25.07.2017 18:53:45

MÄRKTE EUROPA/Starke Finanzwerte führen Börsen nach oben

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa haben am Dienstag im Plus geschlossen. Der feste Euro, der gegen den Dollar zeitweise über 1,17 notiert hatte, bremste die Erholungsbewegung zeitweise. Ein auf Rekordhoch gestiegener Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland hatte dem Aktienmarkt dagegen auf die Sprünge geholfen. "Die Unternehmen blicken optimistischer denn je in die Zukunft", lautet die Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Der Ifo-Geschäftsklimaindex entferne sich aber damit weiter von der Realität, denn das Wirtschaftswachstum werde im laufenden Jahr keinen Rekordzuwachs verbuchen. Ein BIP-Zuwachs von voraussichtlich 2 Prozent sei aber bereits ein guter Wert.

   Ansonsten lieferte die laufende Berichtssaison die Impulse für die Einzelwerte. Der Dax gewann 0,5 Prozent auf 12.264 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,6 Prozent auf 3.474 Zähler nach oben. Mit der Stärke des Euro, die Gemeinschaftswährung handelte im Tageshoch bei 1,1713 Dollar, richtete sich die Aufmerksamkeit der Anleger bereits auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Die Erwartungen an eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr in den USA liegen mittlerweile nur noch bei 48 Prozent, wie der Zinsterminmarkt zeigte. Bis Ende 2018 soll es nach den aktuellen Projektionen der US-Notenbank insgesamt drei Zinserhöhungen geben. Die Finanzmärkte hegen daran aber Zweifel.

   Gesucht waren den zweiten Tag in Folge die Finanzwerte, so legte der europäische Subindex der Banken um 1,6 Prozent zu, der Index der Versicherer um 1,2 Prozent. Hier stützte eine Analyse aus dem Hause der Deutschen Bank die Rückversicherer, Talanx stiegen nach einer Hochstufung auf "Kaufen" um 7,1 Prozent.

Covestro überzeugt - doch Marge könnte sinken Für die Covestro-Aktie ging es nach Zahlenausweis um 0,9 Prozent nach unten. Covestro hatte die Ergebniserwartungen von Independent Research (IR) und die des Marktes im zweiten Quartal übertroffen und die Unternehmensprognose für 2017 zwar bestätigt. Allerdings dürfte sich das hohe Margenniveau im Bereich Polyurethan in der zweiten Jahreshälfte abschwächen und sich auf ein normales Niveau einpendeln, so die Befürchtung im Handel.

   Akzo Nobel legten um 0,5 Prozent zu. Trotz eines verbesserten Umsatzes sei es Akzo nicht gelungen, dies in höhere Gewinne umzumünzen. Grund seien höhere Kosten gewesen, die vor allem den Bereich Marine & Protective Coatings belastet hätten. Im Fokus des Marktes stehe aber weiter die Entflechtung des Konzerns; der Margendruck in einigen Segmenten belaste daher nicht, hieß es.

Zahlen und Übernahmen im Luxusgüterbereich Societe Generale äußerte sich insgesamt recht angetan zu den Quartalszahlen von Luxottica. Zwar fehle weiter eine Beschleunigung des Umsatzwachstums, allerdings habe das Unternehmen die Kosten unter Kontrolle. Positiv hoben die Analysten den Anstieg der EBIT-Marge um 10 Basispunkte hervor. Luxottica gewannen 1,5 Prozent an der Mailänder Börse.

   Für die Aktie des Damenschuhherstellers Jimmy Choo ging es in London um 17 Prozent nach oben, nachdem der US-Modekonzern Michael Kors die Übernahme des britischen Unternehmens für 896 Millionen Pfund angekündigt hatte. Aktien der Zeitarbeitsfirma Randstad gehörten ebenfalls zu den Top-Gewinnern in Europa und legten knapp 5 Prozent zu. Hauptsächlich das deutlich höhere Umsatzwachstum habe positiv überrascht, unterstrichen die Analysten von ING.

   Im TecDax stieg die Aixtron-Aktie nach Zahlenvorlage um 1,9 Prozent. Stützend wirkten starke Auftragseingänge und die daraus folgende Absatzprognoseerhöhung.

Griechenland mit nach dreijähriger Pause zurück Griechenland ist nach dreijähriger Pause an den Kapitalmarkt zurückgekehrt. Am Dienstag sammelte der Schulden gebeutelte Staat 3 Milliarden Euro bei privaten Anlegern durch die Platzierung einer neuen fünfjährigen Anleihe ein. Die Erlöse der Emission dürften zum einen der Staatskasse dienen, zum anderen der vorzeitigen Ablösung Schuldpapiers, welches 2019 fällig werde, sagte ein Vertreter der Konsortialbanken. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.473,54 +20,37 +0,6% +5,6% Stoxx-50 3.125,02 +14,93 +0,5% +3,8% Stoxx-600 380,77 +1,54 +0,4% +5,4% XETRA-DAX 12.264,31 +55,36 +0,5% +6,8% FTSE-100 London 7.434,82 +57,09 +0,8% +4,1% CAC-40 Paris 5.161,08 +33,39 +0,7% +6,1% AEX Amsterdam 524,69 +3,04 +0,6% +8,6% ATHEX-20 Athen 2.188,15 -11,92 -0,5% +25,7% BEL-20 Brüssel 3.901,76 +29,11 +0,8% +8,2% BUX Budapest 35.286,14 -76,69 -0,2% +10,3% OMXH-25 Helsinki 3.873,19 -59,41 -1,5% +5,3% ISE NAT. 30 Istanbul 131.676,08 +272,56 +0,2% +37,9% OMXC-20 Kopenhagen 993,27 +5,98 +0,6% +12,4% PSI 20 Lissabon 5.263,67 +20,08 +0,4% +12,9% IBEX-35 Madrid 10.523,40 +76,90 +0,7% +12,5% FTSE-MIB Mailand 21.457,45 +130,87 +0,6% +11,6% RTS Moskau 1.010,06 -3,63 -0,4% -12,4% OBX Oslo 653,28 +1,27 +0,2% +5,8% PX-GLOB Prag 1.332,12 +9,14 +0,7% +11,2% OMXS-30 Stockholm 1.568,91 +2,03 +0,1% +3,4% WIG-20 Warschau 2.341,36 +6,67 +0,3% +20,2% ATX Wien 3.212,24 +53,59 +1,7% +22,7% SMI Zürich 8.937,90 +39,67 +0,4% +8,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.49 Uhr Mo, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,1655 +0,01% 1,1654 1,1643 +10,8% EUR/JPY 130,11 +0,52% 129,44 129,33 +5,8% EUR/CHF 1,1066 +0,29% 1,1034 1,1015 +3,3% EUR/GBP 0,8941 -0,04% 0,8945 1,1188 +4,9% USD/JPY 111,63 +0,49% 111,09 111,07 -4,5% GBP/USD 1,3035 +0,05% 1,3028 1,3026 +5,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,76 46,34 +3,1% 1,42 -16,2% Brent/ICE 49,99 48,6 +2,9% 1,39 -15,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.250,18 1.255,31 -0,4% -5,13 +8,6% Silber (Spot) 16,47 16,49 -0,1% -0,02 +3,4% Platin (Spot) 928,25 930,50 -0,2% -2,25 +2,7% Kupfer-Future 2,83 2,74 +3,5% +0,10 +12,3% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   July 25, 2017 12:23 ET (16:23 GMT)

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