03.04.2023 15:54:41
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MÄRKTE EUROPA/Steigende Ölpreise bremsen Aktienmarkt leicht aus
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Montagnachmittag leicht nach unten, damit endet die Aufwärtsbewegung der Vorwoche zunächst. Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 15.600 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert mit 4.317 Punkten kaum verändert. Leicht positiv wurden am Vormittag die Einkaufsmanager-Indizes (PMI) in Europa interpretiert. Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat sich im März in etwa wie erwartet verringert, wobei die Industrieproduktion zunahm. Hauptursache für den Rückgang des PMI war allerdings der Rekordwert beim Index der Lieferzeiten, der in die Berechnung des PMI mit umgekehrtem Vorzeichen einfließt, weil eine Verkürzung von Lieferzeiten normalerweise als ein Anzeichen für eine rückläufige Nachfrage interpretiert wird.
Der kräftige Ölpreisanstieg belastet nun doch die Stimmung leicht, so Marktteilnehmer. Die Ölpreise steigen kräftig - Brent und WTI gewinnen jeweils gut 4 Prozent. Saudi-Arabien und andere wichtige Ölförderländer haben am Sonntag eine Drosselung ihrer Ölproduktion angekündigt. Neben Saudi-Arabien kündigten auch der Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Algerien und der Oman Produktionskürzungen an, die sich von Mai an bis Ende 2023 auf insgesamt mehr als eine Million Barrel pro Tag belaufen werden.
"Der niedrige Ölpreis war zuletzt sicherlich einer der Treiber am Aktienmarkt und hat zugleich die Hoffnungen auf einen Inflationsrückgang gestützt", so Thomas Altmann von QC Partners: "Diese Unterstützung fällt jetzt weg", warnt er. Mit der Drosselung der Fördermenge dürften auch die Befürchtungen über eine längerfristig hohe Inflationsrate neuen Raum bekommen.
Ölwerte die Gewinner
Unter den europäischen Sub-Indizes sind die Öl- und Gaswerte die Gewinner, deren Stoxx-Branchenindex 4,6 Prozent zulegt. Für BP geht es um 5,2 Prozent nach oben. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von RoboMarkets, sieht ebenfalls neue Inflationssorgen am Horizont: "Schließlich waren es rund um den Globus vor allem die fallenden Energiepreise, die den Abwärtstrend in den Inflationsraten eingeläutet hatten. Dieser könnte nun wieder gestoppt werden, womit das Zinsgespenst auf das Börsenparkett zurückkehren dürfte". Gerade für Europa wären steigende Preise für Öl und Gas ein Problem, da sie zusätzlich zur drohenden Lohn-Preis-Spirale weiteren Inflationsdruck erzeugen dürften. Der Stoxx-Index der Reise- und Freizeit-Aktien gehört mit einem Minus von 1 Prozent zu den Verlierern in Europa.
Europäsche Banken gut kapitalisiert, stabil und günstig
Der März 2023 hat für mehrere Banken die Lage grundsätzlich verändert, wie die Analysten von Berenberg in einer Branchenanalyse feststellen. Betroffen seien vor allem UBS und HSBC. Es gebe Gegenwind, vor allem weil US-Banken ihre Liquidität erhöhten. Die europäischen Banken sind Berenberg zufolge jedoch grundsätzlich widerstandsfähig, außerordentlich günstig bewertet und hätten nur mit einem begrenzten, anhaltenden Gegenwind zu kämpfen. Der Sektor sei nach wie vor unterbewertet. Die vom Markt implizierten Erwartungen hinsichtlich der Spitzenzinsen der Zentralbank sind nach Ansicht von Berenberg im vergangenen Monat gesunken. Insgesamt seien die implizite Entwicklung der Zinssätze und das Niveau der langfristigen Anleiherenditen auf das Niveau vom Januar 2023 zurückgegangen. Infolgedessen hätten sich die Ertragsaussichten für Banken nicht wesentlich verändert. Für den Sektor der europäischen Banken geht es um 1,6 Prozent nach oben, Unicredit, Societe Generale sowie ING legen alle um gut 3 Prozent zu.
DAX-Gewinner Nummer eins sind Siemens Energy mit einem Plus von 3,9 Prozent. Sie profitieren von Vestas, mit denen es um 1,6 Prozent nach oben geht. Die Aktien profitieren von deutlich stärkeren Einschätzungen ihrer Auftragseingänge zum ersten Quartal. So stellen die Analysten der Citi fest, dass die gemeldeten Aufträge bei 3 Gigawatt lägen. Damit liege der Auftragseingang um mehr als 30 Prozent über den Umsatzerwartungen im Visible-Alpha-Konsens. Die größte Order darin sei vergangene Woche der Auftrag aus Brasilien gewesen. Zudem haben die Analysten von Morgan Stanley die Aktie mit Overweight wieder aufgenommen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.318,21 +0,1% 3,16 +13,8%
Stoxx-50 3.954,37 +0,3% 13,27 +8,3%
DAX 15.611,01 -0,1% -17,83 +12,1%
MDAX 27.473,96 -0,7% -188,98 +9,4%
TecDAX 3.290,83 -1,0% -34,43 +12,7%
SDAX 13.143,03 -0,1% -12,22 +10,2%
FTSE 7.688,62 +0,7% 56,88 +2,4%
CAC 7.347,55 +0,3% 25,16 +13,5%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,30 +0,01 -0,27
US-Zehnjahresrendite 3,48 +0,02 -0,40
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.562,52 +0,9% 288,37 +1,3%
S&P-500 4.119,38 +0,2% 10,07 +7,3%
Nasdaq-Comp. 12.185,84 -0,3% -36,07 +16,4%
Nasdaq-100 13.132,94 -0,4% -48,41 +20,1%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,09 +6,6 4,02 -33,1
5 Jahre 3,61 +3,3 3,58 -38,9
7 Jahre 3,56 +2,0 3,54 -41,4
10 Jahre 3,48 +1,5 3,47 -39,5
30 Jahre 3,66 +1,2 3,65 -30,7
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:05 Uhr Fr, 17:06 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0891 +0,4% 1,0793 1,0866 +1,7%
EUR/JPY 144,66 +0,1% 143,96 144,50 +3,1%
EUR/CHF 0,9949 +0,3% 0,9916 0,9922 +0,5%
EUR/GBP 0,8782 -0,1% 0,8786 0,8785 -0,8%
USD/JPY 132,83 -0,3% 133,52 132,99 +1,3%
GBP/USD 1,2399 +0,6% 1,2283 1,2370 +2,5%
USD/CNH (Offshore) 6,8835 +0,2% 6,8967 6,8689 -0,6%
Bitcoin
BTC/USD 28.324,53 +1,0% 27.722,28 28.583,59 +70,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 80,70 75,67 +6,6% +5,03 +0,3%
Brent/ICE 84,79 79,89 +6,1% +4,90 -0,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 49,89 47,84 +4,3% +2,04 -39,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.979,02 1.969,18 +0,5% +9,84 +8,5%
Silber (Spot) 24,01 24,11 -0,4% -0,10 +0,2%
Platin (Spot) 988,63 994,20 -0,6% -5,58 -7,4%
Kupfer-Future 4,07 4,09 -0,5% -0,02 +6,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/raz
(END) Dow Jones Newswires
April 03, 2023 09:54 ET (13:54 GMT)
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