10.09.2024 18:14:40
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MÄRKTE EUROPA/Schwächer - BMW setzt Autobranche unter Druck
FRANKFURT (Dow Jones)--Schwächer haben sich Europas Börsen und besonders der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel verabschiedet. Ein Reihe von Hiobsbotschaften aus der deutschen Industrie verdarb die Laune: So schockte BMW mit einer Gewinnwarnung den Markt, dazu wird VW ihre Job-Garantien aufkündigen. Und bei den deutschen Chemiewerten sah der Branchenverband VCI kein Licht am Ende des Tunnels.
Übergeordnet standen die Börsen weiter im Bann der anstehenden Zinsentscheidungen in Europa und den USA. Mit Spannung wurde auf die neuen US-Inflationsdaten gewartet: bis zu ihrer Vorlage am Mittwoch dürften sich Anleger am breiten Markt zurückhalten, hieß es im Handel. Dazu stand das TV-Duell Harris-Trump in den USA in der Nacht im Fokus.
Der DAX verlor 1,0 Prozent auf 18.266 Punkte. Der Umsatz schoss in der Schlussauktion um über 1,2 Milliarden Euro nach oben. "Vor allem US-Anleger verlassen deutsche Aktien", sagte ein Händler. Für den europaweiten Euro-Stoxx-50 galt dies nicht, er gab nur um 0,6 Prozent nach auf 4.750 Zähler.
BMW schockt Autosektor
Mit einem Kurseinbruch von 11,2 Prozent bei BMW reagierten Anleger auf gleich zwei schlechte Nachrichten: zum einen muss die Marge wegen Rückrufen von Bremssystemen gesenkt werden auf 6 bis 7 Prozent, während der Markt über 9 Prozent erwartet hatte. Schlimmer sei, dass auch die Auslieferungprognose nach unten genommen wurde, nachdem zuvor ein leichter Anstieg erwartet worden war.
Von RBC Capital Markets hieß es dazu, die Warnung unterlaufe die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr. "Das ist ein operatives Problem und kappt natürlich sämtliche Analystenerwartungen über Absatzsteigerungen", so ein Händler. Daher steckten die BMW-Aussagen den gesamten Sektor an.
VW machten die Krise der deutschen Autoindustrie dann noch deutlicher, das Unternehmen kündigte die Job-Garantie für ihre Arbeiter. Alle Autohersteller in Europa standen unter Druck: VW (-3,4%) und Mercedes-Benz (-4,9%) im DAX, auch europäische Volumenhersteller wie Stellantis und Renault sowie deren Zulieferer wie Valeo fielen allesamt um die 4 Prozent.
Continental brachen als der Hersteller der BMW-Bremse um 10,5 Prozent ein, Schaeffler um 3,5 Prozent. Conti bildet Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Autosubindex im Stoxx verlor 3,8 Prozent
Chemie läuft auch nicht rund
Aktien der Chemie-Branche litten neben den schlechten Nachrichten von ihren Autokunden auch unter der Herbstprognose des Branchenverbandes VCI. Für das zweite Halbjahr rechnet er mit einer Verschlechterung der Geschäfte. Im Inland sei nur eine Belebung in "homöopathischen Dosen" zu erwarten. BASF verloren 2,5 Prozent, Bayer 3,7 Prozent und Wacker Chemie 2,1 Prozent.
Renk fielen an ihrem Kapitalmarkttag um knapp 5 Prozent. Der Langfristausblick des Getriebeherstellers überzeugte Anleger nicht: Der Umsatz soll jährlich um rund 15 Prozent steigen und bald die Marke von 2 Milliarden Euro erreichen. Vergangenes Jahr waren es 926 Millionen Euro.
Apple belastet Hörgerätehersteller
Druck auf die Aktien von Hörgeräte-Herstellern übten Ankündigungen von Apple aus, ihre Air-Pod-Ohrhörer auszubauen. In ihnen sollen künftig Hörhilfen integriert werden. In Italien fielen Amplifon um 1,9 Prozent, in der Schweiz Sonova um 1,6 Prozent und Demant in Dänemark um 3,4 Prozent.
Für Astrazeneca ging es an der Londoner Börse um 2,4 Prozent nach unten. Hier haben klinische Daten zu einem Wirkstoff gegen Lungenkrebs enttäuscht. Er galt als Hoffnungsträger für Astrazeneca.
Immobilientitel vorn dank Zinsen - US-Inflation im Blick
Immobilienaktien stemmten sich gegen das Minus. Im DAX stiegen Vonovia um 2,2 Prozent, Aroundtown sogar um 14 Prozent dank Zinssenkungshoffnungen. Bei den US-Verbraucherpreisen hofft man am Mittwoch auf Signale für die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Die Meinungen gehen auseinander, ob die Fed die Zinsen nur um 25 Basispunkte oder gleich 50 Basispunkte senken wird. Bei der EZB am Donnerstag wird eine Senkung um 25 Basispunkte als sicher vorausgesetzt.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.747,20 -31,46 -0,7% +5,0%
Stoxx-50 4.365,40 -25,21 -0,6% +6,7%
Stoxx-600 507,95 -2,75 -0,5% +6,1%
XETRA-DAX 18.265,92 -177,64 -1,0% +9,0%
FTSE-100 London 8.205,98 -64,86 -0,8% +7,0%
CAC-40 Paris 7.407,55 -17,71 -0,2% -1,8%
AEX Amsterdam 881,84 -6,47 -0,7% +12,1%
ATHEX-20 Athen 3.455,85 -25,78 -0,7% +10,7%
BEL-20 Brüssel 4.197,34 -43,23 -1,0% +13,2%
BUX Budapest 71.742,77 -332,71 -0,5% +18,4%
OMXH-25 Helsinki 4.499,44 -22,41 -0,5% +0,1%
ISE NAT. 30 Istanbul 10.539,61 -82,79 -0,8% +31,4%
OMXC-20 Kopenhagen 2.650,46 -25,81 -1,0% +16,1%
PSI 20 Lissabon 6.774,89 -68,41 -1,0% +4,9%
IBEX-35 Madrid 11.203,50 -69,30 -0,6% +10,9%
FTSE-MIB Mailand 33.213,29 -377,05 -1,1% +10,7%
OBX Oslo 1.288,87 -10,46 -0,8% +8,0%
PX Prag 1.581,53 -7,22 -0,5% +11,9%
OMXS-30 Stockholm 2.495,76 -15,68 -0,6% +4,1%
WIG-20 Warschau 2.307,54 -23,35 -1,0% -1,5%
ATX Wien 3.576,18 -38,70 -1,1% +4,6%
SMI Zürich 11.964,71 -15,93 -0,1% +7,4%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,13 -0,04 -0,44
US-Zehnjahresrendite 3,65 -0,05 -0,23
DEVISEN zuletzt +/- % Di., 7:50 Mo, 17:35 % YTD
EUR/USD 1,1025 -0,1% 1,1042 1,1038 -0,2%
EUR/JPY 156,93 -0,7% 157,99 157,78 +0,9%
EUR/CHF 0,9327 -0,5% 0,9367 0,9359 +0,5%
EUR/GBP 0,8440 -0,0% 0,8444 0,8441 -2,7%
USD/JPY 142,34 -0,6% 143,08 142,95 +1,0%
GBP/USD 1,3061 -0,1% 1,3077 1,3076 +2,7%
USD/CNH (Offshore) 7,1327 +0,2% 7,1224 7,1199 +0,1%
Bitcoin
BTC/USD 56.654,70 -1,4% 56.909,15 55.341,10 +30,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,73 68,71 -4,3% -2,98 -7,4%
Brent/ICE 68,96 71,84 -4,0% -2,88 -8,4%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 35,585 37,20 -4,3% -1,62 +12,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.512,87 2.506,38 +0,3% +6,50 +21,8%
Silber (Spot) 28,23 28,38 -0,5% -0,15 +18,7%
Platin (Spot) 943,06 942,70 +0,0% +0,36 -4,9%
Kupfer-Future 4,04 4,08 -1,1% -0,05 +2,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
September 10, 2024 12:15 ET (16:15 GMT)
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