MÄRKTE EUROPA/Rückkehr der Nordkorea-Krise verunsichert Investoren

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa werden am Dienstag im Minus erwartet. Nachdem die Nordkorea-Krise zuletzt aus den Schlagzeilen verschwunden war, hat sie sich über Nacht mit einem Paukenschlag zurückgemeldet. Das Raketenprogramm des Landes erreichte nun eine neue Eskalationsstufe. Eine nordkoreanische Rakete überflog Japan und stürzte östlich der Insel Hokkaido in den Pazifik. Nun wird mit Sorge darauf gewartet, wie Japan, Süd-Korea oder auch die USA auf diese Provokation reagieren werden. Die Anleger haben bereits gehandelt, die Gewinner der Risikoaversion sind die Anleihemärkte, Gold, Yen sowie die Kryptowährungen.

   Die Börsen dürften unter der jüngsten Entwicklung leiden, so wird der Dax am Morgen 0,5 Prozent leichter bei 12.063 Punkten gesehen, damit würde der Index bedenklich nahe an die 12.000er-Marke rutschen. Der Euro-Stoxx-50 sollte ebenfalls 0,5 Prozent leichter in den Handel starten.

   Die Feinunze Gold kostet am Morgen 1.316 Dollar je Unze, und damit 10 Dollar mehr als am Vorabend. Die europäischen Anleihen dürften mit Gewinnen auf die gestiegene Risikoaversion reagieren. Mit Erstaunen wird beobachtet, dass gerade der japanische Yen mit Stärke darauf regiert, dass eine nordkoreanische Rakete das erste Mal seit 2009 über das Land geflogen ist. Aber es ist ein Reflex an den Devisenmärkten, auf eine geopolitische Spannung mit dem Kauf der japanischen Währung wie auch des Schweizer Franken zu reagieren.

   Aber es gibt noch weitere Belastungsfaktoren für die Börsen. So handelt der Euro nur noch knapp unter der Marke von 1,20 Dollar und sollte damit weiter belasten. Zudem schüttet Sturm Harvey weiter seine Wassermassen über der viertgrößten Stadt der USA, Houston, aus und richtet stetig mehr Schaden an. Die versicherten Schäden werden an der Börse bisher auf rund 20 Milliarden Dollar geschätzt und lägen damit aber noch deutlich unter den Kosten, die der Hurrikan Katrina 2005 verursacht hat. Es sind vor allem die Aktien der Rückversicherer, die unter der Naturkatastrophe weiter leiden dürften.

ProSiebenSat.1 senkt Ausblick für Werbemarkt ProSiebenSat.1 hat ihren Ausblick für den TV-Werbemarkt in Deutschland gesenkt und erwartet ihn 2017 nur auf dem Niveau des Vorjahres. Nachdem das zweite Quartal des Unternehmens bereits enttäuscht hatte, wurde zum Teil mit einem solchen Schritt gerechnet. Die Reaktion der Börse dürfte nach Einschätzung eines Marktteilnehmers daher verhalten ausfallen. Zudem stellt der Konzern seine Segmentstruktur auf den Prüfstand, was sogar leicht positiv gewertet werden könnte. Erste Indikationen sehen die Aktie 2 Prozent tiefer.

Adva Optical senkt Prognose und baut Stellen ab Der Netzwerkausrüster ADVA Optical senkt wegen einer unerwartet schwachen Auftragslage seine Umsatz- und Ergebniserwartung für das dritte Quartal. Dies wurde bereits befürchtet, nachdem das Unternehmen jüngst mit Amazon einen großen Kunden verloren hatte. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten eine gute Nase und das Kursziel in der Vorwoche bereits auf 4,30 Euro gesenkt. Zudem kündigte der TecDAX-Konzern einen Arbeitsplatzabbau an, was häufig als erste Reflexhandlung auf schlechte Zahlen zu beobachten ist. Erste Indikationen sehen die Aktie gut 10 Prozent tiefer. === DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.17 Uhr EUR/USD 1,1981 +0,0% 1,1978 1,1962 EUR/JPY 130,40 +0,0% 130,34 130,64 EUR/CHF 1,1411 +0,1% 1,1404 1,1425 GBP/EUR 1,0807 +0,0% 1,0795 1,0804 USD/JPY 108,83 +0,0% 108,80 109,21 GBP/USD 1,2948 +0,1% 1,2930 1,2926

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,80 46,57 +0,5% 0,23 -17,9% Brent/ICE 52,10 51,89 +0,4% 0,21 -11,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.317,77 1.309,27 +0,6% +8,50 +14,4% Silber (Spot) 17,47 17,45 +0,1% +0,02 +9,7% Platin (Spot) 989,85 990,00 -0,0% -0,15 +9,6% Kupfer-Future 3,06 3,06 +0,0% +0,00 +21,5% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   August 29, 2017 02:04 ET (06:04 GMT)

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