14.03.2017 13:01:46

MÄRKTE EUROPA/Nur RWE reißt den DAX aus der Lethargie

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Einen Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank und den Parlamentswahlen in den Niederlanden treten die europäischen Aktienmärkte am Dienstag mehr oder weniger auf der Stelle. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,3 Prozent auf 3.407 Punkte nach. Der Dax gibt um 4 auf 11.986 Punkte nach. Gestützt wird er vor allem von der RWE-Aktie, die um 8,8 Prozent auf 14,93 Euro steigt. Händler verweisen auf Berichte, nach denen der französische Versorger Engie die RWE-Tochter innogy übernehmen will. Diese gewinnen 7,5 Prozent auf 35,91 Euro.

   Analysten würden den Innogy-Kauf zumindest aus Sicht von Engie begrüßen. "Innogy's Geschäfte würden klar zu Engies neuer Strategie passen", kommentieren die Analysten von Bryan Garnier. Nach Einschätzung von Goldman Sachs könnte eine Übernahme eine M&A-Welle im europäischen Versorgersektor auslösen.

   Weil die Konsolidierungsfantasie bereits auf den Sektor überschwappt, ziehen EON um 1,9 Prozent an und die Eon-Tochter Uniper um 4,5 Prozent. Der Stoxx-Branchenindex der Versorger-Aktien steigt allerdings nur um 0,2 Prozent, auch weil Engie um 1,5 Prozent nachgeben.

US-Notenbank vor dritter Zinserhöhung

Der Dollar legt vor der erwarteten US-Zinserhöhung noch etwas zu. Im Gegenzug fällt der Euro auf 1,0635 Dollar. Es wäre die dritte Zinserhöhung seit dem Ende der Nullzinspolitik in den USA.

   Eine dritte Erhöhung gilt als bedeutsam, auch weil der US-Fondsmanager Martin Zweig die These aufgestellt hat, nach einer dritten Leitzinserhöhung sei ein Verkauf von Aktienpositionen angebracht. Zweig gilt als einer der erfolgreichsten Anleger an der Wall Street aller Zeiten.

   Laut MarketWatch haben US-Aktien seit 1971 in den drei Monaten nach einer dritten Leitzinserhöhung durchschnittlich 2,2 Prozent eingebüßt. Allerdings gibt es Ausnahmen, so haben US-Aktien nach der dritten Leitzinserhöhung sowohl 1984 als auch 2004 stark zugelegt.

   Zudem dürfte die anstehende Leitzinserhöhung zunächst eingepreist sein: "Die dritte Fed-Leitzinserhöhung ist vorab so gut kommuniziert, dass sie die Märkte kaum belasten dürfte", sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers.

Gewinnprognose von WACKER CHEMIE enttäuscht

Nach der Gewinnprognose für 2017 geht es für Wacker Chemie um 0,8 Prozent nach unten. Der Gewinn bleibe nach der Prognose hinter den Erwartungen der meisten Analysten zurück, sagt ein Händler. Das Unternehmen rechnet mit einem bereinigten EBITDA auf dem Niveau des Vorjahres, Analysten hatten sich auf einen 10 Prozent höheren Gewinn eingestellt.

   Nach einer als "zu vorsichtig" beschriebenen Margenprognose geht es für die Symrise-Aktie um 1,1 Prozent nach unten. Am Markt habe man mit einer EBITDA-Marge von über 20 Prozent gerechnet, das Unternehmen habe nun aber nur "rund 20 Prozent" in Aussicht gestellt, so ein Händler.

   Sehr positiv werten Händler dagegen den erhöhten Ausblick bei Patrizia Immobilien. "Das hatte man im Rahmen der finalen Zahlen eigentlich nicht auf dem Radar", sagt ein Händler. Vor allem überrasche der Umfang der Erhöhung. Patrizia erwartet nun für 2017 einen operativen Gewinn von 60 bis 75 Millionen Euro, zuvor war man nur von "über 55 Millionen Euro" ausgegangen. Für die Patrizia-Aktie geht es um 0,8 Prozent nach oben.

   Stratec Biomedical haussieren gleich um 10,7 Prozent. "Nach einem enttäuschenden dritten Quartal ist Stratec wieder zu prozentual zweistelligen Wachstumsraten zurückgekehrt", sagt ein Händler. Die Drittquartalszahlen hätten die Aktie um rund ein Viertel einbrechen lassen, dass erweise sich nun als übertrieben. Denn die Erholung vollziehe sich rascher als von einigen Marktakteuren erwartet, das ziehe Aktienkäufe nach sich.

KPN tauscht Telefonica-Deutschland-Aktien um

Nach einem Aktien-Swap des Großaktionärs KPN geht es für Telefonica Deutschland um 1,2 Prozent nach oben. Dieser hat eigenen Angaben zufolge 178,5 Millionen Aktien von Telefonica Deutschland in 72 Millionen Aktien des Mutterkonzerns Telefonica getauscht. Damit sinkt der Anteil der Niederländer an Telefonica Deutschland von 15,5 auf 9,5 Prozent. An Telefonica hält KPN nun 1,4 Prozent. Positiv hebt Goldman hervor, dass das Risiko aus dem Aktienüberhang nach dem Umtausch gesunken sei. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.406,85 -0,25 -8,64 3,54 Stoxx-50 3.105,61 -0,09 -2,76 3,16 DAX 11.986,23 -0,03 -3,80 4,40 MDAX 23.467,01 0,20 46,26 5,76 TecDAX 1.979,40 0,26 5,19 9,26 SDAX 9.987,64 -0,14 -13,94 4,92 FTSE 7.381,85 0,20 14,77 3,35 CAC 4.986,63 -0,26 -12,97 2,56

Bund-Future 159,28 0,21 -0,9

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.33 Uhr Mo, 17.29 Uhr % YTD EUR/USD 1,0635 -0,08% 1,0643 1,0666 +1,1% EUR/JPY 122,2469 -0,26% 122,5665 122,33 -0,6% EUR/CHF 1,0725 -0,16% 1,0742 1,0742 +0,1% EUR/GBP 0,8766 -0,08% 0,8773 1,1464 +2,8% USD/JPY 114,96 -0,16% 115,14 114,69 -1,7% GBP/USD 1,2132 +0,01% 1,2130 1,2229 -1,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,67 48,4 +0,6% 0,27 -12,2% Brent/ICE 51,74 51,35 +0,8% 0,39 -10,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.205,04 1.202,11 +0,2% +2,94 +4,7% Silber (Spot) 17,01 16,94 +0,4% +0,07 +6,8% Platin (Spot) 940,70 938,45 +0,2% +2,25 +4,1% Kupfer-Future 2,62 2,62 +0,0% +0,00 +4,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/hru/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   March 14, 2017 07:41 ET (11:41 GMT)

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E.ON sp. ADRs 10,90 0,93% E.ON sp. ADRs
Engie (ex GDF Suez) 15,65 -0,35% Engie (ex GDF Suez)
Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh 3,22 -8,00% Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh
Novartis AG (Spons. ADRS) 94,40 0,00% Novartis AG (Spons. ADRS)
PATRIZIA SE 7,80 0,39% PATRIZIA SE
RWE AG (spons. ADRs) 28,80 -1,37% RWE AG  (spons. ADRs)
Symrise AG 99,90 0,38% Symrise AG
Telefonica S.A. (spons. ADRs) 3,86 0,00% Telefonica S.A. (spons. ADRs)
Telefonica Deutschland AG (O2) 2,08 1,26% Telefonica Deutschland AG (O2)
WACKER CHEMIE AG 64,98 -0,40% WACKER CHEMIE AG