MÄRKTE EUROPA/Nachlassende Wachstumsängste treiben Börsen

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Gute Wachstumszahlen aus den USA haben am Donnerstag die Sorgen rund um China überlagert und Europas Börsen kräftig nach oben geführt. In der Zweitlesung wuchs die US-Wirtschaft im zweiten Quartal um 3,7 Prozent nach 2,3 Prozent in der Erstlesung. Erwartet wurde aber nur eine Aufwärtsrevision auf 3,3 Prozent. Die besseren Daten ließen die Sorgen um eine kräftige globale Wachstumsverlangsamung in den Hintergrund treten.

   Der Dax gewann 3,2 Prozent auf 10.316 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 3,5 Prozent auf 3.281 Punkte nach oben. "Die Zahlen machen deutlich, dass das Wachstumsszenario in den USA intakt ist", kommentierte die Helaba. Der Zuwachs oberhalb des Potenzialwachstums lasse die Auslastung des Arbeitsmarktes tendenziell steigen. Die geringe Zahl der erstgemeldeten Arbeitslosen weise in die gleiche Richtung, so die Analysten. Diese fielen auf 271.000 nach zuvor 277.000.

   Allerdings wurden durch die besseren Zahlen wieder Zinserhöhungserwartungen in den USA angefacht. Zuletzt war ein Zinsschritt im September an den Märkten immer stärker ausgepreist worden, was den Dollar belastete. Nach den BIP-Zahlen gab der Euro kräftig auf 1,1230 Dollar nach. Vor der Veröffentlichung handelte die Einheitswährung bei fast 1,13 Dollar. Am Montag notierte die Einheitswährung sogar kurzfristig über 1,17 Dollar.

   Gute Nachrichten gab es vom Gesundheitskonzern Fresenius aus Bad Homburg. Das Unternehmen erwartet für das laufende Gesamtjahr einen Anstieg der Dividende um deutlich mehr als 20 Prozent. Es wäre die 23. Dividendenerhöhung in Folge. Die Aktie war mit einem Plus von 6,2 Prozent klarer Tagesgewinner im DAX.

   Beruhigende Aussagen zu China führten derweil zu Aufschlägen von 3 Prozent in der Adidas-Aktie. Der Sportartikelhersteller sieht bei seinen Geschäften in dem Land keine Bremsspuren. Mit gut 14 Prozent Umsatzanteil gehört China für adidas zu den wichtigsten Märkten.

   Barry Dixon von Davy Research sprach von einer guten Entwicklung beim irischen Baukonzern CRH im ersten Halbjahr. Trotz des jüngsten umfangreichen Konzernumbaus - Käufe für 7,5 Milliarden Euro und Verkäufe für 700 Millionen Euro - habe das Unternehmen den Fokus weiter auf das operative Geschäft gerichtet. Die Ergebnisprognosen für das Gesamtjahr dürften am Markt nun um 4 bis 5 Prozent erhöht werden. Für das CRH-Papier ging es 5,2 Prozent nach oben.

   Schwächer als der Gesamtmarkt entwickelten sich die Givaudan-Aktien mit einem Anstieg um 0,6 Prozent. Der Hersteller von Duft- und Aromastoffen hatte sein diesjähriges Umsatzziel gesenkt. Nach dem Abverkauf von fast 20 Prozent am Vortag stiegen Syngenta-Aktien um 4,9 Prozent. Grund für den gestrigen Ausverkauf: US-Wettbewerber Monsanto hatte sein Übernahmeangebot für den Schweizer Agrarkonzern zurückgezogen.

   RTL setzten die Erholung der vergangenen Tage fort. "Die Gewinnmarge und damit auch der operative Gewinn im zweiten Quartal sind etwas besser ausgefallen als die Konsensschätzungen", sagte ein Händler. Mit einer Sonderdividende habe man am Markt gerechnet, mit einer Dividendenrendite von 6 Prozent liege RTL im Mediensektor weit vorn. Das Papier gewann 0,9 Prozent.

   Auch Analysten bewegten die Kurse. So stuften die Spezialisten von Berenberg die Aktie von Merck KGaA auf "Kaufen" hoch, für die Titel ging es daraufhin um 3,9 Prozent nach oben. Die Kollegen des Bankhauses Lampe sind derweil positiv für METRO gestimmt, sie nahmen ihr Votum gleich um zwei Stufen auf "Kaufen" nach "Verkaufen" hoch. Metro legten um 1,4 Prozent zu.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.286,44 +115,71 +3,6% +4,4% Stoxx-50 3.106,37 +117,78 +3,9% +3,4% Stoxx-600 362,53 +12,39 +3,5% +5,8% XETRA-DAX 10.315,62 +318,19 +3,2% +5,2% FTSE-100 London 6.192,03 +212,83 +3,6% -5,7% CAC-40 Paris 4.658,18 +157,13 +3,5% +9,0% AEX Amsterdam 443,36 +14,63 +3,4% +4,5% ATHEX-20 Athen 184,51 +1,77 +1,0% -30,3% BEL-20 Bruessel 3.443,67 +97,48 +2,9% +4,8% BUX Budapest 21.511,15 +320,30 +1,5% +29,3% OMXH-25 Helsinki 3.129,06 +87,87 +2,9% +4,7% ISE NAT. 30 Istanbul 91.906,43 +1393,25 +1,5% -13,4% OMXC-20 Kopenhagen 947,51 +31,34 +3,4% +27,3% PSI 20 Lissabon 5.164,19 +141,21 +2,7% +10,6% IBEX-35 Madrid 10.290,20 +305,70 +3,1% +0,1% FTSE-MIB Mailand 22.201,24 +727,43 +3,4% +16,8% RTS Moskau 803,56 +48,95 +6,5% +1,6% OBX Oslo 525,41 +10,01 +1,9% +0,3% PX Prag 1.007,91 +23,06 +2,3% +6,5% OMXS-30 Stockholm 1.502,86 +44,66 +3,1% +2,6% WIG-20 Warschau 2.117,83 +43,34 +2,1% -8,6% ATX Wien 2.349,45 +82,78 +3,7% +8,8% SMI Zuerich 8.812,58 +263,83 +3,1% -1,9%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.41 Uhr Mi, 18.30 Uhr EUR/USD 1,1223 -1,10% 1,1347 1,1394 EUR/JPY 135,94 -0,10% 136,07 135,69 EUR/CHF 1,0820 0,11% 1,0808 1,0795 USD/JPY 121,09 0,98% 119,91 119,09 GBP/USD 1,5405 -0,63% 1,5502 1,5474 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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   August 27, 2015 12:10 ET (16:10 GMT)

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