26.04.2016 10:40:49

MÄRKTE EUROPA/Solide Quartalszahlen stützen die Börsen

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Auf die Quartalszahlen etlicher europäischer Blue-Chips reagieren Anleger am Dienstag überwiegend mit Aktienkäufen. Der Dax legt im frühen Handel um 0,8 Prozent auf 10.375 Punkte zu und der Euro-Stoxx-50 steigt um 1 Prozent auf 3.148 Punkte. Die Kursgewinne der beiden Schwergewichte Bayer und BASF stützen den DAX. Gute Quartalszahlen von Bayer und ebenfalls starke Zahlen des US-Wettbewerbers Dupont sorgen hier für Käufe.

   Die entscheidende Frage ist jedoch: Wie oft und wann wird die US-Notenbank in diesem Jahr die Zinsen erhöhen? Diese Frage dominiert übergeordnet das Geschehen an den Finanzmärkten. Am Dienstagabend treffen sich die Fed-Gouverneure, um über das weitere Vorgehen zu beraten, am Mittwochabend steht das Ergebnis an.

   Im Devisenhandel meldet der Yen leichte Geländegewinne zum US-Dollar und zum Euro. Auch das kann als Zeichen für abnehmende Risikofreude an den Märkten gewertet werden, gilt Japans Währung doch als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Der Euro legt zum Dollar leicht zu auf 1,1278. Am Anleihemarkt zeigen sich die Kurse deutscher Anleihen von ihren jüngsten Verlusten etwas erholt. Der Brent-Ölpreis steigt um 0,7 Prozent auf 44,77 Dollar zu, stagniert jedoch seit Tagen zwischen 44 und 46 Dollar.

   Noch vor der Fed-Sitzung könnten eine Reihe von Konjunkturdaten aus den USA weiteren Aufschluss über den Zustand der Konjunktur geben. Veröffentlicht werden am Nachmittag Zahlen zum Auftragseingang der Industrie, zum Immobilienmarkt sowie zur Stimmung unter Einkäufern und Verbrauchern. Sollten die Daten per Saldo die Erwartungen übertreffen, könnten die Finanzmärkte raschere Zinserhöhungen in den USA einpreisen.

Bayer profitieren vom Pflanzenschutz Bayer steigen um 0,6 Prozent. Der operative Gewinn der Leverkusener im ersten Quartal liegt um 11,5 Prozent über der Konsensprognose von Analysten. "Der Bereich Pflanzenschutz hat sich trotz des widrigen Umfelds überraschend gut entwickelt", sagt Peter Spengler von der DZ Bank. BASF steigen um 1,5 Prozent. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben BASF von "Reduzieren" auf "Kaufen" hochgestuft. In Amsterdam verteuern sich Papiere des Chemiekonzerns DSM um 2,7 Prozent. Der Gewinn des Unternehmens ist im ersten Quartal um fast 20 Prozent gestiegen.

   Bei den zuletzt stark gestiegenen Aktien von thyssenkrupp nehmen Anleger Gewinne mit. Der Industriekonzern hat zudem das Nachsehen bei einem milliardenschweren Auftrag aus Australien für den Bau von U-Booten. Dieser geht an die französische DCNS, an der französische Technikkonzern Thales beteiligt ist. Während Thyssenkrupp um 1,9 Prozent fallen, steigen Thales um 2 Prozent.

   Salzgitter verteuern sich um 1,2 Prozent. Der Stahl- und Röhrenhersteller hat trotz eines verhaltenen Geschäfts im ersten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigt. EON legen um 1,1 Prozent zu. Die Eon-Tochter Uniper will für mindestens 2 Milliarden Euro Geschäftsaktivitäten veräußern und so die Verschuldung senken.

Quartalszahlen sorgen für Aktienkäufe AIXTRON ziehen um 8,3 Prozent an, gestützt von einem überraschend starken Auftragseingang im ersten Quartal. "Am Markt hat man hier erst im zweiten Halbjahr mit einer Belebung gerechnet", sagt ein Händler.

   In London steigen BP um 3 Prozent. Der Öl- und Gasproduzent hat im ersten Quartal die Kosten gesenkt und daher überraschend einen Gewinn ausgewiesen.

   In Paris verteuern sich Orange um 3 Prozent. Der Telekomkonzern hat im ersten Quartal von einem soliden Geschäft in Spanien und einem höheren Umsatz mit Geschäftskunden profitiert. Air Liquide fallen dagegen um 1,8 Prozent, nachdem der Hersteller von Industriegasen im ersten Quartal 3,4 Prozent weniger umgesetzt hat als der Analystenkonsens prognostiziert hat. Der Kurs des deutschen Konkurrenten Linde gibt um 0,3 Prozent nach.

   Nach einer Hochstufung TUI und gleichzeitiger Abstufung des Konkurrenten Thomas Cook durch JP Morgan, ziehen Tui um 2,1 Prozent an, während Thomas Cook 3,3 Prozent verlieren.

   Die Kursverluste von RTL Group von 1,9 Prozent und von Swiss Re von 3,7 Prozent sind den Dividendenabschlägen beider Unternehmen geschuldet. Ohne diese lägen beide Kurse im Plus.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.144,70 0,87 27,08 -3,76 Stoxx-50 2.939,45 0,76 22,12 -5,19 DAX 10.365,99 0,70 71,64 -3,51 MDAX 20.495,83 0,71 144,42 -1,34 TecDAX 1.651,95 0,38 6,28 -9,77 SDAX 8.849,46 0,82 72,01 -2,74 FTSE 6.293,62 0,52 32,70 0,82 CAC 4.574,58 0,63 28,46 -1,35

Bund-Future 162,18 8 4,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:27 Fr. 17:59 % YTD EUR/USD 1,1279 +0,34% 1,1240 1,1241 +3,9% EUR/JPY 125,09 +0,17% 124,88 125,32 -1,9% EUR/CHF 1,0997 +0,14% 1,0982 1,0986 +1,1% GBP/EUR 1,2889 +0,26% 1,2855 1,2800 -5,1% USD/JPY 110,90 -0,19% 111,11 111,49 -5,5% GBP/USD 1,4536 +0,60% 1,4449 1,4389 -1,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,87 42,64 0,54 0,23 +5,3% Brent/ICE 44,83 44,48 0,79 0,35 +10,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.235,07 1.234,80 +0,0% +0,27 +16,4% Silber (Spot) 16,99 16,87 +0,7% +0,12 +23,0% Platin (Spot) 1.014,43 1.016,50 -0,2% -2,07 +13,8% Kupfer-Future 2,25 2,25 -0,3% -0,01 +4,9%

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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   April 26, 2016 04:08 ET (08:08 GMT)

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