04.09.2018 18:21:44
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MÄRKTE EUROPA/Schwach - Hoffnung auf Politik sorgt für Kursrally in Italien
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bleiben angeschlagen. Die Schwellenländerkrise sowie die US-Handelskonflikte drückten auch am Dienstag auf die Stimmung. Zunehmend wird im Handel aber auch auf das steigende Risiko eines harten Brexit verwiesen.
Positive Nachrichten gab es zur Abwechslung aus Italien: Laut der Zeitung "La Stampa" will sich die in Rom mitregierende Lega an die Brüsseler-Defizitgrenze halten. Dies stützte den italienischen Anleihe- und auch Aktienmarkt.
Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 12.210 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,1 Prozent auf 3.359 nach unten. In Mailand ging es mit dem Marktbarometer FTSE MIB dagegen um 1 Prozent nach oben. Die Rendite für 2-jährige italienische Staatsanleihen gab um 27 Basispunkte auf 1,13 Prozent stark nach, die der 10-jährigen um 16 Basispunkte auf 3,02 Prozent. Die Sorge vor einem rasanten Anstieg des Staatsverschuldung Italiens ist einer der Hauptgründe, warum die Renditen am italienischen Anleihemarkt seit Antritt der neuen Regierung massiv gestiegen sind. Zum Vergleich: Die deutsche Zehnjahresrendite liegt bei 0,36 Prozent.
Die Erholung am Anleihemarkt stützte insbesondere italienische Bankenwerte. Diese sind stark in italienischen Anleihen investiert: Unicredit legten um 4,1 Prozent zu, während es für Intesa Sanpaolo um 5,2 Prozent nach oben ging. Auch die Performance im europäischen Bankensektor ließ sich sehen. Mit einem Plus von 0,7 Prozent war er der einzige Stoxx-Branchengewinner.
Der Euro, der zuletzt immer wieder auch unter der Sorge über die Entwicklung in Italien litt, wurde von der neuen Entwicklung kalt gelassen. Er fiel zurück von 1,1620 am Vorabend auf 1,1545 Dollar. Der Dollar zeigt auf breiter Front Stärke; zum Einen ist der Zinserhöhungstrend in den USA voll intakt, zum anderen erhält die US-Devise Zulauf als sicherer Hafen vor dem Hintergrund der Schwellenländerkrisen und der Unwägbarkeiten um die diversen Handelskonflikte.
Danske Bank bleibt bei Bankenrally außen vor
Nicht dabei bei der Bankenrally waren Danske Bank, die an der Kopenhagener Börse 6,2 Prozent verloren. Belastend wirkte ein Bericht in der "FT", wonach laut einem von der dänischen Bank in Auftrag gegeben unabhängigen Bericht durch die estnischen Filialen der Bank allein 2013 fast 30 Milliarden Dollar an russischem Kapital geflossen sein sollen.
Trotz schwacher Halbjahreszahlen ging es für die Iliad-Aktie um 6,6 Prozent nach oben. Zum einen war mit schwachen Zahlen ohnehin schon gerechnet worden, was im Kursverlust von mehr als 40 Prozent in den vergangenen 6 Monaten deutlich wird. Zum anderen gab es auch Lichtblicke: So wies Bryan Garnier darauf hin, dass die Umsätze die Erwartungen nicht erreicht hätten, das operative Ergebnis aber schon. Vielleicht noch wichtiger: Der jüngste Einstieg ins Italien-Geschäft scheine sich auszuzahlen, so die Analysten.
WPP verloren nach Vorlage von Geschäftszahlen 6,3 Prozent. An der Börse kam die Margenentwicklung nicht gut an. Die Aktie des französischen Rückversicherers Scor stieg um 9,5 Prozent. Scor hat eine Offerte von Covea, die Scor mit 8,25 Milliarden Euro bewertet, ausgeschlagen. Covea hat die Offerte formal zwar zurückgezogen, ist aber nach eigenen Angaben an einer "freundlichen" Transaktion nach wie vor interessiert.
Deutsche Bank fallen aus dem Euro-Stoxx-50
Die Aktie des Windturbinenherstellers Nordex legte im TecDAX um 1,4 Prozent zu, gestützt von einem Großauftrag aus Argentinien. Das Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Saat plant einen Aktiensplit im Verhältnis 1:5. Dies wurde auch deshalb positiv gewertet, weil die Liquidität in der Aktie bisher gering ist. Der Kurs zog um 2,2 Prozent an. Für RIB Software ging es um 2,8 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat den ersten Kunden für eine cloud-basierte Technologieplattform gefunden.
Daneben richteten sich die Blicke auf die Indexänderungen der Stoxx-Familie, die wie erwartet ausfielen. In den Euro-Stoxx-50 steigen Kering, Amadeus IT und Linde auf. Absteigen müssen Deutsche Bank, Eon und Saint-Gobain. Im Stoxx-50-Index gibt es nur eine Änderung: Für Imperial Brands steigt der französische Rüstungskonzern Safran in den Auswahlindex auf. Die genannten Einzelwerte zeigten insgesamt keine stärkeren Abweichungen von der negativen Tagestenenz in Europa.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.359,36 -35,63 -1,0% -4,1%
Stoxx-50 3.025,60 -23,13 -0,8% -4,8%
Stoxx-600 379,83 -2,68 -0,7% -2,4%
Frankfurt XETRA-DAX 12.210,21 -136,20 -1,1% -5,5%
London FTSE-100 London 7.457,86 -46,74 -0,6% -3,3%
Paris CAC-40 Paris 5.342,70 -71,09 -1,3% +0,6%
Amsterdam AEX Amsterdam 553,41 -6,37 -1,1% +1,6%
Athen ATHEX-20 Athen 1.868,50 -41,09 -2,2% -10,3%
Br ssel BEL-20 Bruessel 3.705,22 -24,38 -0,7% -6,9%
Budapest BUX Budapest 36.968,11 -3,75 -0,0% -6,1%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.285,65 -60,08 -1,4% +9,4%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 114.571,22 -1044,94 -0,9% -18,7%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.009,85 -7,93 -0,8% -1,4%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.409,88 -41,10 -0,8% -0,4%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.376,30 +0,20 +0,0% -6,7%
Mailand FTSE-MIB Mailand 20.601,00 +205,21 +1,0% -7,2%
Moskau RTS Moskau 1.082,21 -2,98 -0,3% -6,3%
Oslo OBX Oslo 839,79 -3,08 -0,4% +13,1%
Prag PX Prag 1.073,94 +0,84 +0,1% -0,4%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.645,95 -14,20 -0,9% +4,4%
Warschau WIG-20 Warschau 2.321,24 -34,43 -1,5% -5,7%
Wien ATX Wien 3.299,89 -13,30 -0,4% -3,5%
Zürich SMI Zuerich 8.951,89 -51,58 -0,6% -4,6%
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.24 Uhr Mo, 17.10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1568 -0,40% 1,1593 1,1621 -3,7%
EUR/JPY 128,96 -0,05% 129,11 129,05 -4,7%
EUR/CHF 1,1287 +0,25% 1,1253 1,1258 -3,6%
EUR/GBP 0,9016 -0,08% 0,9023 0,9023 +1,4%
USD/JPY 111,49 +0,36% 111,37 111,08 -1,0%
GBP/USD 1,2831 -0,31% 1,2851 1,2880 -5,1%
Bitcoin
BTC/USD 7.377,75 +1,2% 7.274,42 7.288,01 -46,0%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,61 -0,63 0,01
Deutschland 10 Jahre 0,36 0,33 -0,08
USA 2 Jahre 2,66 2,63 0,77
USA 10 Jahre 2,90 2,86 0,49
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,11 0,11 0,06
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 70,03 69,80 +0,3% 0,23 +19,3%
Brent/ICE 78,38 77,42 +0,3% 0,23 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.191,58 1.201,15 -0,8% -9,58 -8,5%
Silber (Spot) 14,10 14,51 -2,8% -0,41 -16,7%
Platin (Spot) 773,70 788,50 -1,9% -14,80 -16,8%
Kupfer-Future 2,57 2,65 -2,9% -0,08 -22,9%
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/gos
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 04, 2018 12:22 ET (16:22 GMT)
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Danske Bank A/S (Den Danske Bank) | 26,64 | -0,41% | |
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SCOR SE Prov. Regpt. | 23,74 | 4,40% | |
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WPP 2012 PLC (spons. ADRs) | 52,29 | -0,55% |