06.09.2019 16:01:46

MÄRKTE EUROPA/US-Daten bewegen kaum - Trump drückt Dollar

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten setzt an Europas Börsen am Freitagnachmittag keine großen Akzente. Die US-Wirtschaft hat im August 130.000 Stellen geschaffen, und damit etwas weniger als die erwarteten 150.000. Die Arbeitslosenquote bleibt indes mit 3,7 Prozent wie erwartet auf einem sehr niedrigen Niveau bei einer anziehenden Lohnentwicklung. Aus den Zahlen ergibt sich kein zusätzlicher Handlungsbedarf für die US-Notenbank.

Das hat US-Präsident Donald Trump nicht daran gehindert, fast zeitgleich mit Bekanntgabe der US-Daten wieder eine verbale Attacke gegen die Fed zu starten und erneut Zinssenkungen zu fordern. Die Fed habe die Zinsen viel zu früh erhöht und viel zu spät gesenkt. Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 12.170 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent 3.490 nach oben. Nach einer Senkung der Reserveanforderungen an Banken durch die chinesische Notenbank notierten die Börsen zeitweise höher.

Am Devisenmarkt reagiert der Euro mit leichten Aufschlägen auf 1,1050 Dollar nach Ständen von zuvor rund 1,1020 Dollar auf die Trump-Kommentare. Das Pfund erholt sich wieder und notiert am Nachmittag wenig verändert zu den Vortagesständen. Nachdem das Parlament der Regierung ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU ohne Folgeabkommen untersagt hat, scheint das Erholungspotenzial erst einmal ausgeschöpft.

Thyssenkrupp hat Interessenten für Aufzugssparte

Thyssenkrupp legen um weitere 4,1 Prozent zu, nachdem sich wie vom Markt erwartet der Konkurrent Kone interessiert an der Aufzugssparte gezeigt hat. "Die Situation bei Thyssenkrupp ist sehr interessant für uns", sagte der Chef des finnischen Aufzugsherstellers, Henrik Ehrnrooth, der Rheinischen Post: "Die Aufzugssparte von Thyssenkrupp würde perfekt zu Kone passen." Allerdings erwarten Händler, dass Kone sehr hart verhandeln wird.

Telenor verlieren nach der geplatzten Fusion mit Axiata 4 Prozent. Beide Telekombetreiber wollten ihr Asiengeschäft zusammenlegen und wären dadurch zum größten Anbieter in Südostasien aufgestiegen. Die Fusionspläne sind nun an nicht näher spezifizierten "Komplexitäten" gescheitert. Die Unternehmen schließen allerdings eine Transaktion in der Zukunft nicht aus.

Kräftige Kursgewinne bei den Telekombetreibern im TecDAX löst die Aussicht auf "Ratenzahlungen" für den 5G-Netzausbau aus. Die Netzbetreiber haben sich mit dem Bundesverkehrsministerium geeinigt, den Ausbau der 4G-Netze auch in bislang unterversorgten Regionen voranzutreiben. Im Gegenzug dazu erlaubt ihnen Bundesminister Andreas Scheuer (CSU), dass die 5G-Frequenzkosten nicht auf einen Schlag beglichen werden müssen. Bei Drillisch geht es um 9,5 Prozent und United Internet um 6,9 Prozent nach oben.

Baustoffhersteller SIG warnt

Für die Aktie von SIG geht es an der Londoner Börse um 5 Prozent nach unten. Die Baustoffhersteller hat gewarnt, dass sich die Bautätigkeiten in Großbritannien und Deutschland abschwächen könnten. Zu einem möglichen Verkauf der Klimaanlagensparte äußerte sich das Unternehmen nicht weitergehend.

Deutsche Bank verlieren 0,1 Prozent. Leicht belastend wirkt hier ein Agenturbericht, wonach Ermittler im Auftrage eines US-Kongressausschusses mögliche Kontrollprobleme bei der Bank sehen. Bei der defensiven Beiersdorf-Aktie (minus 0,7 Prozent) dauern die Gewinnmitnahmen an. Bei Lufthansa (minus 0,9 Prozent) drücken negative Sektorvorgaben.

Keine Belastung für die RWE-Aktie ist der endgültige Ausstieg der Stadt Bochum aus dem Versorger, den diese am Vorabend vermeldet hat. Die Kommune hatte schon vor Jahren angekündigt, schrittweise auszusteigen. Die starken Kursgewinne der Aktie seit einem Jahr hätten dies attraktiv gemacht, heißt es. Für die RWE-Aktie geht es um 1,5 Prozent nach oben.

Sodexo verlieren 3,6 Prozent nach einer Herunterstufung auf "Underweight" durch Barclays. Die Analysten befürchten zunehmende Konkurrenz für den Caterer durch Internet-Plattformen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.490,35 0,16 5,65 16,29

Stoxx-50 3.181,94 0,08 2,42 15,29

DAX 12.170,09 0,36 43,31 15,26

MDAX 26.005,24 0,53 137,86 20,46

TecDAX 2.861,22 0,54 15,25 16,78

SDAX 11.005,45 0,17 18,95 15,74

FTSE 7.269,02 -0,03 -2,15 8,07

CAC 5.597,25 0,07 3,89 18,32

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,63 -0,03 -0,87

US-Zehnjahresrendite 1,56 -0,01 -1,12

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:34 Do, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1051 +0,14% 1,1042 1,1048 -3,6%

EUR/JPY 117,93 -0,08% 118,15 118,20 -6,2%

EUR/CHF 1,0918 +0,37% 1,0897 1,0896 -3,0%

EUR/GBP 0,8971 +0,23% 0,8951 0,8963 -0,3%

USD/JPY 106,71 -0,23% 107,00 107,00 -2,7%

GBP/USD 1,2319 -0,10% 1,2335 1,2325 -3,5%

USD/CNY 7,1183 -0,42% 7,1453 7,1519 +3,5%

Bitcoin

BTC/USD 10.839,75 +2,75% 10.730,00 10.546,25 +191,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 55,35 56,30 -1,7% -0,95 +15,2%

Brent/ICE 60,13 60,95 -1,3% -0,82 +8,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.524,97 1.519,20 +0,4% +5,77 +18,9%

Silber (Spot) 18,75 18,66 +0,5% +0,09 +21,0%

Platin (Spot) 961,05 964,25 -0,3% -3,20 +20,7%

Kupfer-Future 2,61 2,62 -0,4% -0,01 -1,1%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 06, 2019 10:01 ET (14:01 GMT)

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1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) 11,82 -2,15% 1&1 AG (ex 1&1 Drillisch)
Axiata Group Bhd 0,56 6,95% Axiata Group Bhd
Beiersdorf AG 127,75 0,67% Beiersdorf AG
Deutsche Bank AG 16,77 -0,33% Deutsche Bank AG
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RWE AG (spons. ADRs) 29,40 -1,34% RWE AG  (spons. ADRs)
RWE AG St. 29,15 -2,44% RWE AG St.
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