05.07.2021 16:00:41

MÄRKTE EUROPA/Trendlos in die Woche - Morrison wird gekauft

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte notieren am Montagnachmittag kaum verändert. Marktteilnehmer berichten von einem verhaltenen Start in die Woche. Die Umsätze seien vergleichsweise dünn, dies liege auch daran, dass wegen des langen Feiertagswochenendes in den USA nicht gehandelt wird. Auf die Stimmung drückt leicht ein Rückgang des Caixin-Einkaufsmanager-Index für das Dienstleistungsgewerbe in China sowie die zunehmende Gängelung chinesischer Internet-Unternehmen durch Peking. Der DAX tritt mit 15.646 Punkten auf der stelle, der Euro-Stoxx-50 notiert ebenfalls kaum verändert bei 4.087 Zählern.

Bieterwettkampf um Morrison möglich

Für die Aktie des britischen Einzelhändlers Morrison geht es um 11 Prozent nach oben. Eine Investorengruppe unter der Führung der Softbank-Tochter Fortress will die Supermarktkette für 6,3 Milliarden Pfund übernehmen. Die Akquisition ist eine Wette darauf, dass der Einzelhändler in einer wettbewerbsintensiven Branche erfolgreich sein kann, die mit der Verlagerung zum Online-Handel zu kämpfen hat. Die Aktionäre von Morrison könnten durchaus weitere Gebote erhalten, so die Analysten von Barclays mit Blick auf die angestrebte Übernahme. So sei sicher, dass die US-Private-Equity-Gesellschaft Clayton, Dubilier & Rice (CD&R) ein zweites Gebot erwäge, nachdem das erste abgelehnt worden war. Interactive Investors schließt ein Interesse von Amazon nicht aus. Eine Übernahme von Morrison sei nun jedenfalls noch wahrscheinlicher geworden. Ein Gebot von 254 Pence je Aktie dürfte nun das Minimum darstellen. Auch für die Aktien der Wettbewerber Marks & Spencer und Sainsbury geht es um 3,0 und 2,3 Prozent nach oben.

Prosus leiden unter Entwicklung bei Tencent

Prosus starten 6 Prozent leichter in die Woche. Dabei leidet die Bewertung an der Schwäche des größten Assets des Unternehmens - Tencent. Dort belasten nach Aussage der Equita-Analysten momentan zwei Entwicklungen. Zum einen ist Tencent mit 7 Prozent an Didi beteiligt, zum zweiten erhöht die Entscheidung der Cyberspace Administration of China (CAC) die regulatorische Unsicherheit für den Technologiesektor in China. Doch es könnte noch weiteres Ungemach auf Prosus zusteuern. So beabsichtigt Chinas Wettbewerbsbehörde einem Medienbericht zufolge, Tencents Pläne zur Fusion der beiden chinesischen Videospiel-Streamingdienste Huya und Douyu zu blockieren. Wie die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf zwei namentlich nicht genannte Informanten berichtet, hat Tencent nicht die Anforderungen der Behörde - der State Administration of Market Regulation (SAMR) - erfüllt, auf Exklusivrechte zu verzichten.

Mit Blick auf eine deutlich anziehende Nachfrage nach Dienstreisen geht es für die Aktie der Lufthansa um 3,8 Prozent nach oben. "Die Erholung kommt schneller als erwartet", sagt ein Marktteilnehmer. Die Lufthansa selbst spricht von einem "Comeback" der Dienstreise. Im dritten und vierten Quartal dürften wieder 30 bis 40 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht werden, später dann wieder 90 Prozent. Auch bei Aktien von Flughafenbetreibern geht es nach einem Gebot für den Flughafen im australischen Sydney nach oben. Fraport legen 2,5 Prozent zu und die von Flughafen Wien um 3,8 Prozent.

Opec+ dürfte Kompromiss finden

Kaum steigen die Ölpreise, nehmen die Differenzen zwischen den Mitgliedern der Opec zu und die Förderdisziplin ab - so Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Daher komme der aktuelle Konflikt innerhalb des Kartells nicht vollkommen unerwartet. Die Strategie der künstlichen Angebotsverknappung und eine starke Erholung der Nachfrage hätten die Ölpreise auf das höchste Niveau seit Herbst 2018 steigen lassen. Allein in diesem Jahr habe sich Rohöl um fast 50 Prozent verteuert. Nun pochten die Vereinigten Arabischen Emirate auf eine Sonderstellung innerhalb der Opec und forderten eine höhere Produktion für sich. Die Fronten scheinen verhärtet.

Weinberg geht davon aus, dass die Opec+ wieder eine Kompromisslösung finden wird. Noch lasse der Streit den Ölmarkt kalt, vor allem wegen der aktuell angespannten Versorgungslage. Doch mittelfristig dürfte er preisbelastend wirken, vor allem auch im Hinblick auf den Strukturwandel weg von fossilen Energieträgern. Der Preis für ein Barrel Brent steigt im Vorfeld der Entscheidung leicht auf 76,34 Dollar.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.090,56 +0,15% 6,25 +15,1%

Stoxx-50 3.540,95 +0,16% 5,78 +13,9%

DAX 15.661,18 +0,07% 11,09 +14,2%

MDAX 34.525,43 +0,18% 62,46 +12,1%

TecDAX 3.557,74 -0,31% -11,03 +10,7%

SDAX 16.339,48 +0,43% 70,26 +10,7%

FTSE 7.166,36 +0,60% 43,09 +10,3%

CAC 6.575,14 +0,34% 22,28 +18,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,21 0,03 -0,45

US-Zehnjahresrendite 1,43 0,00 -1,25

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:46 Di, 17:11 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1864 -0,05% 1,1934 1,1905 -2,9%

EUR/JPY 131,65 -0,11% 132,30 131,84 +4,4%

EUR/CHF 1,0940 +0,04% 1,0961 1,0952 +1,2%

EUR/GBP 0,8570 -0,14% 0,8552 0,8549 -4,1%

USD/JPY 110,96 -0,06% 110,79 110,74 +7,4%

GBP/USD 1,3845 +0,07% 1,3931 1,3927 +1,3%

USD/CNH (Offshore) 6,4645 -0,11% 6,4849 6,4841 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 33.628,11 -6,23% 33.916,01 30.845,26 +15,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,20 75,16 +0,05% 0,04 +55,5%

Brent/ICE 0,00 75,13 0% 0,00 +46,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.791,39 1.787,54 +0,22% +3,85 -5,6%

Silber (Spot) 26,45 26,46 -0,04% -0,01 +0,2%

Platin (Spot) 1.099,65 1.093,48 +0,56% +6,18 +2,7%

Kupfer-Future 4,34 4,28 +1,42% +0,06 +23,2%

===

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 05, 2021 10:01 ET (14:01 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Flughafen Wien AGmehr Analysen

03.09.24 Flughafen Wien Erste Group Bank
04.06.24 Flughafen Wien Erste Group Bank
16.02.24 Flughafen Wien Erste Group Bank
06.12.23 Flughafen Wien Erste Group Bank
15.09.23 Flughafen Wien Erste Group Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 6,10 0,00% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
Flughafen Wien AG (spons. ADRs) 11,95 0,25% Flughafen Wien AG  (spons. ADRs)
Flughafen Wien AG 53,80 0,00% Flughafen Wien AG
Fraport AG 58,35 1,21% Fraport AG
J. Sainsbury plc 3,19 -0,81% J. Sainsbury plc
J.Sainsbury PLC (spons. ADRs) 14,05 2,26% J.Sainsbury PLC  (spons. ADRs)
Lufthansa AG 6,18 -0,13% Lufthansa AG
Marks & Spencer plc 4,53 -0,26% Marks & Spencer plc
Marks and Spencer Group PLC (spons. ADRs) 9,61 0,95% Marks and Spencer Group PLC  (spons. ADRs)
Prosus N.V. 39,37 -0,86% Prosus N.V.

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 848,77 -0,18%