21.02.2018 18:04:45

MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich nach nervösem Handel

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen hat sich zur Wochenmitte keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Der DAX fiel geringfügig um 0,1 Prozent auf 12,470 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab ebenfalls um 0,1 Prozent nach - auf 3,430 Punkte. Händler sprachen von einer nervösen und zurückhaltenden Stimmung unter den Anlegern, die auf das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank warteten. Im Blick stand dabei der Inflationsausblick, nachdem zuletzt Anzeichen für einen stärkeren Preis- und Lohndruck in den USA Befürchtungen über einen steileren Zinspfad geweckt hatten. Das hatte heftige Marktturbulenzen an den Aktien- und Rentenmärkten ausgelöst.

Im Zentrum der Überlegungen standen damit die Renditen an den Anleihemärkten. Sollten sie sich stärker in die eine oder andere Richtung bewegen, dürften die Devisen- und Aktienmärkte darauf womöglich stärker reagieren. Die deutsche Zehnjahresrendite fiel etwas zurück auf 0,71 Prozent, die Rendite der zehnjährigen US-Notes hat mit 2,90 Prozent weiterhin die Marke von 3 Prozent im Visier. Ein Anstieg über diese Marke dürfte den Druck auf die Aktienkurse laut Analysten noch einmal verstärken, warnten Marktteilnehmer.

Rohstoff- und Bankaktien im Plus - Finanzdienstleister steigen mit Dt, Börse

Auf der Gewinnerseite stachen die Rohstoff-Aktien heraus, ihr Branchenindex stieg um 1,6 Prozent, Glencore gewannen über 5 Prozent. Die 2017er Zahlen sind nach Aussage der UBS wie erwartet ausgefallen, die Analysten nannten die Dividende aber als positive Überraschung. Die Analysten von Shore Capital stellten dagegen heraus, dass sich die Bilanz deutlich verbessert habe.

Der Banken-Index legte um 0,5 Prozent zu. Hier stiegen Lloyds Banking um 2,8 Prozent, Die Gewinnkennziffern haben zwar die Prognosen verfehlt. Der Finanzkonzern erhöht aber überraschend die Dividende um 20 Prozent und hat ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm angekündigt.

Deutsche Bank gewannen 1,4 Prozent. Das Institut will seine Vermögensverwaltung DWS noch vor Ostern an die Börse bringen.

Mit einem Plus von 0,9 Prozent stand auch der Index der Finanzdienstleister auf der Gewinnerseite. Er profitierte unter anderem von deutlichen Aufschlägen der Deutschen Börse. Deren Aktien stiegen um 2,9 Prozent auf 108,15 Euro, das ist der höchste Kurs seit fast zehn Jahren.

Die von der Deutschen Börse vorgelegten Zahlen sind laut Analysten etwas besser ausgefallen als gedacht, obwohl der Börsenbetreiber damit wie erwartet die eigenen Ziele nicht erreichte. "Mit dem personellen Neuanfang an der Führungsspitze haben wir einen Schlussstrich unter ein schwieriges Jahr 2017 gezogen", sagte der neue Börsenchef Theodor Weimer auf der Bilanzpressekonferenz. Im Mai soll eine überarbeitete Mittelfristplanung präsentiert werden.

Saudis nehmen Accor ins Visier

Positiv entwickelte sich auch der Index der Freizeit- und Reise-Aktien. Hier legten die Titel der Hotel-Unternehmen Accor und Interconti zu, aber auch TUI und Lufthansa. Accor hat laut Händlern gute Zahlen veröffentlicht, zudem will Saudi-Arabien möglicherweise einen Anteil übernehmen.

Versorger weiter unbeliebt - Hohe Nervosität bei Autoaktien

Auf der Verliererseite stand wieder der Versorger-Index mit einem Minus von 0,7 Prozent. "Konjunkturunabhängige zinssensitive Werte sind weiterhin 'out'", sagte ein Marktteilnehmer. Im DAX führten RWE mit einem Minus von 2,2 Prozent die Verliererliste an.

Der Index der Autoaktien schloss fast unverändert. "Die Stimmung für die Autotitel bleibt vor dem Urteil zu möglichen Dieselfahrverboten sehr angespannt", sagte ein Marktteilnehmer, VW gaben um 0,8 Prozent nach.

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Baumot zogen zweistellig um gut 12 Prozent an. Das aus der Twintec hervorgegangene Unternehmen ist spezialisiert auf Hardware-Nachrüstungen für Dieselfahrzeuge und könnte einer der großen Gewinner eines Fahrverbots werden.

Kräftige Gewinne bei GFT und Medigene - Aixtron auf Jahreshoch

Einer der Tagesfavoriten im TecDAX waren GFT Technologies mit einem Plus von gut 14 Prozent. Die Geschäftszahlen des Bankensoftwarespezialisten kamen gut an. "Vor allem die Ertragsseite überzeugt", meinte ein Marktteilnehmer. Sartorius profitierten mit 3,6 Prozent Plus von einem guten Ausblick. Für Medigene ging es um gut 6 Prozent nach oben. Positiv wird gesehen, dass Medigene die Genehmigungen für erste klinische Studien im Bereich der T-Cell-Therapie erhalten hat. Aixtron stiegen um 6,6 Prozent und markierten mit 13,65 Euro neue Jahreshöchststände. Der TecDAX legte um 0,4 Prozent zu.

Im insgesamt kaum veränderten MDAX fielen MTU Aero um 3 Prozent. Die Geschäftszahlen des Triebwerkbauers haben keine großen Überraschungen gebracht. Das bereinigte Ergebnisse liege leicht über, der Umsatz wie auch die Dividende leicht unter den Erwartungen. NFS Capital betonte, dass der Einfluss der Triebwerksprobleme beim A320neo auf den Geschäftsverlauf 2018 zum jetzigen Zeitpunkt noch schwer abzuschätzen sei.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.430,16 -4,92 -0,1% -2,1%

. Stoxx-50 3.057,34 +3,51 +0,1% -3,8%

. Stoxx-600 381,10 +0,59 +0,2% -2,1%

Frankfurt XETRA-DAX 12.470,49 -17,41 -0,1% -3,5%

London FTSE-100 London 7.281,57 +34,80 +0,5% -5,7%

Paris CAC-40 Paris 5.302,17 +12,32 +0,2% -0,2%

Amsterdam AEX Amsterdam 533,95 +1,02 +0,2% -2,0%

Athen ATHEX-20 Athen 2.148,03 -11,89 -0,6% +3,1%

Br ssel BEL-20 Bruessel 3.950,27 +11,66 +0,3% -0,7%

Budapest BUX Budapest 38.971,94 +304,86 +0,8% -1,0%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.159,58 +16,71 +0,4% +6,2%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 143.080,77 +3721,84 +2,7% +1,5%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 998,53 +2,78 +0,3% -2,5%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.448,80 +19,38 +0,4% +1,5%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.823,30 -72,00 -0,7% -2,2%

Mailand FTSE-MIB Mailand 22.653,01 -20,55 -0,1% +3,8%

Moskau RTS Moskau 1.291,19 +26,51 +2,1% +11,9%

Oslo OBX Oslo 743,80 +2,04 +0,3% +0,1%

Prag PX Prag 1.111,21 +5,07 +0,5% +3,1%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.575,12 +5,44 +0,3% -0,1%

Warschau WIG-20 Warschau 2.405,47 -7,76 -0,3% -2,3%

Wien ATX Wien 3.427,32 +24,36 +0,7% +0,2%

Z rich SMI Zuerich 8.988,99 +7,60 +0,1% -4,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:20 Di, 17:10 % YTD

EUR/USD 1,2318 -0,14% 1,2329 1,2344 +2,5%

EUR/JPY 132,59 +0,14% 132,81 132,28 -2,0%

EUR/CHF 1,1547 -0,04% 1,1556 1,1540 -1,4%

EUR/GBP 0,8829 +0,17% 0,8811 1,1340 -0,7%

USD/JPY 107,64 +0,29% 107,72 107,18 -4,4%

GBP/USD 1,3952 -0,31% 1,3992 1,3997 +3,3%

Bitcoin

BTC/USD 10.505,12 -8,48% 11.063,01 11.588,88 -26,86

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,57 61,79 -0,4% -0,22 +1,9%

Brent/ICE 65,05 65,25 -0,3% -0,20 -1,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.328,82 1.329,22 -0,0% -0,40 +2,0%

Silber (Spot) 16,64 16,45 +1,2% +0,19 -1,7%

Platin (Spot) 996,40 1.001,00 -0,5% -4,60 +7,2%

Kupfer-Future 3,20 3,19 +0,3% +0,01 -3,1%

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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 21, 2018 12:05 ET (17:05 GMT)

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