ATX
10.12.2012 19:02:31
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MÄRKTE-EUROPA/Monti-Rücktritt verbreitet nur in Italien Schrecken
Monti will wegen des schwindenden Rückhalts für seine Regierung im Parlament sein Amt niederlegen. Sobald die Volksvertreter ein wichtiges Haushaltsgesetz verabschiedet haben, will Monti sein Rücktrittsgesuch einreichen. Die Renditen für zehnjährige italienische Staatsanleihen schossen in Folge um 30 Basispunkte auf 4,80 Prozent in die Höhe. Spanien wurde gleich mitverkauft, dort stiegen die Renditen um 10 Bp auf 5,52 Prozent. Bundesanleihen als vermeintlich sichere Anlagehäfen rentierten nur noch bei 1,30 Prozent.
Politische Risiken für Italien "sehr groß"
Für den Fall vorgezogener Neuwahlen in Italien prognostizierte Annalisa Piazza vom Londoner Broker Newedge: "Sollte der Ex-Ministerpräsident Berlusconi die Wahlen gewinnen, dann dürften italienische Staatsanleihen ein Aus der Sparbemühungen bis auf Weiteres einpreisen." Die politischen Risiken in Italien seien gegenwärtig "sehr groß".
Der Euro tendierte gegen den Dollar kaum verändert bei 1,2930, trotzdem gab es mahnende Stimmen. "Galt die Berlusconi-Ära in der Wahrnehmung des Marktes als Zeit nicht-nachhaltiger Fiskalpolitik, stand Monti für den struktur- und fiskalpolitischen Wandel", so der Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Die Mixtur aus Monti-Rücktritt und Berlusconi-Kandidatur dürfte den Euro mittelfristig belasten.
An der Mailänder Börse wurden vor allem Finanzaktien verkauft. Italiens Banken und Versicherer halten in großem Umfang italienische Staatsschulden. Fallen deren Kurse bzw steigt das Ausfallrisiko, dann drohen den Geldhäusern und Assekuranzen Wertberichtigungen. Aktien der UniCredit verloren 5,2 Prozent und Papiere von Generali 3,0 Prozent. Im europäischen Durchschnitt gaben Bankenaktien 0,9 Prozent und der Versicherungssektor 0,3 Prozent nach.
Ein ganz anderes Bild zeichnet sich in Griechenland ab. Der Anleiherückkauf sollte ein Erfolg werden und damit die nächste Hilfstranche an Athen ausgezahlt werden. Die Anleihemärkte quittierten dies mit Kursgewinnen, die Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentierten 60 Basispunkte leichter bei 13,25 Prozent. Der Aktienmarkt in Athen stellte mit einem Plus von 1,4 Prozent den Gewinner in Europa.
In Frankfurt litten RWE-Titel unter der Sorge, dass auch der Versorger seine Dividende senken könnte. Zudem weisen die beiden deutschen Versorger in ihrer bisherigen Jahresperformance eine deutlichen Unterschied auf. Während E.ON mit einem Minus von 17 Prozent den DAX-Verlierer des Jahres stellt, notiert die Aktie von RWE mit 15 Prozent im Plus. Am Ende des Tages ging die RWE-Aktie mit einem Abschlag von einem Prozent aus dem Handel.
Bei ThyssenKrupp tagt am Abend der Aufsichtsrat und dürfte unter anderem ein neues Sparprogramm diskutieren. Am Dienstag legt das Unternehmen dann Geschäftszahlen für das vierte Quartal vor. Das Stahlgeschäft in Europa leidet unter der schwachen Konjunktur und Steel America produziert Verluste. Die Aktie legte im Vorfeld des Geschäftsausweises um 0,2 Prozent auf 16,26 Euro zu.
Europäische Schlussstände von Montag, den 10. Dezember 2012:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2596,02 -5,35 -0,2% 12,1 Stoxx-50 2591,61 7,46 +0,3% 9,4 Stoxx-600 279,55 0,38 +0,1% 14,3 Frankfurt XETRA-DAX 7530,92 13,12 +0,2% 27,7 London FTSE-100 5921,63 7,23 +0,1% 6,3 Paris CAC-40 3612,10 6,49 +0,2% 14,3 Amsterdam AEX 342,91 0,30 +0,1% 9,7 Athen ATHEX-20 296,88 3,99 +1,4% 12,1 Brüssel BEL-20 2423,16 -0,93 -0,0% 16,3 Budapest BUX 17744,29 -40,77 -0,2% 4,5 Helsinki OMXH-25 2201,47 -21,09 -0,9% 13,4 Istanbul ISE NAT. 30 95930,32 498,05 +0,5% 55,5 Kopenhagen OMXC-20 499,44 0,88 +0,2% 28,1 Lissabon PSI 20 5436,18 -34,82 -0,6% -1,7 Madrid IBEX-35 7848,50 -44,10 -0,6% -8,9 Mailand FTSE-MIB 15354,01 -345,21 -2,2% 1,8 Moskau RTS 1478,00 22,69 +1,6% 7,0 Oslo OBX 410,12 -0,12 -0,0% 14,7 Prag PX 985,84 -7,68 -0,8% 8,2 Stockholm OMXS-30 1105,95 7,33 +0,7% 12,0 Warschau WIG-20 2476,53 25,79 +1,1% 15,5 Wien ATX 2331,65 5,86 +0,3% 23,3 Zürich SMI 6943,90 18,65 +0,3% 17,0DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 7.50 Uhr Fr, 18.00 Uhr EUR/USD 1,2935 0,18% 1,2912 1,2941 EUR/JPY 106,5742 0,12% 106,4442 106,6068 EUR/CHF 1,2071 -0,05% 1,2077 1,2078 USD/JPY 82,3925 -0,06% 82,4400 82,3790 GBP/USD 1,6068 0,25% 1,6028 1,6032 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com DJG/thl/flf (END) Dow Jones Newswires
December 10, 2012 12:31 ET (17:31 GMT)
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