09.03.2016 10:43:47

MÄRKTE EUROPA/Starke Telekom-Branche zieht Börsen ins Plus

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Gut erholt sind Europas Börsen am Mittwoch in den Handel gestartet. Händler äußern sich etwas überrascht über die marktbreite Erholung, denn vor der wichtigen Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag habe man eher mit größerer Zurückhaltung gerechnet. Für gute Laune sorgen jedoch die US-Futures, die am Morgen wieder zulegen. Der Dax steigt um 0,4 Prozent auf 9.728 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt sogar um 0,6 Prozent auf 3.019 Punkte zu dank starker Telekom-Titel.

Hohe Erwartungen an die EZB Die Erwartungshaltung der Börse an EZB-Präsident Mario Draghi ist hoch: So wird nicht nur eine erneute Senkung des Einlagensatzes erwartet, sondern auch eine Ausweitung des bestehenden Anleihekaufprogramms. Während die Staatsanleihen aus der Eurozone davon profitieren sollten, dürfte der Euro darunter leiden. Dies sei zwar positiv für den Aktienmarkt zu werten, allerdings bestehe die Gefahr, dass die EZB - wie bereits im Dezember - enttäusche. David Simner, Manager des Fidelity Euro Bond Fund ist hier aber optimistisch: "Die EZB dürfte alles daran setzen, einen Ausverkauf an den Märkten zu vermeiden, wie wir ihn nach ihrer Sitzung im Dezember gesehen haben".

Neue Fusionsfantasien im Telekom-Sektor Kursfantasien über eine Konsolidierung im Telekom-Sektor treiben ihn um 1,2 Prozent an. Telecom Italia legen sogar um 4,2 Prozent zu. Grund sind Spekulationen um einen Einstieg von Orange beim italienischen Konzern. Frankreichs Präsident Hollande und der italienische Premier Renzi haben am Dienstag in Venedig laut Presseberichten über die Möglichkeit gesprochen, mit Fusionen neue europäische Champions zu schaffen. Sie hätten angedeutet, gegen eine Fusion von Orange und Telecom Italia nichts einzuwenden zu haben. Orange steigen um 1,5 Prozent und Deutsche Telekom klettern um 1,4 Prozent.

   Öl-Aktien gehören mit einem unveränderten Branchenindex zu den Nachläufern am Markt. In den USA war es am Vorabend um über 4 Prozent nach unten gegangen. Neue fundamentale Impulse werden hier am Nachmittag von den wöchentlichen US-Lagerdaten erwartet. Händler rechnen mit einer kräftigen Zunahme um gut 3 Millionen Barrel. Entsprechende Berichte hatten den Ölpreis am Vortag bereits deutlich belastet. Aktuell notiert der WTI-Kontrakt bei 36,78 Dollar nach über 38 Dollar im Hoch am Vortag.

   Banken legen dagegen im Schnitt um 0,8 Prozent zu. Hier sorgen die neuen Ziele der Credit Agricole für gute Stimmung. Der Konzern will den Nettogewinn bis 2019 auf 4,2 Milliarden Euro deutlich steigern, verglichen mit 3,5 Milliarden Euro 2015. Kosteneinsparungen und eine bessere Nutzung der Produktpalette sollen dafür die Grundlage bilden. Für die Aktie geht es in Paris um 1,4 Prozent nach oben. Auch andere Institute wie Societe Generale werden davon angesteckt und steigen um 1,3 Prozent. Bremsend wirken jedoch Aussagen von John Gerspach, CFO der Citigroup. Er rechnet damit, dass die Erträge im Investmentbanking im 1. Quartal um 15 Prozent fallen könnten. Gerade auf ein verbessertes Investment Banking hatten Investoren aber zum Jahresstart gesetzt.

Im DAX Zahlen von Post und EON im Blick Auch Zahlen bei DAX-Unternehmen stehen im Blick: Deutsche Post fallen nach den ersten guten Daten vom Vortag um 0,4 Prozent. Weitere positive Überraschungen seien bei der Vorlage des vollständigen Zahlenwerks am Morgen ausgeblieben; auf diese habe der Markt aber gehofft. Am Vortag hatte die Post einen hohen freien Cashflow bekannt gegeben und ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Auch die Dividende des Logistikers liegt nur im erwarteten Rahmen.

   Bei Eon sind die Zahlen etwas besser als erwartet ausgefallen, dennoch geht es um 1,5 Prozent abwärts. "Der Ausblick ist zwar schlecht, aber nicht so schlecht, wie man das nach den RWE-Aussagen befürchten musste", so ein Teilnehmer. Allerdings hänge weiter die Dividendenunsicherheit über der Aktie, denn Eon mache sie von der Entwicklung des Cashflow abhängig.

   VW stellen mit 2,4 Prozent Verlust den bislang größten Verlierer im DAX. Laut mit den Vorgängen betrauten Personen werde das US-Justizministerium jetzt auch in Verbindung mit einem Gesetz gegen Bankenbetrug ermitteln. Dabei geht es vermutlich um Kredite für Autokäufe, die wegen des Abgasskandals an Wert verloren haben. Auch eine mögliche Verletzung der Steuergesetze werde geprüft, heißt es

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.019,35 0,58 17,34 -7,60 Stoxx-50 2.848,70 0,58 16,35 -8,11 DAX 9.728,37 0,37 35,55 -9,44 MDAX 19.457,09 0,26 50,74 -6,34 TecDAX 1.603,65 0,01 0,12 -12,40 SDAX 8.407,00 -0,06 -4,96 -7,60 FTSE 6.129,74 0,07 4,30 -1,80 CAC 4.423,73 0,45 19,71 -4,60

Bund-Future 162,55 -314 2,88

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.28 Uhr Di, 17:34 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,0975 -0,06% 1,0981 1,1044 +1,1% EUR/JPY 123,52 -0,01% 123,53 124,30 -3,1% EUR/CHF 1,0954 -0,01% 1,0955 1,0961 +0,7% GBP/EUR 1,2958 +0,26% 1,2924 1,2876 -4,6% USD/JPY 112,56 +0,03% 112,53 112,55 -4,1% GBP/USD 1,4221 +0,21% 1,4192 1,4221 -3,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 36,74 36,50 0,66 0,24 -6,1% Brent/ICE 39,84 39,65 0,48 0,19 +0,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.257,03 1.260,00 -0,2% -2,98 +18,5% Silber (Spot) 15,35 15,35 -0,0% -0,00 +11,0% Platin (Spot) 977,95 987,00 -0,9% -9,05 +9,7% Kupfer-Future 2,22 2,22 +0,2% +0,01 +4,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   March 09, 2016 04:12 ET (09:12 GMT)

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