16.01.2017 10:12:44
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MÄRKTE EUROPA/Trump und Brexit-Sorgen drücken auf die Kurse
FRANKFURT (Dow Jones)--Donald Trump und die Furcht der Anleger vor den negativen Folgen eines "harten Brexit" vermiesen an den europäischen Börsen den Start in die neue Handelswoche. Der designierte US-Präsident Trump hatte am Wochenende der Bild-Zeitung und der Times ein Interview gegeben, in dem er unter anderem mit massiven Strafzöllen auf deutsche Autos droht, die in Mexiko gebaut und in die USA exportiert werden sollen.
Außerdem bezeichnet Trump darin den Brexit als eine "großartige Sache" und erwartet, dass weitere EU-Staaten dem Vorbild Großbritanniens folgen werden. Das schürt zusätzlich die Verunsicherung, die Medienberichte am Wochenende aufbrachten mit Spekulationen, dass die britische Premierministerin Theresa May bei einer Rede am Dienstag einen sogenannten harten Brexit signalisieren dürfte. Demnach dürfte May klarmachen, notfalls auch auf den Zugang zum Gemeinsamen Binnenmarkt der EU zu verzichten, um britische Interessen vor allem beim Thema Immigration durchzusetzen.
In diesem Umfeld liegt der Dax kurz nach dem Start 0,6 Prozent zurück bei 11.553 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verliert in ähnlicher Größenordnung auf 3.304 Punkte. Gesucht sind dagegen vermeintlich sichere Häfen wie Bundesanleihen. Die Zehnjahresrendite sinkt im Umkehrschluss auf 0,31 Prozent von 0,34 am Freitag. Der Goldpreis steigt um 0,5 Prozent auf 1.203 Dollar.
Pfund auf Nachbrexittief Besonders stark setzen die Brexit-Spekulationen dem britischen Pfund zu. Am Wochenende fiel es phasenweise auf unter 1,20 Dollar, aktuell liegt es bei 1,2033. Das ist der niedrigste Stand seit der Brexit-Abstimmung im Juni 2016. Die Börse in London, die erst am Freitag ein Rekordhoch markierte, profitiert davon allerdings tendenziell, denn ein schwaches Pfund verbessert die Exportchancen britischer Unternehmen. Der FTSE-100 liegt unverändert.
An der Börse in Mailand geht es mit 0,8 Prozent dagegen etwas stärker südwärts als an den Nachbarbörsen, nachdem die Ratingagentur DBRS die Bonität Italiens auf "BBB high" gesenkt hat, womit das letzte "A"-Rating einer wichtigen Ratingagentur verloren gegangen ist. Vor allem für den ohnehin bereits stark angeschlagenen Bankensektor sind das schlechte Nachrichten, denn das schlechtere Rating dürfte höhere Abschläge für bei der EZB hinterlegte Sicherheiten zur Folge haben. Außerdem steigt mit der Abstufung die Gefahr einer schlechteren Bewertung durch die sehr viel wichtigere Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) im Mai. Bei den Einzelwerten verlieren UniCredit 2,3 Prozent, der Banken-Index in Europa gibt um 1,3 Prozent nach. Er hatte am Freitag aber auch noch besonders stark zugelegt.
Großfusion sorgt für Kurssprünge im Optiksektor Auf Unternehmensseite sorgt die Fusion der Brillenhersteller Luxottica und Essilor für Kurskapriolen. Luxottica springen 8 Prozent nach oben, Essilor sogar um 13,2 Prozent. Das neue Unternehmen wird eine Marktkapitalisierung von 46,3 Milliarden Euro haben. Der Zusammenschluss könnte die Stimmung für den Sektor insgesamt heben, heißt es im Handel, denn sie erhöhe den Konsolidierungsdruck, sorge mithin für Übernahmefantasie. Die beiden Unternehmen versprechen sich mittelfristig Umsatz- und Kostensynergien im Volumen von 400 bis 600 Millionen Euro. Die Aktie der deutsche Optikerkette Fielmann zeigt sich zunächst davon wenig inspiriert um gibt um 0,3 Prozent nach.
Der Index der Autoaktien verliert 1,4 Prozent. Am deutschen Markt fallen BMW nach dem Trump-Interview um 1,4, VW ebenfalls um 1,4 und Daimler um 1,9 Prozent.
Boss-Zahlen kommen gut an Im MDAX ist die Aktie von Hugo Boss der größte Gewinner. Sie legt um 6,8 Prozent zu, nachdem der Modehersteller Quartalszahlen vorgelegt hat. Hugo Boss hat im vierten Quartal und im Gesamtjahr zwar einen Umsatzrückgang verbucht, allerdings lief das Geschäft im Schlussquartal besser als im Rest des Jahres. Deswegen erwartet Boss, beim operativen Ergebnis das obere Ende der genannten Spanne zu erreichen. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.297,99 -0,79 -26,35 0,23 Stoxx-50 3.019,01 -0,92 -28,02 0,28 DAX 11.543,72 -0,73 -85,46 0,55 MDAX 22.468,34 -0,14 -30,55 1,26 TecDAX 1.837,09 -0,19 -3,50 1,40 SDAX 9.706,43 -0,16 -15,31 1,96 FTSE 7.331,89 -0,08 -5,92 2,65 CAC 4.887,40 -0,71 -35,09 0,52
Bund-Future 163,87 0,31 -0,16
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:24 Fr, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0601 -0,11% 1,0613 1,0624 +0,8% EUR/JPY 120,8142 +0,02% 120,7941 122,20 -5,0% EUR/CHF 1,0723 +0,02% 1,0722 1,0729 +0,1% EUR/GBP 0,8812 -0,06% 0,8849 1,1471 +3,4% USD/JPY 113,97 +0,11% 113,84 115,02 -2,5% GBP/USD 1,2031 +0,31% 1,1994 1,2186 -2,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,27 52,37 -0,2% -0,10 -2,7% Brent/ICE 55,21 55,45 -0,4% -0,24 -2,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.203,79 1.197,49 +0,5% +6,29 +4,6% Silber (Spot) 16,85 16,81 +0,2% +0,04 +5,8% Platin (Spot) 987,05 983,90 +0,3% +3,15 +9,2% Kupfer-Future 2,68 2,69 -0,2% -0,01 +7,1% === DJG/gos/cln
(END) Dow Jones Newswires
January 16, 2017 03:42 ET (08:42 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 42 AM EST 01-16-17
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