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16.02.2021 18:24:40

MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Renditeanstieg gibt den Takt an

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter steigende Renditen mit der Diskussion um die Inflationsgefahren hinterlassen auch an den europäischen Börsen immer mehr Spuren. Am Dienstag setzte sich keine einheitliche Tendenz durch. Die großen Leitindizes gaben etwas nach: Der DAX fiel um 0,3 Prozent auf 14.065 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,2 Prozent auf 3.726 Punkte. Dabei war die Tendenz bei den Branchen uneinheitlich.

"Sollten die Menschen nach einem Ende der Lockdowns das in der Pandemie gesparte Geld vermehrt ausgeben, könnte dieses Mal das klappen, was die Notenbanken jahrelang nicht geschafft haben: die Preise nach oben zu treiben", so Jochen Stanzl von CMC Markets. "Die Börsen reagieren zuweilen auch schon auf zarte Richtungsänderungen überdurchschnittlich sensibel", warnte der Marktanalyst.

Weiterhin gefragt waren die Basic Resources aus dem Rohstoff- und dem Stahlbereich. Aber auch Öl-Aktien und Banken legten kräftig zu. Während Rohstoff- und Ölaktien von einem Umfeld steigender Inflation profitieren, verbessern sich die Gewinnaussichten der Banken mit der steileren Zinskurve. Dagegen standen die zinsreagiblen Branchen der Versorger, der Telekomkonzerne sowie der Bau- und Immobilienwerte deutlich unter Druck.

Harter Texas-Winter macht Öl teuer - Gute Zahlen aus dem Minensektor

Frostige Temperaturen in Nordamerika sorgen derzeit dafür, dass Öl teuer bleibt. Gouverneur Greg Abbot in Texas erklärte den Notstand. In Teilen von Texas ist die Temperatur auf 9 Grad Fahrenheit gefallen, was minus 13 Grad Celsius entspricht. Damit kann es dort bei der Ölförderung zu Behinderungen und Verzögerungen kommen. Für den Öl- und Gassektor ging es um 0,5 Prozent nach oben.

Daneben standen Geschäftszahlen im Minensektor im Blick. Der Branchenindex stand mit einem Aufschlag von 1,2 Prozent erneut an der Spitze der Gewinnerliste. Mit Blick auf das Zahlenwerk von Glencore (+2%) sprach die Citigroup von starken Ergebnissen. Positiv zu werten sei die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen. Glencore hat den Ausblick für 2021 bestätigt.

Der Bergbaukonzern BHP (+1,5%) hat mit dem EBITDA des ersten Geschäftshalbjahrs 2020/21 die Markterwartung übertroffen. Auf der anderen Seite bemängelten die Analysten von Jefferies jedoch die Entwicklung des freien Cashflow (FCF). BHP kündigte eine Zwischendividende von 1,01 Dollar je Aktie an. In der Folge liegt die Dividendenrendite annualisiert bei 6,5 Prozent, hier wurde teils mehr erhofft.

Im DAX fielen Deutsche Wohnen um 1,8 Prozent, Eon gaben um 1,7 Prozent nach und RWE um 1,5 Prozent. Dagegen gewannen Deutsche Bank 1,7 Prozent. Infineon zogen mit der Chip-Knappheit im Automobilsektor um weitere 1,4 Prozent an.

LPKF zweistellig Plus - Zusammenarbeit mit Samsung?

Deutlich besser als im DAX sah es in der zweiten Reihe aus. Der TecDAX stieg um 0,5 Prozent, der MDAX um 0,4 Prozent. Im TecDAX gewannen LPKF Laser 9,5 Prozent auf 32,40 Euro. Grund waren Spekulationen um eine Zusammenarbeit mit Samsung.

Im MDAX zogen Zalando um 0,7 Prozent auf das neue Allzeithoch von 102,35 Euro an. Wie es hieß, könnte Zalando die Online-Parfümerie Flacconi übernehmen. Varta gewannen 4,3 Prozent, der Markt setzte auf gute Geschäftszahlen am Donnerstag. Siemens Energy beendeten die jüngste Verschaufpause mit einem Plus von 3,9 Prozent, und Aurubis (+3%) schlossen sich den generell festen Rohstoff-Aktien an.

Im SDAX legten Krones um 4,6 Prozent auf 77,80 Euro zu, nachdem sowohl die Baaderbank als auch UBS Kursziele oberhalb der 80er Marke ausgerufen haben. Hapag-Lloyd stiegen um 13,4 Prozent, die Container-Reederei hat gute Zahlen vorgelegt. Die Aktie von PVA Tepla gewann 11,8 Prozent. Die 2020er Zahlen überzeugten vor allem auf der Ertragsseite.

Der Stoxx-Branchenindex der Nahrungsmittel- und Getränkeaktien notierte 0,5 Prozent schwächer. Während die Nahrungsmittel-Aktien wie Nestle eher unter Druck standen, ging es mit den Getränke-Herstellern nach oben. Campari stiegen um 0,7 Prozent und markierten neue Allzeithochs. Pernod Ricard zogen um 1,3 Prozent an. "Wenn die Hotels und Pubs öffnen, laufen auch Bier, Whiskey und Long-Drinks wieder besser", so ein Händler. Im Lockdown werde dagegen eher Wein getrunken.

Michelin legten um 0,2 Prozent zu. Zwar sind die Umsätze wie erwartet schwach ausgefallen. Positiv hoben die Analysten von Jefferies aber die EBIT-Entwicklung im zweiten Halbjahr hervor.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.726,40 -7,80 -0,2% +4,9%

Stoxx-50 3.242,19 -5,21 -0,2% +4,3%

Stoxx-600 419,20 -0,27 -0,1% +5,1%

XETRA-DAX 14.064,60 -44,88 -0,3% +2,5%

FTSE-100 London 6.748,86 -7,25 -0,1% +4,6%

CAC-40 Paris 5.786,53 +0,28 +0,0% +4,2%

AEX Amsterdam 687,43 +2,25 +0,3% +10,1%

ATHEX-20 Athen 1.895,50 -1,87 -0,1% -2,0%

BEL-20 Brüssel 3.855,51 -7,90 -0,2% +6,5%

BUX Budapest 44.941,65 +1118,08 +2,6% +6,7%

OMXH-25 Helsinki 4.920,98 +27,66 +0,6% +7,3%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.622,32 -28,30 -1,7% -0,8%

OMXC-20 Kopenhagen 1.511,68 -2,28 -0,2% +3,2%

PSI 20 Lissabon 4.814,42 +15,59 +0,3% -1,4%

IBEX-35 Madrid 8.153,70 -49,80 -0,6% +1,0%

FTSE-MIB Mailand 23.440,81 -163,50 -0,7% +6,2%

RTS Moskau 1.494,58 -1,82 -0,1% +7,7%

OBX Oslo 881,82 +3,73 +0,4% +2,7%

PX Prag 1.070,35 -1,16 -0,1% +4,2%

OMXS-30 Stockholm 2.038,07 -1,21 -0,1% +8,7%

WIG-20 Warschau 2.004,54 +29,72 +1,5% +1,0%

ATX Wien 3.023,47 +8,69 +0,3% +8,4%

SMI Zürich 10.907,60 -33,39 -0,3% +1,9%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:05 Uhr Mo, 17:41 % YTD

EUR/USD 1,2107 -0,17% 1,2140 1,2130 -0,9%

EUR/JPY 128,20 +0,33% 128,13 127,80 +1,7%

EUR/CHF 1,0807 +0,10% 1,0793 1,0798 -0,0%

EUR/GBP 0,8704 -0,18% 0,8713 0,8720 -2,5%

USD/JPY 105,90 +0,52% 105,54 105,36 +2,5%

GBP/USD 1,3907 -0,01% 1,3933 1,3911 +1,8%

USD/CNH (Offshore) 6,4271 +0,31% 6,4094 6,4049 -1,2%

Bitcoin

BTC/USD 48.386,50 +0,24% 49.046,25 48.439,75 +66,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,64 60,12 +0,3% 0,17 +22,6%

Brent/ICE 63,12 63,30 -0,3% -0,18 +22,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.794,08 1.818,88 -1,4% -24,80 -5,5%

Silber (Spot) 27,13 27,73 -2,1% -0,60 +2,8%

Platin (Spot) 1.277,50 1.306,00 -2,2% -28,50 +19,4%

Kupfer-Future 3,83 3,83 +1,1% +0,04 +8,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 16, 2021 12:24 ET (17:24 GMT)

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