23.05.2018 10:45:44
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MÄRKTE EUROPA/Schwach - DAX fällt unter 13.000er Marke zurück
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Aufschlägen am Vortag geht es am Dienstag an den europäischen Aktienmärkten deutlicher nach unten. "Die Investoren werden auf dem erreichten Niveau etwas vorsichtiger", so ein Marktteilnehmer. Das zeigt sich unter anderem am anziehenden Yen, der traditionell als eine Art sicherer Hafen gilt.
Der DAX verliert 1,4 Prozent auf 12.981 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,3 Prozent auf 3.540 abwärts. Der Euro kostet 1,1722 Dollar, verglichen mit 1,1780 am späten Vortag.
Negative Nachrichten kommen unter anderem von Konjunkturseite. Die Eurozonen- Einkaufsmanagerindizes haben die Erwartungen verfehlt, was auch den Euro schwächeln lässt. Für Zurückhaltung sorgt daneben wie schon am Vorabend in den USA, dass US-Präsident Donald Trump mit den Fortschritten bei den Handelsgesprächen mit China offenbar nicht zufrieden ist. Hinzu kommt, dass er nach den zuletzt schärferen Tönen eine Verschiebung oder gar eine Absage seines Gipfeltreffens mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nicht ausschließt.
Zudem schwelt als potenzieller Belastungsfaktor die Regierungsbildung in Italien im Hintergrund. Die Lega Nord und die Fünf Sterne wollen die Sparpolitik im hoch verschuldeten Italien beenden. Sie planen Steuersenkungen und massive zusätzliche Sozialausgaben. Immerhin: Weil der italienische Präsident Mattarella die neue Regierung offensichtlich nicht so schnell durchwinken will, bleiben nach Aussage der Commerzbank die Hoffnungen am Leben, dass die Kandidatenauswahl für den Posten des Premiers und das Kabinetts letztlich doch nicht so radikal ausfällt.
Der Index der Börse Mailand verliert 1,7 Prozent, gleichzeitig steigen die Anleiherenditen in Italien wieder. Die Kurse deutscher Anleihen stiegen dagegen, sprich hier sinken die Renditen, weil deutsche Anleihen als sicherer Hafen in Krisenzeiten gelten.
Wirtschaft verliert weiter an Schwung
Die deutsche Wirtschaft und die der Eurozone hat im Mai weiter an Dynamik eingebüßt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen sank in der Eurozone auf 54,1 Zähler von 55,1 im Vormonat. Er verfehlte zudem den Prognosewert von 54,8. Seit dem annähernden Siebenjahreshoch im Januar ist der deutsche Index zum vierten Mal hintereinander gesunken. "Die Werte enttäuschen mehrheitlich", kommentieren die Volkswirte der Helaba.
Im Fokus steht bei den Aktien die Stahlbranche. Dort sieht es nicht nach einer Verlängerung der Ausnahmeregelung für Stahlimporte aus Europa aussieht. Nachdem US-Präsident Donald Trump jüngst Strafzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe einführen wollte, könnte es nun auch in Richtung Quoten gehen. Angeblich will Trump die Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU um rund 10 Prozent verringern. Der Index der Rohstoffaktien, zu denen auch die Stahlwerte gezählt werden, verliert 2,4 Prozent. Noch stärker gibt nur der Subindex Öl und Gas nach und zwar um 2,5 Prozent.
Hier trüben auch Berichte die Stimmung, dass die Opec über eine Produktionsausweitung nachdenken soll angesichts der stark gestiegenen Preise und von potenziellen Angebotsausfällen in Venezuela und Iran. Die Ölpreise geben gleichwohl nur leicht nach und halten sich knapp unter den jüngst erreichten Mehrjahreshochs. Einziger Sektor im Plus ist der der als defensiv und wenig zyklisch geltenden Nahrungsmittelaktien.
Marks & Spencer gesucht
In London geht es für Marks & Spencer um 4 Prozent nach oben. Marktstratege David Madden von CMC Markets verweist auf den oberhalb der Markterwartung ausgefallenen Gewinn - auch wenn dieser um 5,4 Prozent auf 580,9 Millionen Pfund gesunken ist.
Für Standard Chartered geht es um 2 Prozent nach oben nach einem Artikel der Financial Times, wonach die britische Bank Barclays eine mögliche Fusion prüfen soll. Dabei wird unter anderem der Name Standard Chartered genannt, aber auch die Deutsche Bank oder die Credit Suisse werden als mögliche Barclays-Partner gehandelt. Der Druck des aktivistischen Investors Edward Bramson habe dazu geführt, solche Optionen zu prüfen. Für Barclays geht es um 0,5 Prozent nach unten.
Im TecDAX wird bei Isra Vision der Aktienplit im Verhältnis 1:5 rechnerisch wirksam. Der Kurs knickt um fast 80 Prozent ein. Statt einer weden die Isra-Vision-Aktionäre dafür zukünftig fünf Aktien in ihren Depots wiederfinden.
Ein Übernahmegebot treibt in der dritten Reihe den Kurs von Westag & Getalit um rund 40 Prozent nach oben in die Nähe des Gebotspreises. Das niederländische Unternehmen Broadview hat einen Kaufvertrag mit der Liechtensteiner Stiftung Gethalia über 75,50 Prozent der Stammaktien von Westag & Getalit zum Preis von 30,26 Euro je Anteilsschein geschlossen. Westag ist ein Produzent von Holzwerkstoff- und Kunststofferzeugnissen.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.543,10 -1,23 -44,15 1,12
Stoxx-50 3.143,98 -0,88 -27,84 -1,07
DAX 12.997,63 -1,31 -172,29 0,62
MDAX 26.709,94 -1,03 -279,04 1,94
TecDAX 2.787,49 -1,09 -30,74 10,22
SDAX 12.544,61 -0,97 -123,38 5,53
FTSE 7.833,27 -0,56 -44,18 -0,29
CAC 5.573,65 -1,18 -66,45 4,91
Bund-Future 159,56 0,50 0,21
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:41 Di, 18:08 % YTD
EUR/USD 1,1727 -0,44% 1,1754 1,1785 -2,4%
EUR/JPY 128,89 -1,33% 129,72 130,75 -4,7%
EUR/CHF 1,1621 -0,62% 1,1662 1,1699 -0,8%
EUR/GBP 0,8774 +0,07% 0,8778 1,1406 -1,3%
USD/JPY 109,92 -0,88% 110,36 110,97 -2,4%
GBP/USD 1,3365 -0,52% 1,3391 1,3442 -1,1%
Bitcoin
BTC/USD 7.889,76 -3,0% 7.974,42 8.249,94 -42,2%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,63 -0,61 -0,02
Deutschland 10 Jahre 0,51 0,56 0,08
USA 2 Jahre 2,56 2,57 0,67
USA 10 Jahre 3,02 3,06 0,61
Japan 2 Jahre -0,15 -0,15 -0,01
Japan 10 Jahre 0,04 0,04 -0,01
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,89 72,20 -0,4% -0,31 +20,3%
Brent/ICE 79,09 79,57 -0,6% -0,48 +21,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.291,99 1.291,19 +0,1% +0,80 -0,8%
Silber (Spot) 16,50 16,53 -0,2% -0,03 -2,6%
Platin (Spot) 904,40 905,50 -0,1% -1,10 -2,7%
Kupfer-Future 3,06 3,12 -2,0% -0,06 -8,0%
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
May 23, 2018 04:45 ET (08:45 GMT)
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Marks & Spencer plc | 4,59 | 0,26% | |
Marks and Spencer Group PLC (spons. ADRs) | 9,88 | 2,92% | |
Standard Chartered plc | 11,65 | 2,28% | |
Westag & Getalit AG (St.) | 28,60 | 0,00% | |
Westag & Getalit AG (Vz.) | 24,00 | 0,00% |
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