19.05.2022 18:08:40

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - aber deutlich über Tagestiefs

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten hat sich der Rücksetzer am Donnerstag ausgeweitet. Der DAX verlor 0,9 Prozent auf 13.882 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 1,4 Prozent auf 3.641 Punkte nach. Belastet wurde die Stimmung von schwachen Vorlagen, in New York hatten die Indizes am Mittwoch die größten Tagesverluste seit fast zwei Jahren erlitten. Andererseits gingen die europäischen Börsen auch deutlich über den Tagestiefs aus dem Tag: "Viele Anleger sind bereits abgesichert oder haben die Aktienquoten heruntergefahren", sagte ein Marktteilnehmer. So habe die Cash-Quote der großen Fonds laut der jüngsten Umfrage der Bank of America zuletzt schon bei 6,1 Prozent gelegen und damit so hoch wie zuletzt im September 2001.

Zudem dämpften neue US-Konjunkturdaten die Zinserhöhungsängste etwas. Der Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia ist stärker als erwartet gefallen, und auch die Preiskomponenten sind etwas zurückgekommen. Zugleich sind die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe überraschend gestiegen. Der Euro stieg daraufhin auf neue Tageshöchststände, und die Feinunze Gold verteuerte sich um 1,6 Prozent auf gut 1.845 Dollar, den höchsten Stand seit einer Woche.

Alle großen Sektorenindizes im Minus

Bei den europäischen Branchen schlossen alle Stoxx-Sektoren-Indizes mehr oder weniger deutlich im Minus. Am stärksten nach unten ging es mit den Indizes der Nahrungsmittel- und Getränke-Aktien sowie mit den Einzelhandelstiteln und den Herstellern von Konsumgütern des täglichen Bedarfs, wobei die Indexveränderungen allerdings von zahlreichen Dividendenabschlägen verzerrt wurden. Im Unterschied zum deutschen Leitindex DAX werden die Stoxx-Indizes nicht um die Dividenden bereinigt. Im DAX wurden am Donnerstag Deutsche Börse und SAP ex Dividende gehandelt.

Bereinigt schlossen SAP sogar deutlich im Plus: Der Kurs fiel um 1,27 Euro nach einer Ausschüttung von 2,45 Euro je Aktie. Deutsche Börse gaben 5,05 Euro ab bei einer Dividende von 3,20 Euro.

Deutsche Post leiden unter schwacher Vorlage

Auf der Verliererseite fielen Deutsche Post um 3,2 Prozent. Grund war ein Minus von fast 13 Prozent im Kurs von Royal Mail in London: Das Geschäft des britischen Konkurrenten leidet offensichtlich zunehmend unter dem Ende der Corona-Pandemie und unter der hohen Inflation. Fresenius und Allianz gaben jeweils 3 Prozent ab.

Merck stiegen dagegen um 2,3 Prozent, hier wurde der Rückgang der vergangenen Wochen um bis zu 20 Prozent nun zum Einstieg genutzt. Angeführt wurde die Gewinnerseite von Delivery Hero und Zalando, die sich um jeweils über 4 Prozent erholten.

Ceconomy brechen ein - schwieriges Umfeld

Im MDAX gewannen Thyssenkrupp 2,2 Prozent: Nach Börsenschluss teilte der Konzern mit, er habe den Vertrag mit Konzernchefin Martina Merz um weitere fünf Jahre verlängert. Commerzbank gewannen mit einer Kaufempfehlung der UBS 2,8 Prozent.

Im SDAX fielen Ceconomy um 7,1 Prozent. Dem Handelsunternehmen machten die sich eintrübende Verbraucherstimmung, höhere Kosten und weltweite Lieferkettenprobleme bei Unterhaltungselektronik zu schaffen, hieß es von Seiten der Baader-Bank. Sie riet weiterhin zum "Reduzieren" der Ceconomy-Aktien. Vitesco stiegen dagegen um 5,5 Prozent und näherten sich den jüngsten Erholungshochs.

Dermapharm legten um 3,6 Prozent auf 46,20 Euro zu: Alsterresearch hat zwar nach dem schwachen Jahresauftakt das Kursziel auf 70 von 84 Euro gesenkt, ihre Kaufempfehlung haben die Analysten aber bekräftigt.

Gut kam der Ausblick von Clariant an, die Aktien konnten sich allerdings dem Abwärtsdruck nicht entziehen und gaben 1,3 Prozent ab. Für das Gesamtjahr 2022 strebt Clariant ein starkes LC-Wachstum bei gleichzeitiger Steigerung der EBITDA-Margen an.

Schoeller-Bleckmann nach Zahlen sehr fest

Gegen den schwachen Markt legten Schoeller-Bleckmann in Wien um knapp 8 Prozent zu. Der Ölfeld-Ausrüster hat starke Geschäftszahlen für das erste Quartal vorgelegt. Der Auftragseingang wurde mehr als verdoppelt, der Umsatz legte um 70 Prozent zu. Im Ausblick spricht Schoeller von einer weiter steigenden Dynamik im ersten Quartal. Durch den Ukraine-Krieg würden weltweit wieder stärkere Investitionen in den Ölsektor vorgenommen.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.640,55 -50,19 -1,4% -15,3%

Stoxx-50 3.539,69 -60,33 -1,7% -7,3%

Stoxx-600 427,99 -5,96 -1,4% -12,3%

XETRA-DAX 13.882,30 -125,46 -0,9% -12,6%

FTSE-100 London 7.302,74 -135,35 -1,8% +0,7%

CAC-40 Paris 6.272,71 -80,23 -1,3% -12,3%

AEX Amsterdam 678,35 -14,68 -2,1% -15,0%

ATHEX-20 Athen 2.041,27 -39,95 -1,9% -4,7%

BEL-20 Bruessel 3.892,73 -74,50 -1,9% -9,7%

BUX Budapest 41.473,45 -1423,14 -3,3% -18,2%

OMXH-25 Helsinki 4.712,29 -60,53 -1,3% -14,3%

ISE NAT. 30 Istanbul 2.655,03 +3,59 +0,1% +31,1%

OMXC-20 Kopenhagen 1.616,58 -23,28 -1,4% -13,3%

PSI 20 Lissabon 5.828,56 +76,16 +1,3% +6,0%

IBEX-35 Madrid 8.406,00 -70,40 -0,8% -3,5%

FTSE-MIB Mailand 24.065,05 -20,77 -0,1% -11,9%

RTS Moskau 1.245,71 +33,14 +2,7% -21,9%

OBX Oslo 1.118,48 -15,10 -1,3% +4,7%

PX Prag 1.344,27 +5,20 +0,4% -5,7%

OMXS-30 Stockholm 1.992,40 -10,14 -0,5% -17,7%

WIG-20 Warschau 1.776,40 -25,28 -1,4% -21,6%

ATX Wien 3.205,92 +6,14 +0,2% -16,8%

SMI Zuerich 11.309,49 -269,65 -2,3% -12,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,95 -0,08 +1,13

US-Zehnjahresrendite 2,82 -0,07 +1,31

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9:27 Uhr Mi, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0587 +1,2% 1,0473 1,0500 -6,9%

EUR/JPY 135,09 +0,6% 134,38 134,79 +3,2%

EUR/CHF 1,0298 -0,4% 1,0289 1,0377 -0,7%

EUR/GBP 0,8463 -0,2% 0,8480 0,8464 +0,7%

USD/JPY 127,63 -0,5% 128,37 128,36 +10,9%

GBP/USD 1,2509 +1,4% 1,2350 1,2404 -7,6%

USD/CNH (Offshore) 6,7222 -0,8% 6,7832 6,7681 +5,8%

Bitcoin

BTC/USD 30.381,21 +4,3% 29.211,40 28.941,58 -34,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 110,13 109,59 +0,5% 0,54 +50,1%

Brent/ICE 110,18 109,11 +1,0% 1,07 +45,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.842,73 1.816,61 +1,4% +26,12 +0,7%

Silber (Spot) 21,87 21,42 +2,1% +0,45 -6,2%

Platin (Spot) 961,45 938,90 +2,4% +22,55 -0,9%

Kupfer-Future 4,28 4,18 +2,3% +0,10 -4,0%

===

DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 19, 2022 12:08 ET (16:08 GMT)

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Allianz SE Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Sh 29,00 0,00% Allianz SE Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Sh
Allianz 294,90 0,03% Allianz
Ceconomy St. 2,63 2,65% Ceconomy St.
Clariant AG (N) 17,72 5,79% Clariant AG (N)
Clariant AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr Shs 10,40 -7,96% Clariant AG  Unsponsored American Deposit Receipt Repr Shs
Delivery Hero 26,77 -6,04% Delivery Hero
Dermapharm Holding SE 38,40 2,13% Dermapharm Holding SE
Deutsche Börse AG 223,10 0,59% Deutsche Börse AG
DHL Group (ex Deutsche Post) (spons. ADRs) 33,40 0,91% DHL Group (ex Deutsche Post)  (spons. ADRs)
DHL Group (ex Deutsche Post) 33,93 0,92% DHL Group (ex Deutsche Post)
Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs) 8,25 0,00% Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs)
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 33,41 0,06% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)
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RWE AG (spons. ADRs) 28,20 0,71% RWE AG  (spons. ADRs)
RWE AG St. 28,52 0,14% RWE AG St.
SAP SE 239,15 0,08% SAP SE
SAP SE (spons. ADRs) 238,00 1,71% SAP SE (spons. ADRs)
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