24.03.2023 09:42:44

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Bankaktien sehr schwach - Tui -8,8%

Von Steffen Gosenheimer

FRANKFURT (Dow Jones)--Den Börsianern in Europa steht zum Wochenausklang ein Tag gespickt mit Einkaufsmanagerdaten bevor. Je nachdem wie diese ausfallen, haben sie das Potenzial, die Märkte zu bewegen.

Allerdings ging es bereits kurz nach Handelsbeginn überraschend etwas deutlicher nach unten, inzwischen haben sich die Indizes etwas berappelt. Der DAX kommt um 0,8 Prozent zurück auf 15.085 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 0,9 Prozent. "Die Erholung scheint zunächst abgeschlossen", meinte ein Marktanalyst schon vor Handelsbeginn.

Druck geht vor allem von den wieder sehr schwachen Bankaktien aus. Ihr Stoxx-Subindex verliert 1,8 Prozent. Hier schwelen offensichtlich weiter die Sorgen vor den Folgen der Probleme bei einigen Banken. Bei den Einzelwerten reichen die Einbußen bis etwa 6 Prozent bei UBS oder Deutsche Bank.

Aus der EU, Großbritannien und den USA werden in Erstlesungen die jeweiligen Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor gemeldet wie auch für das verarbeitende Gewerbe. Gerade vor dem Hintergrund der in dieser Woche erfolgten Zinserhöhungen und Signale über den weiteren Zinskurs werden die Daten dahin abgeklopft werden, ob und wie der Zinserhöhungszyklus auf die konjunkturelle Lage durchschlägt.

Aus Frankreich und Deutschland liegen die Indizes bereits vor. Im verarbeitenden Gewerbe wurde in beiden Ländern die Erwartung verfehlt, dort stehen die Zeichen weiter auf Schrumpfung. Im Dienstleistungssektor sind die Indizes dagegen deutlich höher als gedacht ausgefallen.

Derweil ist der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe im Januar saison- und kalenderbereinigt um 5,8 Prozent gegenüber Dezember gesunken, im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 21 Prozent. Das ist der größte Rückgang seit Januar 2009. Gründe sind die zunehmend höheren Bauzinsen und hohe Kosten für Baumaterialien. Der Stoxx-Subindex Bau büßt 0,8 Prozent ein. HeidelbergCement verlieren 1,7 Prozent.

Tui erhöht Kapital - aber ohne Mordashov

Unternehmensseitig steht Tui im Blick. Für die Aktie geht es um 8,8 Prozent nach unten auf 14,60 Euro. Der Reisekonzern hat wie schon länger erwartet eine Kapitalerhöhung auf den Weg gebracht. Sie soll brutto 1,8 Milliarden Euro einbringen, womit Staatshilfen zurückgezahlt werden sollen. Tui bietet für 3 bestehende Aktien 8 neue an, wobei je Aktie 5,55 Euro fällig werden. Der Kurs gebe auch deswegen deutlicher nach, weil mit Alexej Mordashov ein Großaktionär wegen internationaler Sanktionen im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Krieg von der Kapitalerhöhung ausgeschlossen werde, womit es einen Überhang gebe, heißt es im Handel.

Im MDAX können Evotec (-0,6%) nicht davon profitieren, dass das Biotechnologieunternehmen eine Förderung von 6,6 Millionen Dollar von der Bill & Melinda Gates Foundation für die Wirkstoffforschung im Bereich Tuberkulose erhalten hat.

Wegen des massiven Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr kürzt Secunet Security Networks (-2,0%) die Dividende auf 2,86 Euro je Aktie. Für 2021 hatte das Unternehmen noch insgesamt 5,38 Euro ausgeschüttet, davon 2,01 Euro per Sonderdividende. Ex-Sonderdividende bleibt die Ausschüttungsquote mit 50 Prozent allerdings gleich.

Die ABB-Aktie gibt um 0,7 Prozent nach. Auch hier verpufft eine eigentlich positive Meldung. Der Schweizer Industriekonzern kauft eigene Aktien für bis zu 1 Milliarde Dollar zurück und hat außerdem mitgeteilt, dass schon früher zurückgekaufte rund 82 Millionen Aktien vernichtet werden sollen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.169,51 -0,9% -37,63 +9,9%

Stoxx-50 3.811,28 -0,5% -19,30 +4,4%

DAX 15.085,75 -0,8% -124,64 +8,4%

MDAX 26.962,50 -1,1% -301,48 +7,4%

TecDAX 3.264,64 -0,3% -8,52 +11,8%

SDAX 12.835,99 -0,7% -93,75 +7,6%

FTSE 7.434,94 -0,9% -64,66 +0,6%

CAC 7.079,18 -0,8% -60,07 +9,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,10 -0,09 -0,47

US-Zehnjahresrendite 3,37 -0,05 -0,51

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:18 Do, 17:05 % YTD

EUR/USD 1,0790 -0,4% 1,0830 1,0888 +0,8%

EUR/JPY 140,53 -0,8% 141,25 142,65 +0,1%

EUR/CHF 0,9902 -0,3% 0,9937 0,9953 +0,0%

EUR/GBP 0,8803 -0,2% 0,8820 0,8837 -0,5%

USD/JPY 130,23 -0,5% 130,42 130,99 -0,7%

GBP/USD 1,2257 -0,2% 1,2278 1,2322 +1,3%

USD/CNH (Offshore) 6,8633 +0,5% 6,8516 6,8167 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 28.204,50 -0,2% 28.267,35 28.634,93 +69,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,55 69,96 -0,6% -0,41 -13,6%

Brent/ICE 75,35 75,91 -0,7% -0,56 -11,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,81 43,19 -0,9% -0,38 -43,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.987,58 1.991,99 -0,2% -4,41 +9,0%

Silber (Spot) 23,12 23,10 +0,1% +0,02 -3,5%

Platin (Spot) 984,98 987,98 -0,3% -3,00 -7,8%

Kupfer-Future 4,11 4,12 -0,4% -0,02 +7,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/ros/smh

(END) Dow Jones Newswires

March 24, 2023 04:43 ET (08:43 GMT)

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