18.08.2015 18:54:48
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MÄRKTE EUROPA/Sommerflaute - Anleger warten auf Abstimmungen
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Weitgehend ereignislos ist am Dienstag das Geschäft an den großen europäischen Börsen verlaufen. Bei dünnen Umsätzen und lustlosem Handel gab der Dax um 0,2 Prozent nach auf 10.916 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit 3.496 ebenfalls knapp behauptet. Händlern zufolge drückte der erneute Kurseinbruch an der Börse in Schanghai etwas auf die Stimmung. Daneben galten viele Blicke den laufenden Parlamentsdebatten und -abstimmungen über das dritte Hilfspaket für Griechenland. Der Index der Athener Börse gab um 0,9 Prozent nach.
Bis zum Börsenschluss hatte das estnische Parlament noch nicht über das dritte Rettungspaket für Griechenland angestimmt. Die Anleiheexperten der DZ Bank sehen die dortige Abstimmung als einen der wenigen noch verbliebenen Stolpersteine auf dem Weg zu einem neuen Kredit für Griechenland. Estland habe sich mehrfach kritisch zu neuen Hilfsgeldern für Griechenland geäußert.
Am Mittwoch folgt der deutsche Bundestag. Eine Zustimmung gilt als sicher, allerdings könnte eine möglicherweise hohe Zahl von Gegenstimmen aus den eigenen Reihen peinlich für Bundeskanzlerin Merkel werden.
Bis zum Börsenschluss hatte das estnische Parlament noch nicht über das dritte Rettungspaket für Griechenland angestimmt. Die Anleiheexperten der DZ Bank sehen die dortige Abstimmung als einen der wenigen noch verbliebenen Stolpersteine auf dem Weg zu einem neuen Kredit für Griechenland. Estland habe sich mehrfach kritisch zu neuen Hilfsgeldern für Griechenland geäußert.
Am Mittwoch folgt der deutsche Bundestag. Eine Zustimmung gilt als sicher, allerdings könnte eine möglicherweise hohe Zahl von Gegenstimmen aus den eigenen Reihen peinlich für Bundeskanzlerin Merkel werden.
Unterdessen sind laut einer Umfrage der Bank of America-Merrill Lynch (BoA-ML) Fondsmanager für europäische Aktien optimistisch gestimmt, während sie Schwellenländer kritischer sehen. Schuld daran ist China. Nach dem Abklingen der Griechenland-Krise halten 52 Prozent aller Fondsmanager eine Rezession in China in der Zwischenzeit für das größte Risiko. Das hatten die Börsen in der Vorwoche kräftig zu spüren bekommen, als Peking die eigene Währung abwertete, um den Export und damit die Wirtschaft insgesamt anzukurbeln.
An der Börse in Istanbul verlor das Marktbarometer 1,5 Prozent, nachdem auch der letzte Versuch einer Regierungsbildung fehlgeschlagen ist. Damit werden vorgezogene Neuwahlen wahrscheinlich. Die türkische Lira fiel auf ein neues Rekordtief zum Dollar von über 2,90, auch weil die Notenbank des Landes die Zinsen unverändert beließ. Einige Akteure hatten auf eine Erhöhung gehofft.
Zu den Verlierern zählten vor allem Aktien von Unternehmen, die stark vom Geschäft mit China abhängen. Der Index der Öl- und Gaswerte verlor 0,8 Prozent, auch weil der stark gesunkene Ölpreis keine stärkere Erholung verzeichnete. Für Royal Dutch Shell ging es um 1,6 Prozent nach unten. Nur anfangs lag die Aktie im Plus, gestützt von der Bohrgenehmigung der US-Behörden in der Arktis vor Alaska. Shell hatte die Bohrungen nach diversen Pannen 2012 einstellen müssen. Der Automobilindex büßte 0,7 Prozent ein.
Im DAX ging es für die Aktie von ThyssenKrupp gleich 2,5 Prozent nach unten. Laut Merrill Lynch ist der Rohstoffsektor wegen seiner hohen Abhängigkeit von China bei den Investoren derzeit hochgradig unbeliebt.
Noch stärker abwärts um 3,3 Prozent ging es für die RWE-Aktie nach der bereits desaströsen Vorwoche in Reaktion auf enttäuschend ausgefallene Geschäftszahlen. Die Societe Generale hat das Papier zum Verkauf empfohlen. Die Analysten haben der langen Liste von Bedenken hinsichtlich RWE einen weiteren Punkt hinzufügen: zukünftig höhere Steuern. Seit Beginn des Jahres hat die RWE-Aktie mehr als ein Drittel an Wert verloren.
Tagesgewinner waren Merck - die Aktie gewann 2,5 Prozent. Exane BNP soll sich Händlern zufolge positiv zur Produkt-Pipeline des Pharmaherstellers geäußert haben. Im TecDax legten Wirecard nach Vorlage endgültiger Zahlen um 8,1 Prozent zu. Kepler Cheuvreux sieht bei Wirecard auf dem aktuellen Bewertungsniveau noch eine gute Einstiegsmöglichkeit. Der Ausblick für die kommenden Quartale sei attraktiv und die Bewertung für ein schnell wachsendes Unternehmen angemessen.
Am Devisenmarkt gab der Euro nach auf 1,1026 Dollar von Tageshochs über 1,1080. Etwas belastend wirkten Daten zu den US-Baubeginnen im Juli. Sie sind zwar unter den Erwartungen geblieben, gleichwohl auf den höchsten Stand seit Oktober 2007 gestiegen. Auch wurde der Vormonatswert kräftig nach oben revidiert.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in %Euro-Stoxx-50 3.495,38 -2,52 -0,1% +11,1% Stoxx-50 3.342,04 +7,07 +0,2% +11,3% Stoxx-600 388,13 +0,87 +0,2% +13,3% XETRA-DAX 10.915,92 -24,41 -0,2% +11,3% FTSE-100 London 6.526,29 -24,01 -0,4% -0,6% CAC-40 Paris 4.971,25 -13,58 -0,3% +16,3% AEX Amsterdam 479,01 +4,71 +1,0% +12,8% ATHEX-20 Athen 199,45 -1,91 -0,9% -24,7% BEL-20 Bruessel 3.656,13 +9,07 +0,2% +11,3% BUX Budapest 22.002,43 -279,02 -1,3% +32,3% OMXH-25 Helsinki 3.335,96 -2,97 -0,1% +11,6% ISE NAT. 30 Istanbul 93.088,75 -1378,95 -1,5% -12,3% OMXC-20 Kopenhagen 1.013,06 +10,83 +1,1% +36,1% PSI 20 Lissabon 5.605,93 -8,71 -0,2% +16,6% IBEX-35 Madrid 10.897,90 -2,40 -0,0% +6,0% FTSE-MIB Mailand 23.389,72 -18,26 -0,1% +23,0% RTS Moskau 809,64 -15,48 -1,9% +2,4% OBX Oslo 549,38 -0,30 -0,1% +4,9% PX Prag 1.021,21 -1,58 -0,2% +7,9% OMXS-30 Stockholm 1.583,53 -9,28 -0,6% +8,1% WIG-20 Warschau 2.169,59 -4,52 -0,2% -6,3% ATX Wien 2.462,16 +11,43 +0,5% +14,0% SMI Zuerich 9.383,60 -6,86 -0,1% +4,5%
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.10 Uhr Mo, 18.42 Uhr EUR/USD 1,1033 -0,22% 1,1058 1,1077 EUR/JPY 137,22 -0,28% 137,60 137,74 EUR/CHF 1,0770 -0,54% 1,0829 1,0817 USD/JPY 124,37 -0,07% 124,46 124,34 GBP/USD 1,5652 0,47% 1,5579 1,5591 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
DJG/mpt/gos
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(MORE TO FOLLOW) Dow Jones NewswiresAugust 18, 2015 12:24 ET (16:24 GMT)
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