17.10.2014 09:03:33

MÄRKTE EUROPA/US-Vorgaben machen Hoffnung auf Erholung

   Von Michael Denzin

   Mit leicht steigenden Kursen in Europa rechnen Händler zum Wochenschluss. Die Vorgaben aus den USA deuten eine Beruhigung an, nachdem am Donnerstag ein regelrechter Sturm über die europäischen Finanzmärkte hinweggefegt war, der im späteren Handelsverlauf aber wieder merklich abflaute. Der Dow-Jones-Index schloss zwar den sechsten Tag in Folge im Minus, dies aber nur leicht und vor alle vom Tagestief um fast 200 Punkte erholt. Die Terminkontrakte auf die US-Aktienindizes deuten zudem am frühen Freitag auf eine Fortsetzung der Erholung hin.

   Der XDAX zeigt sich im Spezialistenhandel gleichwohl noch ohne klare Richtung und gibt um 0,1 Prozent nach auf 8.575 Punkte, nachdem bereits an den Vortagen Erholungsversuche schnell wieder in sich zusammengefallen waren. Der Euro-Stoxx-50 wird ebenfalls knapp behauptet erwartet.

   Vor allem der zuletzt stark belastende Energiesektor erholte sich in den USA kräftig, parallel zu einer Trendwende bei den Ölpreisen nach deren tagelanger Talfahrt. Nach einem Tagestief unter 80 Dollar je Barrel, kostet die US-Sorte WTI aktuell wieder knapp 83 Dollar. Das dürfte auch in Europa die Energieaktien stützen.

   Händler äußern sich überwiegend optimistisch für den Handelstag: "Ich denke, dass wir heute nochmals Boden gut machen können. Wir hatten gestern eine beeindruckende Erholung der Kurse", sagt einer. Im Blick stehen besonders Aussagen von US-Notenbankern. In Erwartung "besänftigender Worte" für die Finanzmärkte von Fed-Chefin Janet Yellen könnten Anleger auf dem niedrigen Niveau kaufen, heißt es. Die Notenbank-Chefin spricht am frühen Nachmittag in Boston. Am Donnerstag hatten Aussagen von James Bullard, Chef der Notenbank von St. Louis, die Erholung an den Märkten mit eingeleitet. Bullard hatte gesagt dass das Anleihekaufprogramm der US-Notenbank, das eigentlich nun auslaufen soll, auch fortgeführt werden könne.

   "Die Frage ist, wieviel Mut haben die Investoren vor dem Wochenende und nach einer so desaströsen Woche", sagt der Händler. Jeffrey Yu, Leiter des Aktien-Derivate-Handels der UBS ist hier optimistisch: "Wir sind sehr überverkauft und reif für eine Erholung".

   Erholen dürften sich auch die Kurse der Staatsanleihen aus der Euro-Peripherie. Nachdem die EZB die Liquidität griechischer Banken am Donnerstag erhöht hatte, waren sie unter Druck geraten, aus Sorge über sich möglicherweise zusammenbrauende neue Probleme. Die 10-jährigen Anleihen Griechenlands waren auf eine Rendite von 9,062 Prozent gesprungen, das waren fast 2 Prozentpunkte mehr als tags zuvor. Dies macht eine Rückkehr an die Finanzmärkte unmöglich, wie er von den Griechen angestrebt wird, die den Rettungsschirm möglichst rasch verlassen wollen. In Italien und Portugal sprangen die Renditen auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Deutsche Anleihen waren dagegen als vermeintlich sicherer Hafen gesucht. Ein aus der Hochzeit der Finanzkrise bekanntes Muster.

   Vom Tisch ist das Thema mit dieser EZB-Hilfsmaßnahme aber noch lange nicht: "Etwas läuft klar falsch in der Eurozone. Es sieht wie eine deflationäre Spirale aus. Das ist, was die Märkte gerade heimsucht", sagt Jeremy Batstone-Carr, Chef-Ökonom bei Charles Stanley.

   Wichtige Konjunkturdaten stehen am Freitag unterdessen nicht an. Händler hoffen auf gute Quartalsergebnisse von General Electric (GE) am Mittag. "GE hat eine gute Erfolgsbilanz bei Quartalszahlen, in jedem Quartal seit dem ersten Quartal 2008 hat GE die Schätzungen entweder erfüllt oder übertroffen", merkt Chris Weston vom Broker IG Markets an. Dazu legt die US-Bank Morgan Stanley Zahlen vor.

   Die eher enttäuschenden Quartalsergebnisse Zahlen aus dem US-Technologie-Sektor von Google und den Chip-Herstellers AMD und SanDisk werden nicht als belastend gesehen. Es gebe dafür keine Vergleichsunternehmen in Europa.

   Bei den Einzelunternehmen werden K+S fester erwartet, nachdem Fusionspläne zwischen den Konkurrenten Yara und CF Industries gescheitert sind. Möglicherweise werde nun K+S als Zielobjekt einer Konsolidierung in der globalen Düngemittelindustrie gesehen, heißt es. Im Spezialistenhandel legt der Kurs leicht zu. Günstig für Air France-KLM wird gesehen, dass sich die Fluglinie mit ihren Piloten auf die Konditionen für eine neue Billigflugline einigen konnte.

   Autowerte stehen mit den Kfz-Neuzulassungen des Branchenverbands ACEA im Blick. Zudem hat der französische Autozulieferer Faurecia seine Prognose bestätigt. Die Societe Generale erhöhte darauf laut Händlern die Einstufung der Aktie auf "Kaufen".

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20.02.23 Forvia Neutral UBS AG
20.02.23 Forvia Underperform Jefferies & Company Inc.
23.01.23 Forvia Neutral UBS AG
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