16.01.2017 12:49:47
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MÄRKTE EUROPA/Trump und Brexit drücken auf die Kurse
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Donald Trump und die Furcht der Anleger vor den negativen Folgen eines "harten Brexit" vermiesen an den europäischen Börsen den Start in die neue Handelswoche. Der Dax gibt am Mittag 0,6 Prozent auf 11.562 Punkte ab, der Euro-Stoxx-50 fällt ähnlich stark.
Die Aktien der deutschen Autohersteller verlieren unter Führung von BMW bis zu 2 Prozent. Der designierte US-Präsident Trump hatte am Wochenende der Bild-Zeitung und der Times ein Interview gegeben, in dem er unter anderem mit massiven Strafzöllen auf deutsche Autos droht, die in Mexiko gebaut und in die USA exportiert werden sollen.
Der Auto-Index führt die Verlierer unter den europäischen Branchen-Indizes mit einem Minus von 1,8 Prozent an. Unter Druck stehen hier auch wieder Fiat (-4,5 Prozent) und Renault (-1,9 Prozent), die beide zuletzt ins Fadenkreuz der Ermittler geraten sind im Zusammenhang mit angeblich manipulierten Abgaswerten.
Außerdem bezeichnet Trump darin den Brexit als eine "großartige Sache" und erwartet, dass weitere EU-Staaten dem Vorbild Großbritanniens folgen werden. Das schürt zusätzlich die Verunsicherung, die Medienberichte am Wochenende aufbrachten mit Spekulationen, dass die britische Premierministerin Theresa May bei einer Rede am Dienstag einen sogenannten harten Brexit signalisieren dürfte. Demnach dürfte May klarmachen, notfalls auch auf den Zugang zum Gemeinsamen Binnenmarkt der EU zu verzichten, um britische Interessen vor allem beim Thema Immigration durchzusetzen.
Sichere Häfen gesucht Gesucht sind vermeintlich sichere Häfen wie Bundesanleihen. Die Zehnjahresrendite sinkt im Umkehrschluss auf 0,33 Prozent von 0,34 am Freitag. Der Goldpreis steigt um 0,5 Prozent auf 1.203 Dollar.
Auch einige defensive Werte wie die Versorger sind gefragt, zusätzlich gestützt von einer positiven Studie von Goldman Sachs. Das Haus hat laut Händlern RWE auf Neutral angehoben und empfiehlt EON zum Kauf. RWE steigen um 1,4 Prozent und Eon um 0,6 Prozent.
Händler verweisen allerdings auch auf die sehr geringen Umsätze, die unter dem Feiertag in den USA leiden. Sie deuteten eher auf eine Verschnaufpause hin als auf eine Trendwende, heißt es am Markt.
Pfund auf Nachbrexittief Besonders stark setzen die Brexit-Spekulationen dem britischen Pfund zu. Phasenweise fiel es auf unter 1,20 Dollar, aktuell liegt es bei 1,2054. Das ist das niedrigste Niveau seit der Brexit-Abstimmung im Juni 2016. Die Börse in London, die erst am Freitag ein Rekordhoch markierte, profitiert davon allerdings tendenziell, denn ein schwaches Pfund verbessert die Exportchancen britischer Unternehmen. Der FTSE-100 kann sich gut behaupten.
An der Börse in Mailand geht es mit 1,1 Prozent dagegen etwas stärker südwärts als an den Nachbarbörsen, nachdem die Ratingagentur DBRS die Bonität Italiens auf "BBB high" gesenkt hat. Damit ist das letzte "A"-Rating einer wichtigen Ratingagentur verloren gegangen.
Vor allem für den ohnehin bereits stark angeschlagenen Bankensektor sind das schlechte Nachrichten, denn das schlechtere Rating dürfte höhere Abschläge für bei der EZB hinterlegte Sicherheiten zur Folge haben. Außerdem steigt mit der Abstufung die Gefahr einer schlechteren Bewertung durch die sehr viel wichtigere Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) im Mai. Bei den Einzelwerten verliert das italienische Schwergewicht UniCredit 2,8 Prozent, der Banken-Index in Europa gibt um 1,3 Prozent nach. Er hatte am Freitag aber auch noch besonders stark zugelegt.
Großfusion sorgt für Kurssprünge im Optiksektor Auf Unternehmensseite sorgt die Fusion der Brillenhersteller Luxottica und Essilor für Kurskapriolen. Luxottica springen um 8,8 Prozent nach oben, Essilor sogar um 13,1 Prozent. Das neue Unternehmen wird eine Marktkapitalisierung von 46,3 Milliarden Euro haben. Der Zusammenschluss könnte die Stimmung für den Sektor insgesamt heben, heißt es im Handel, denn sie erhöhe den Konsolidierungsdruck, sorge mithin für Übernahmefantasie. Die beiden Unternehmen versprechen sich mittelfristig Umsatz- und Kostensynergien im Volumen von 400 bis 600 Millionen Euro. Die Aktie der deutsche Optikerkette Fielmann zeigt sich zunächst davon wenig inspiriert um notiert unverändert.
Im MDAX ist die Aktie von Hugo Boss der größte Gewinner. Sie legt um 8,6 Prozent zu, nachdem der Modehersteller Quartalszahlen vorgelegt hat. Hugo Boss hat im vierten Quartal und im Gesamtjahr zwar einen Umsatzrückgang verbucht, allerdings lief das Geschäft im Schlussquartal besser als im Rest des Jahres. Deswegen erwartet Boss, beim operativen Ergebnis das obere Ende der genannten Spanne zu erreichen. Der MDAX kann sich gut behaupten, auch der TecDax legt etwas zu.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.301,06 -0,70 -23,28 0,32 Stoxx-50 3.024,78 -0,73 -22,25 0,47 DAX 11.553,74 -0,65 -75,44 0,63 MDAX 22.533,49 0,15 34,60 1,55 TecDAX 1.846,39 0,32 5,80 1,91 SDAX 9.713,79 -0,08 -7,95 2,04 FTSE 7.335,63 -0,03 -2,18 2,70 CAC 4.892,58 -0,61 -29,91 0,62
Bund-Future 163,67 0,11 -0,29
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:24 Fr, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0595 -0,17% 1,0613 1,0624 +0,7% EUR/JPY 120,9952 +0,17% 120,7941 122,20 -4,6% EUR/CHF 1,0725 +0,03% 1,0722 1,0729 +0,1% EUR/GBP 0,8788 -0,33% 0,8849 1,1471 +3,1% USD/JPY 114,19 +0,31% 113,84 115,02 -2,3% GBP/USD 1,2057 +0,52% 1,1994 1,2186 -2,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,31 52,37 -0,1% -0,06 -2,6% Brent/ICE 55,48 55,45 +0,1% 0,03 -2,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.203,39 1.197,49 +0,5% +5,90 +4,5% Silber (Spot) 16,84 16,81 +0,2% +0,03 +5,8% Platin (Spot) 987,10 983,90 +0,3% +3,20 +9,2% Kupfer-Future 2,68 2,69 -0,3% -0,01 +7,0%
DJG/hru/gos (END) Dow Jones Newswires
January 16, 2017 06:19 ET (11:19 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 19 AM EST 01-16-17
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Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 58,96 | 0,51% | |
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RWE AG (spons. ADRs) | 28,80 | 0,00% | |
Volkswagen (VW) St. | 100,90 | 0,60% |
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