13.07.2018 10:15:44

MÄRKTE EUROPA/Versönlicher Wochenausklang zeichnet sich ab

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--An den Börsen in Europa geht es am Freitag im frühen Handel nach oben. Gute Vorlagen von der Wall Street und den asiatischen Börsen lassen die Risikobereitschaft der Investoren steigen. Die US-Technologiebörse Nasdaq notierte zudem auf Allzeithoch, dabei erklommen die Aktien von Facebook, Amazon, Microsoft und Google Rekordhochs. Dies liefert eine Steilvorlage für die europäischen Technologiewerte ohne die Chiphersteller. Auffallend dabei: Unternehmen wie Facebook oder Amazon leiden kaum unter dem neuen Protektionismus, der den globalen Warenverkehr künftig erschweren dürfte.

In diesem Umfeld legt der DAX um 0,5 Prozent auf 12.553 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent auf 3.457 Punkte. Weiterhin belastet der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt übergeordnet die Stimmung der Investoren. Einerseits urteilt Marktanalyst Naeem Aslam von Think Markets: "Die Hoffnung besteht darin, dass China und die USA in der Lage sein werden, die Probleme über ein bilaterales Abkommen zu lösen." Auf der anderen Seite hat sich der Handelsüberschuss Chinas im Juni ungeachtet des Handelskonflikts mit den USA unerwartet stark ausgeweitet, was zum Teil an den schwächelnden Importen lag. Dies dürfte auch US-Präsident Donald Trump nicht entgehen.

Warten auf die Berichtssaison

Die Teilnehmer hegen indes die Hoffnung, dass sich die Aufmerksamkeit gegen Mittag von den Handelskonflikten weg und hin zur Berichtssaison wendet. Denn dann werden gleich drei US-Bankengiganten ihre Quartalsberichte vorlegen: JP Morgen, Citigroup und Wells Fargo. Die Erwartungen sind hoch: Experten rechnen bei allen Instituten mit steigenden Gewinnen.

An der Börse in Paris verliert die Aktie von Altran rund ein Viertel an Wert. Altran hat eigenen Angaben zufolge Fake-Bestellungen in den Büchern der Ingenieurgesellschaft Aricent entdeckt, die sie kürzlich für 1,7 Milliarden Euro gekauft hat. Die gefälschten Aufträge sollen aus der Beziehung eines Aricent-Mitarbeiters zu einem Kunden stammen. Es scheint sich um die Verfehlung einer einzelnen Person zu handeln, Kollegen seien nicht involviert. Die Analysten von Bryan Garnier bleiben unverändert bullisch für den Wert, der für sie ein Top-Pick ist. Den Fairen Wert sehen sie bei 17 Euro je Aktie, die aktuell bei 9,79 Euro handelt.

Nach Fraport am Vortag berichtet nun auch Vinci, dass sich das Flughafen-Betreiber-Geschäft gut entwickelt. Gegenüber dem Vorjahresquartal steigerte das Unternehmen das Verkehrsaufkommen im zweiten Quartal um 7 Prozent, was leicht oberhalb der Erwartung der Analysten von Goldman Sachs liegt. Während das Geschäft in Portugal wie erwartet zulegen konnte, überraschte das deutliche Plus von 24 Prozent in Kambodscha. Die Aktie von Vinci startet 0,2 Prozent höher in den Tag.

Fresenius schwach

Die Aktie von Fresenius notiert gegen den Trend 2,9 Prozent im Minus und stellt damit den Verlierer im DAX. Als belastend wird im Handel eingestuft, dass Fresenius vor dem Court of Chancery im US-Bundesstaat Delaware eingeräumt haben soll, dass Fresenius in der Vergangenheit mit ähnlichen Testproblemen wie Akorn zu kämpfen gehabt habe. Dies sei um so wichtiger, da Fresenius von der geplanten Übernahme des US-Konzerns zurücktreten wollte. Grund waren die nach Einschätzung von Fresenius schwer wiegenden Verstöße des US-Unternehmens gegen Vorgaben der US-Gesundheitsbehörde FDA zur Datenintegrität in der Produktentwicklung. An der Börse werden nun die Chancen für Akorn höher eingepreist, die Aktie schloss an der Wall Street 8 Prozent im Plus.

Der stationäre Einzelhandel hat momentan einen schweren Stand, wandern doch immer mehr Umsätze in das Internet ab. Nun soll auch noch die Supermarktkette Real am Freitag und Samstag von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bundesweit bestreikt werden. Dies könnte nach Einschätzung eines Analysten zu höheren Personalkosten führen. Der Mutterkonzern Metro hatte Real in eine andere Gesellschaft übertragen und einen Tarifvertrag mit der Konkurrenzgewerkschaft DHV geschlossen, die allgemein als arbeitgeberfreundlich eingestuft werde. Zudem sollen die Analysten von Barclays und JP Morgan die Kursziele für Metro gesenkt haben, für die Aktie geht es um 0,9 Prozent nach unten.

An der Börse setzen einige Anleger weiterhin auf einen guten Ausgang bei Steinhoff, für die Aktie geht es um weitere 8 Prozent nach oben. Allerdings gibt es auch Zweifler an der Börse, die nicht davon ausgehen, dass die Einigung mit den Gläubigern positiv für die Anteilseigner sind.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.455,51 0,29 10,02 -1,38

Stoxx-50 3.092,83 0,32 9,81 -2,68

DAX 12.540,77 0,38 47,80 -2,92

MDAX 26.487,84 0,65 170,69 1,10

TecDAX 2.824,98 -0,07 -2,00 11,70

SDAX 12.208,91 0,42 51,22 2,71

FTSE 7.706,25 0,72 54,92 -1,25

CAC 5.429,63 0,44 23,74 2,20

Bund-Future 162,91 0,23 2,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.18 Uhr Do, 17.26 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1632 -0,32% 1,1653 1,1683 -3,2%

EUR/JPY 131,17 -0,11% 131,19 131,37 -3,0%

EUR/CHF 1,1671 -0,23% 1,1687 1,1698 -0,3%

EUR/GBP 0,8861 +0,28% 0,8854 1,1316 -0,3%

USD/JPY 112,74 +0,19% 112,56 112,44 +0,1%

GBP/USD 1,3127 -0,59% 1,3162 1,3219 -2,9%

Bitcoin

BTC/USD 6.266,18 +1,3% 6.261,13 6.192,49 -54,1%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,65 -0,65 -0,04

Deutschland 10 Jahre 0,28 0,29 -0,15

USA 2 Jahre 2,59 2,60 0,70

USA 10 Jahre 2,85 2,84 0,44

Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00

Japan 10 Jahre 0,04 0,03 -0,01

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,17 70,33 -0,2% -0,16 +18,1%

Brent/ICE 73,60 74,45 -1,1% -0,85 +14,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.242,00 1.247,37 -0,4% -5,37 -4,7%

Silber (Spot) 15,86 15,95 -0,6% -0,09 -6,4%

Platin (Spot) 834,39 841,75 -0,9% -7,36 -10,2%

Kupfer-Future 2,76 2,77 -0,5% -0,01 -17,2%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 13, 2018 04:16 ET (08:16 GMT)

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