17,42 +0,0% +0,00 +26,1% Platin (Spot) 940,30 935,70 +0,5% +4,60 +5,5% Kupfer-Future 2,11 2,11 +0,2% +0,00 -1,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   October 17, 2016 03:52 ET (07:52 GMT)

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