21.09.2023 12:46:43
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MÄRKTE EUROPA/Schwach - Falkenhafte Fed lastet auf Aktien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte notieren am Donnerstagmittag deutlich im Minus. Die Richtung gab die US-Notenbank am Vorabend vor. Die Fed hat zwar wie erwartet am Vorabend die Leitzinsen unverändert gelassen, ansonsten aber ein falkenhaftes Signal gesendet. Die Zinsen dürften demnach länger als bislang erwartet auf einem erhöhten Niveau bleiben. Die Fed signalisierte eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr und nur noch zwei statt vier Zinssenkungen im kommenden Jahr, mithin ein Zinsniveau von rund 5 Prozent zum Jahresende 2024.
Für den DAX geht es um 0,9 Prozent auf 15.647 Punkte nach unten, der Euro-Stoxx-50 verliert 1,1 Prozent auf 4.222. Der Dollar hat nach den Aussagen der US-Notenbank kräftig angezogen, der Euro kostet aktuell 1,0660 Dollar. Am Anleihemarkt geht es mit den Renditen leicht aufwärts.
"Die Aussicht auf 2024 kaum sinkende Leitzinsen wird jetzt in die Kurse eingepreist. Und diese Aussicht kommt weder am Renten- noch am Aktienmarkt gut an. Die Märkte müssen sich jetzt damit arrangieren, dass die Zinsen länger als bislang erwartet auf dem aktuellen Niveau bleiben könnten", sagt QC Partners.
Am Vormittag hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins wider Erwarten auf dem aktuellen Niveau von 1,75 Prozent bestätigt. Ökonomen hatten mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte gerechnet. "Die über die letzten Quartale deutlich gestraffte Geldpolitik wirkt dem immer noch vorhandenen Inflationsdruck entgegen", erklärte die Notenbank. Der Franken ging in Folge erst einmal in die Knie.
Im Tagesverlauf stehen weitere wichtige Zinsentscheidungen an. Die Bank of England dürfte nach 14 Zinserhöhungen in Folge trotz schwacher Wirtschaftsdaten die Zinsen erneut anheben. Auch die türkische Zentralbank trifft sich, Volkswirte erwarten im Mittel einen Anstieg um 5 Prozentpunkte, was den Leitzins auf 30 Prozent heben würde. Die Gesamtinflation betrug im August 58,9 Prozent und war somit um 9,1 Prozent höher als noch im Vormonat.
Technologieaktien unter Druck
Unter der Perspektive erhöht bleibender Zinsen leiden unter anderem die oft hoch bewerteten Technologietitel, deren Stoxx-Subindex 1,4 Prozent einbüßt. Schlusslicht sind aber die Reise- und Freizweitaktien (-2,8%). Der Subindex leidet unter anderem unter einem Schwächeanfall von Flutter. Der Kurs gibt um 3,5 Prozent nach. "Als Entertainmentunternehmen sind auch Flutter stark abhängig vom Konsumklima", so ein Marktteilnehmer. Unter Druck steht auch die Hotelaktie Accor (-2,7%). Schlusslicht im Sektor sind SSP mit einem Minus von über 6,5 Prozent. Bankaktien geben um 0,8 Prozent nach. Banken gelten tendenziell als Profiteure eines höheren Zinsniveaus, unter anderem weil dadurch das Kreditgeschäft lukrativer wird.
Nach den Ergebnissen für das erste Quartal des Wettbewerbers Fedex halten sich Deutsche Post mit minus 0,9 Prozent kaum besser als der Gesamtmarkt. Der US-Logistikkonzern hat den Gewinnausblick für das Gesamtjahr nach oben genommen, rechnet aber nur noch mit einem stagnierenden Umsatz.
Die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Aurelius knicken in Hamburg und München um etwa 8 Prozent ein. Statt 50 Cent Dividende wird Aurelius nur 5 Cent je Aktie ausschütten, nachdem die Hauptversammlung den Dividendenvorschlag abgelehnt hat.
Vom Kurszettel verschwinden soll die Aktie der Aareal Bank. Die Bank hat mit Finanzinvestoren, die bereits knapp 90 Prozent an dem Unternehmen halten, eine Delisting-Vereinbarung abgeschlossen. Die Bieter wollen für die ausstehenden Anteile 33,20 Euro pro Stück in bar zahlen. Aareal gewinnen 0,6 Prozent auf 33,00 Euro.
Bereits eingestellt wird unterdessen der Handel mit der Aktie des irischen Baustoffherstellers CRH in Dublin. Das Unternehmen wechselt mit seiner Aktiennotierung zum 25. September in die USA. Daneben wird das CRH-Papier weiter in London gehandelt, wo der Kurs um 0,2 Prozent steigt.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.214,47 -1,4% -61,51 +11,1%
Stoxx-50 3.963,73 -1,1% -43,37 +8,5%
DAX 15.596,16 -1,2% -185,43 +12,0%
MDAX 26.800,82 -1,4% -383,37 +6,7%
TecDAX 3.025,17 -1,4% -41,53 +3,6%
SDAX 13.038,55 -1,1% -140,28 +9,3%
FTSE 7.678,89 -0,7% -52,76 +3,8%
CAC 7.220,69 -1,5% -110,10 +11,5%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,73 +0,03 +0,16
US-Zehnjahresrendite 4,43 +0,02 +0,55
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:50 Mi, 17:21 % YTD
EUR/USD 1,0655 -0,1% 1,0649 1,0720 -0,5%
EUR/JPY 157,59 -0,3% 157,92 158,27 +12,3%
EUR/CHF 0,9645 +0,7% 0,9577 0,9585 -2,6%
EUR/GBP 0,8667 +0,3% 0,8639 0,8644 -2,1%
USD/JPY 147,89 -0,2% 148,29 147,64 +12,8%
GBP/USD 1,2296 -0,4% 1,2328 1,2400 +1,7%
USD/CNH (Offshore) 7,3109 +0,1% 7,3105 7,2924 +5,5%
Bitcoin
BTC/USD 26.732,27 -1,4% 27.061,06 27.156,04 +61,0%
ROHOÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 88,76 89,66 -1,0% -0,90 +14,1%
Brent/ICE 92,52 93,53 -1,1% -1,01 +12,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 36,77 37,28 -1,4% -0,52 -54,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.925,38 1.930,41 -0,3% -5,04 +5,6%
Silber (Spot) 23,25 23,28 -0,1% -0,03 -3,0%
Platin (Spot) 921,03 932,50 -1,2% -11,48 -13,8%
Kupfer-Future 3,66 3,75 -2,3% -0,09 -4,2%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/err
(END) Dow Jones Newswires
September 21, 2023 06:47 ET (10:47 GMT)
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Aareal Bank AG | 15,95 | -51,28% | |
Accor S.A. | 42,88 | -2,32% | |
AURELIUS | 14,48 | -0,82% | |
CRH plc | 93,64 | 0,67% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) (spons. ADRs) | 34,50 | -1,15% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 35,05 | -1,18% | |
Flutter Entertainment | 256,00 | 2,73% | |
SSP Group PLC Registered Shs | 1,83 | 4,57% |
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DAX | 19 060,31 | -0,67% |