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24.06.2020 18:16:40

MÄRKTE EUROPA/Sehr schwach - Angst vor Covid-19 und US-Zöllen belastet

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Mittwoch abverkauft worden. Die Sorgen vor weiteren Wellen von Covid-19-Ausbrüchen nahmen weiter zu - ausgelöst vor allem durch stark steigende Fallzahlen in einigen US-Bundesstaaten. Und in Deutschland habe Gütersloh die Sorgen geschürt, hieß es im Handel. Der DAX verlor 3,4 Prozent auf 12.094 Punkte und schloss damit auf Tagestief, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 3,1 Prozent auf 3.196 Zähler nach unten.

Positive Konjunkturdaten halfen nicht. Nachdem am Dienstag die Einkaufsmanagerindizes aus Europa auf breiter Front positiv überrascht und für Rückenwind gesorgt hatten, fiel nun auch der Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland oberhalb der Markterwartung aus. Er entwickelte aber keinen positiven Impuls an den Börsen mehr.

Zum einen dürften einige Akteure nach den guten Daten des Vortages damit schon gerechnet haben, zum anderen gelten viele gute Nachrichten wie das Hochfahren der Wirtschaft nach dem Einbruch zwischen März und Mai an den Börsen bereits als eingepreist. Die zuletzt positiven Konjunkturdaten bergen zudem das Risiko aus Marktsicht, dass die geld- und fiskalpolitischen Impulse zukünftig kleiner ausfallen könnten.

IWF senkt globale Wachstumsprognose

Trotz der jüngsten guten Konjunkturdaten hatte der IWF die Wachstumsprognosen weiter gesenkt. Für 2020 rechnet er nun mit einem Rückgang des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,9 Prozent. Im April war ein Minus von nur 3 Prozent vorausgesagt worden. Für 2021 wird nun ein Wachstum von 5,4 (5,8) Prozent vorausgesagt.

Daneben drückten auch mögliche Pläne der US-Regierung für neue Zölle gegen europäische Importe auf das Marktsentiment. Dabei ging es um zusätzliche Zölle im Wert von 3,1 Milliarden Dollar auf Produkte aus Deutschland, Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Neue Zölle könnte es unter anderem auf Oliven, Gin und Lastwagen geben, während die Zölle für Flugzeuge und Joghurt erhöht werden könnten.

Reise- und Freizeitaktien lagen zusammen mit Autotiteln an der Spitze der Verlierer. "Schon die Diskussion um eine Verlängerung der Einreiseverbote für US-Amerikaner zeigt, dass es bis zur Normalisierung noch ein weiter Weg ist", sagte ein Händler. "Für die Touristik wäre ein anhaltender Einreisestopp für Amerikaner klar negativ", ergänzte er. Der Stoxx-Index der Reise- und Freizeitaktien fiel um 4,7 Prozent und damit so stark wie der Autosektor.

Im DAX hielten wieder einmal Wirecard die rote Laterne mit einem Minus von 28,3 Prozent bei extrem hoher Volatilität. Die Lage sei weiterhin "unübersichtlich", hieß es im Handel. Die Finanzaufsicht Bafin hatte ihre Anzeige wegen Marktmanipulation gegen Wirecard erweitert. Dialog Semiconductor legten dagegen um 6,4 Prozent zu. Das Halbleiterunternehmen hatte die Prognose erhöht - wegen guter Nachfrage unter anderem nach mobilen Endgeräten. "Das zeigt einmal mehr, dass der Technologie- und auch der Halbleiterbereich zu den Gewinnern der Krise gehören", sagte ein Teilnehmer. Im Sog von Dialog verteuerten sich AMS in Zürich um 6 Prozent - hier stützte auch eine Hochstufung durch JP Morgan.

Premier Foods mit guten Zahlen und Ausblick

Für Premier Foods ging es an der Londoner Börse nach guten Geschäftszahlen gleich um 14,9 Prozent nach oben. Der Lebensmittelproduzent hatte angekündigt, die Ziele für Umsatz und Gewinne 2020/21 zu übertreffen. Laut A.J Bell hat das Unternehmen davon profitiert, dass die Menschen während des Lockdowns verstärkt zu Hause gegessen haben. Positiv hoben die Analysten auch hervor, dass sich die Schuldenlast im Verhältnis zum Ergebnis verbessert habe.

Die Spekulation um eine Übernahme durch VW trieb Europcar um 1,2 Prozent nach oben. Zeitweise lag die Aktie deutlich fester im Markt, kam aber mit dem Druck an den Börsen wieder zurück. VW erwägt einem Agenturbericht zufolge den Rückkauf des 2006 veräußerten Autovermieters. Die Volkswagen-Papiere verloren 4,8 Prozent.

Als "business as usual" wurde im Handel gewertet, dass LEG Immobilien nach dem Portfoliozukauf Anfang der Woche nun Geld am Kapitalmarkt eingesammelt hat. Die bereits erwartete Kapitalerhöhung wurde zum Stückpreis von 115 Euro bei Investoren platziert - gut 4 Euro unter dem Schlusskurs des Vortages. LEG gaben um 4,2 Prozent nach.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.196,12 -102,71 -3,1% -14,7%

Stoxx-50 2.974,28 -83,91 -2,7% -12,6%

Stoxx-600 357,17 -10,23 -2,8% -14,1%

XETRA-DAX 12.093,94 -429,82 -3,4% -8,7%

FTSE-100 London 6.123,69 -196,43 -3,1% -16,2%

CAC-40 Paris 4.871,36 -146,32 -2,9% -18,5%

AEX Amsterdam 557,33 -16,85 -2,9% -7,8%

ATHEX-20 Athen 1.609,61 -24,91 -1,5% -30,0%

BEL-20 Brüssel 3.301,53 -132,34 -3,9% -16,5%

BUX Budapest 37.199,46 -396,37 -1,1% -19,3%

OMXH-25 Helsinki 3.921,00 -69,44 -1,7% -7,1%

ISE NAT. 30 Istanbul 132.590,03 -1099,89 -0,8% -4,5%

OMXC-20 Kopenhagen 1.257,40 -22,42 -1,8% +10,7%

PSI 20 Lissabon 4.449,68 -77,76 -1,7% -16,2%

IBEX-35 Madrid 7.195,50 -242,90 -3,3% -24,7%

FTSE-MIB Mailand 19.162,98 -678,60 -3,4% -15,6%

RTS Moskau Feiertag

OBX Oslo 722,23 -10,04 -1,4% -14,4%

PX Prag 919,31 -13,94 -1,5% -17,6%

OMXS-30 Stockholm 1.642,91 -40,45 -2,4% -7,3%

WIG-20 Warschau 1.784,23 -41,76 -2,3% -17,0%

ATX Wien 2.227,10 -82,81 -3,6% -26,9%

SMI Zürich 10.021,99 -224,57 -2,2% -5,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,48 -0,04 -0,72

US-Zehnjahresrendite 0,70 -0,02 -1,98

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Di, 17:31 % YTD

EUR/USD 1,1270 -0,35% 1,1318 1,1326 +0,5%

EUR/JPY 120,45 -0,00% 120,65 120,55 -1,2%

EUR/CHF 1,0682 -0,06% 1,0682 1,0692 -1,6%

EUR/GBP 0,9066 +0,31% 0,9050 0,9046 +7,1%

USD/JPY 106,87 +0,36% 106,59 106,43 -1,8%

GBP/USD 1,2433 -0,64% 1,2508 1,2523 -6,2%

USD/CNH (Offshore) 7,0732 +0,18% 7,0598 7,0534 +1,5%

Bitcoin

BTC/USD 9.246,01 -4,09% 9.644,51 9.655,26 +28,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 37,98 40,37 -5,9% -2,39 -34,9%

Brent/ICE 40,36 42,63 -5,3% -2,27 -35,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.762,29 1.767,55 -0,3% -5,26 +16,1%

Silber (Spot) 17,53 17,85 -1,8% -0,32 -1,8%

Platin (Spot) 807,90 834,50 -3,2% -26,60 -16,3%

Kupfer-Future 2,64 2,66 -0,7% -0,02 -6,2%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 24, 2020 12:16 ET (16:16 GMT)

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ams AG 1,21 2,07% ams AG
LEG Immobilien 87,56 5,77% LEG Immobilien
Premier Foods PLC 2,22 1,83% Premier Foods PLC
Volkswagen (VW) St. 84,20 0,96% Volkswagen (VW) St.
Volkswagen (VW) AG Vz. 81,56 0,57% Volkswagen (VW) AG Vz.
Wirecard AG 0,02 5,10% Wirecard AG

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