04.08.2020 16:23:40

MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Berichtssaison dominiert

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem üppigen Plus des Vortages konsolidieren die europäischen Aktienmärkte am Dienstag. Positiv wird im Handel gewertet, dass die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA nun bereits den zweiten Tag in Folge zurückgegangen ist. Auf der anderen Seite bleiben dort die politischen Risiken hoch. Republikaner und Demokraten haben sich weiterhin nicht auf ein neues Hilfspaket zur Fortsetzung der US-Arbeitslosenhilfe geeinigt. Auch der China-US-Konflikt bleibt präsent. So will US-Präsident Donald Trump die Tiktok-App entweder verbieten oder an Microsoft verkaufen lassen.

In Europa dominiert erneut die Berichtssaison das Geschehen und liefert die Impulse für die Einzelwerte. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 12.610 Punkte, während der Euro-Stoxx-50 um 0,2 Prozent auf 3.256 Zähler zulegt. Hier helfen die fester tendierenden Öl-und Gaswerte, die im Schnitt um 2,3 Prozent zulegen und die Gewinnerbranche in Europa stellen. Für BP geht es gleich um 6,6 Prozent nach oben. Es sei operativ besser als befürchtet gelaufen, heißt es im Handel. "Auch der Dividendenschnitt an sich wurde erwartet", sagt ein Händler: "Dass es rund eine Halbierung ist, hört sich erst einmal schlimm an, aber bei Shell waren es zwei Drittel".

Gesenkter Ausblick belastet Bayer

Trotz etwas besserer Geschäftszahlen geben Bayer um 2,4 Prozent nach. Es belastet die gesenkte Jahresprognose. Bayer erwartet den Umsatz im laufenden Jahr nun währungsbereinigt um 1 Prozent höher bei 43 bis 44 (bisher: 44 bis 45) Milliarden Euro und das währungsbereinigte EBITDA vor Sondereinflüssen bei etwa 12,1 (bisher: 12,3 bis 12,6) Milliarden Euro. Analysten sehen Revisionsbedarf bei den Konsensschätzungen.

Für Infineon geht es um 3,6 Prozent nach oben. Vor allem Umsatz und das Segmentergebnis im dritten Quartal seien stärker als vorausgesagt ausgefallen, heißt es im Handel. Wichtiger als die Geschäftszahlen dürfte aber der Ausblick sein, denn hier rechnet der Chip-Konzern mit einer Erholung des Automarktes. Der Automobilsektor insgesamt profitiert von den Aussagen und steigt um 2 Prozent.

Schaeffler gewinnen 5,1 Prozent. Die Zahlen seien nicht ganz so schlimm wie befürchtet, heißt es. "Wie schon oft gesehen, ist mit der enormen Varianz der Schätzungen in der Coronakrise manchmal der Weltuntergang miteingepreist worden", sagt ein Händler. Vor allem bei Autozulieferern scheine dies der Fall zu sein. Daher sehen nun auch Schaeffler gut aus gegen die schwachen Erwartungen. Sowohl Umsatz als auch das adjustiertes EBIT seien besser ausgefallen.

Evonik verdient operativ mehr als erwartet

Evonik gewinnen 2,8 Prozent. Händler verweisen auf einen positiven Cashflow und den bestätigten Ausblick. Operativ hat das Unternehmen mehr als erwartet verdient. Für eine kräftige Erleichterungsrally bei Easyjet sorgt der Ausblick auf das vierte Quartal. Die Aktien schießen in London um 9,1 Prozent nach oben. Die Billigfluglinie rechnet im Rahmen ihres Zwischenberichts damit, dass der Verlust im vierten Quartal geringer als der im dritten ausfallen werde.

Die Aktie des Flughafenbetreibers Fraport verliert dagegen 0,7 Prozent. Laut Berenberg hat Fraport mit den Ergebnissen für das zweite Quartal 2020 leicht über den Markterwartungen gelegen. Dabei hätten die meisten Bereiche sich besser als erwartet entwickelt, doch verblasse dies angesichts des Verlustes insgesamt. Das Unternehmen rechne nun mit einem EBIT-Verlust und mit einer Nettoverschuldung von etwa 5,5 Milliarden Euro. Größter Anlass für Bedenken sind den Analysten zufolge jedoch die fehlenden Anzeichen dafür, dass sich die Passagierzahlen in Frankfurt deutlich über das aktuelle Niveau hinaus erholten.

Diageo fallen um 4 Prozent. "Wie bei Heineken zeigt sich, dass der erhöhte Hausbedarf an Spirituosen nicht den Einbruch bei Bars und vor allem im Event-Geschäft kompensieren kann", sagt ein Händler. Der operative Gewinn liege daher deutlich unter Erwartung, der Umsatz nur leicht. Die Geschäftszahlen des britischen Versicherers Direct Line kommen an der Börse gut an, für die Aktie geht es um 6,6 Prozent nach oben. "Starkes Ergebnis, gute Kapitalausstattung und Dividende wird nachgeholt", fassen Analysten die Aussagen zusammen.

Für Teamviewer geht es nach Zahlenausweis um inzwischen deutliche 6,5 Prozent nach unten. Die DZ Bank sieht die Ergebnisse als in Ordnung an, aber nicht als außergewöhnlich gut wie im ersten Quartal. Die negative Kursreaktion vor drei Wochen habe gezeigt, dass die Anleger offensichtlich über die Wachstumsverlangsamung besorgt seien. Zudem sei kurzfristig nicht mit außergewöhnlich positiven Nachrichten zu rechnen und die Erwartung einer möglichen nächsten Platzierung durch Permira dürfte die Aktie belasten.

Das zweite Quartal bei Hugo Boss (minus 4 Prozent) ist vor dem Hintergrund der Ladenschließungen infolge von Covid-19 laut Baader Helvea sehr schlecht ausgefallen. Die Umsätze seien um 59 Prozent gesunken und das bereinigte EBIT in den negativen Bereich gerutscht.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.255,95 0,24 7,67 -13,06

Stoxx-50 2.972,22 -0,01 -0,23 -12,66

DAX 12.610,34 -0,29 -36,64 -4,82

MDAX 26.563,24 -0,40 -107,52 -6,18

TecDAX 3.032,98 -0,77 -23,45 0,60

SDAX 11.916,34 -0,42 -50,62 -4,76

FTSE 6.033,49 0,01 0,64 -20,01

CAC 4.892,31 0,34 16,38 -18,16

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,56 -0,03 -0,80

US-Zehnjahresrendite 0,52 -0,04 -2,16

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9:50 Uhr Mo, 17:33h % YTD

EUR/USD 1,1740 -0,18% 1,1793 1,1739 +4,7%

EUR/JPY 124,34 -0,27% 124,89 124,65 +2,0%

EUR/CHF 1,0761 -0,32% 1,0797 1,0811 -0,9%

EUR/GBP 0,9010 +0,15% 0,9008 0,9000 +6,5%

USD/JPY 105,91 -0,08% 106,12 106,19 -2,6%

GBP/USD 1,3030 -0,34% 1,3094 1,3044 -1,7%

USD/CNH (Offshore) 6,9840 +0,00% 6,9871 6,9829 +0,3%

Bitcoin

BTC/USD 11.152,51 -0,08% 11.298,26 11.388,76 +54,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 41,08 41,01 +0,2% 0,07 -28,9%

Brent/ICE 44,03 44,15 -0,3% -0,12 -29,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.984,60 1.977,25 +0,4% +7,35 +30,8%

Silber (Spot) 24,63 24,28 +1,5% +0,35 +38,0%

Platin (Spot) 930,90 919,00 +1,3% +11,90 -3,5%

Kupfer-Future 2,88 2,91 -1,0% -0,03 +2,2%

===

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 04, 2020 10:23 ET (14:23 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Schaeffler AGmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Bayer AG (spons. ADRs) 4,92 6,49% Bayer AG (spons. ADRs)
Bayer 19,99 1,08% Bayer
BP plc (Spons. ADRS) 30,60 2,00% BP plc (Spons. ADRS)
BP plc (British Petrol) 5,10 0,93% BP plc (British Petrol)
Diageo plc 29,30 -4,59% Diageo plc
Diageo PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs 117,00 -3,31% Diageo PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs
Direct Line Insurance PLC 3,03 -0,33% Direct Line Insurance PLC
easyJet plc 6,00 -2,94% easyJet plc
Easyjet PLC (spons. ADRs) 5,80 -2,52% Easyjet PLC (spons. ADRs)
Evonik AG 16,37 -1,18% Evonik AG
Fraport AG 56,45 -0,96% Fraport AG
HUGO BOSS AG 43,28 -0,30% HUGO BOSS AG
Infineon AG 32,23 -0,11% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 32,00 -0,62% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
TeamViewer 10,33 0,68% TeamViewer

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 214,79 -0,50%