04.10.2013 10:26:31

MÄRKTE EUROPA/US-Haushaltsstreit belastet Börsen weiter

   Von Manuel Priego Thimmel

   Nachdem sich die politische Krise in Italien entschärft hat, bleibt der Haushaltsstreit in den USA der Hauptbelastungsfaktor an Europas Börsen am Freitagmorgen. Bislang sind die Folgen für die Finanzmärkte überschaubar, aber mit jedem verstrichenen Tag wächst die Nervosität unter den Anlegern. Daneben rückt mit dem 17. Oktober der Tag heran, an dem die Schuldenobergrenze in den USA erreicht wird. Der IWF hat vor schwerwiegenden Folgen gewarnt, sollte das Schuldenlimit von 16,7 Billionen Dollar nicht rechtzeitig angehoben werden.

   Der Dax verliert im frühen Handel 0,2 Prozent auf 8.581. Der Euro-Stoxx-50 hält sich besser und notiert mit 2.903 einen Punkt höher. Den Investoren fehlt in diesem Umfeld der Mut, Aktien zu kaufen, auch wenn übergeordnet die Finanzakteure unverändert zuversichtlich sind, dass es die US-Politiker nicht zum Schlimmsten kommen lassen. Am Nachmittag fällt die Veröffentlichung des ansonsten am Kapitalmarkt mit großem Interesse beachteten offiziellen Arbeitsmarktberichts für den September aus. Grund ist der Stillstand der US-Behörden, der auch das Statistikamt betrifft.

   Gewinner des Haushaltsstreits in den USA ist der Euro. Dieser notiert am Morgen weiter befestigt bei 1,3620 gegen den Dollar. Nach Einschätzung der Commerzbank profitiert die Einheitswährung nicht nur vom dem politischen Chaos in Washington, sondern auch von den sich zuletzt abschwächenden Konjunkturdaten aus den USA. In der nun zu Ende gehenden Woche haben mit dem ADP-Arbeitsmarktbericht sowie dem Service-ISM-Index gleich zwei wichtige Datensätze enttäuscht. Die geplante Drosselung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank könnte sich mithin weiter verzögern.

   Die sich konkretisierenden Sparpläne im Rahmen des Konzernumbaus bei der Lufthansa verhelfen der Aktie zu einem Plus von 1,1 Prozent. Im laufenden Jahr soll sich das Ergebnis der Billigtochter Germanwings um 90 Millionen Euro verbessern. Bisher hatte der Konzern lediglich gesagt, dass Germanwings das operative Ergebnis bis 2015 um 200 Millionen Euro verbessern will. Konzernweit plant die Deutsche Lufthansa, bis Mitte des Jahrzehnts die operativen Kosten um 1,5 Milliarden Euro zu senken. Nach Einschätzung von equinet befindet sich die Kranichlinie auf einem guten Weg.

   Der europäische Stahlsektor leidet derweil unter einer Herunterstufung der Branche durch die Citigroup auf "Neutral". Aktien von ThyssenKrupp verlieren daraufhin 0,8 Prozent, Salzgitter 3 Prozent sowie Arcelor 0,9 Prozent. Kräftig nach oben geht es derweil für die Aktie der Deutschen Telekom. Das Papier ist laut Händlern auf die "Most Preferred List" der UBS genommen worden. Das neue Kursziel für die Aktie liegt bei 12,70 Euro nach zuvor 8,50. Die Titel der Deutschen Telekom gewinnen 2 Prozent.

   Die Aktie des Reifenherstellers Continental wird von Aussagen des finnischen Wettbewerbers Nokian belastet. Weil die Nachfrage besonders in Russland schwächelt, gehen die Finnen nicht mehr davon aus, operativen Gewinn und Umsatz im laufenden Jahr steigern oder zumindest halten zu können. Beide Kennziffern werden stattdessen zurückgehen, gestand Nokian jetzt ein. Continental-Aktien verlieren 1,4 Prozent. In Mailand büßen Pirelli 1 Prozent ein. Nokian brechen in Helsinki um 9 Prozent ein.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3626 +0,0% 1,3622 1,3630 EUR/JPY 132,3012 -0,1% 132,4495 132,4797 EUR/CHF 1,2248 -0,0% 1,2249 1,2254 USD/JPY 97,1250 -0,1% 97,2340 97,2070 GBP/USD 1,6137 -0,1% 1,6160 1,6168 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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   October 04, 2013 03:54 ET (07:54 GMT)

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Continental AG 67,30 -0,56% Continental AG
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 30,00 -3,23% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
Lufthansa AG 5,90 -0,34% Lufthansa AG
Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc) 7,60 0,29% Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc)
Salzgitter 16,07 -0,50% Salzgitter
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