24.03.2015 13:11:54
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MÄRKTE EUROPA/Lufthansa-Aktie nach Germanwings-Absturz unter Druck
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach guten Konjunkturdaten haben die europäischen Börsen am Dienstag im Handelsverlauf die Verluste aus dem frühen Geschäft wettgemacht. Der Dax steigt am Mittag um 0,1 Prozent auf 11.912 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent zu auf 3.706. Der deutsche Einkaufmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe ist im März auf 52,4 von zuvor 51,1 gestiegen und damit deutlich stärker als erwartet. Dadurch ist auch der Index für die Eurozone stärker gestiegen als gedacht. Deutlich ins Minus gerutscht sind nach einem Flugzeugabsturz in Südfrankreich die Lufthansa- sowie die Airbus-Aktie.
Am Devisenmarkt zieht der Euro an und kämpft mit der Marke von 1,10 Dollar. Damit hat er seit seinem Tief Mitte März wieder mehr als 5 Cents zugelegt. Während der Euro von den guten Zahlen aus der Eurozone profitiert, leidet der Dollar unter Kommentaren aus Kreisen der US-Notenbank. Zum einen hat sich Vizegouverneur Fischer dahingehend geäußert, dass die erwarteten US-Zinserhöhungen nicht einem gleichmäßigen Muster folgen dürften. Zum anderen betonte der Fed-Präsident von San Francisco, dass der starke Dollar die Wachstumsaussichten in den USA dämpfe. "Beide Aussagen sind Wasser auf die Mühlen deren, die noch immer mit einer zögerlichen Fed rechnen", heißt es bei der Commerzbank dazu.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus China verpuffen derweil weitgehend. Der von der Bank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist im März unerwartet auf den tiefsten Stand seit elf Monaten gefallen und zudem in den Kontraktionsbereich unter 50 abgerutscht.
Am Aktienmarkt verlieren Lufthansa verlieren 4,3 Prozent und Airbus 2,6 Prozent. Bei dem in Südfrankreich abgestürzten Flugzeug handelt es sich nach ersten Berichten um einen Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings, der auf dem Weg von Düsseldorf nach Barcelona war.
Daneben ist die Entwicklung eher uneinheitlich. Aufschläge verzeichnen vor allem die Aktien der Banken und die Papiere aus dem Technologiebereich. Deutlicher im Minus liegen nach dem Stimmungsdämpfer aus China die Titel aus dem Rohstoffbereich, daneben aber auch Aktien aus dem Einzelhandel.
H&M haben im Verlauf deutlich ins Minus gedreht und verlieren 2,3 Prozent. Im ersten Quartal hat sich der operative Gewinn zwar günstig entwickelt, der Aufwärtstrend soll sich aber zuletzt abgeschwächt haben.
Am deutschen Markt können sich adidas um 1,6 Prozent auf 70,35 Euro erholen. Dagegen weiten sich die Gewinnmitnahmen bei Daimler aus, der Kurs verliert 1,2 Prozent auf 87,59 Euro.
Im TecDax brechen LPKF Laser um mehr als 11 Prozent ein. Mit Blick auf die Ergebnisse des vergangenen Jahres meint die DZ Bank, alle wichtigen Zahlen lägen unter den Erwartungen. Die Ziele für das laufende Jahr bezeichnet LPKF selbst nun als ziemlich anspruchsvoll. Nach dem schwachen Geschäftsjahr 2014 halbiert LPKF zudem die Dividende.
Im MDAX geben Fuchs Petrolub um 1,8 Prozent nach. Hier sorgt die Prognose für den operativen Gewinn für Ernüchterung. Das Unternehmen will den Gewinn sowohl operativ als auch nach Steuern im unteren einstelligen Prozentbereich steigern.
Die ehemalige TecDAX-Aktie euromicron bricht sogar um 23 Prozent ein. "Das Vertrauen der Aktionäre in das Unternehmen ist schwer beschädigt", so ein Aktienhändler. Die Aktie sei nun erst einmal "verbrannt", es dürfte dem neuen CEO schwer fallen, das Vertrauen in naher Zukunft zurückzugewinnen. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass im Zusammenhang mit der Erstellung des Konzernabschlusses für 2014 Bilanzierungsfehler in den Abschlüssen der Vorjahre festgestellt wurden. Nach ersten Schätzungen ergebe sich hierdurch eine Reduzierung des Eigenkapitals von rund 15 Millionen Euro.
Um 2 Prozent nach oben geht es am Aktienmarkt in Athen nach dem Antrittsbesuch von Ministerpräsident Tsipras in Berlin. Dabei bemühten sich beide Seiten vor allem um eine Verbesserung der Beziehungen. Die griechische Regierung kündigte inzwischen an, den Euro-Partnern "spätestens Montag" die zugesagte aktualisierte Liste mit Reformvorschlägen vorzulegen, nachdem Tsipras und Bundeskanzlerin Merkel die Liste nicht "im Detail" besprochen hätten, sondern nur die Grundzüge. Erst wenn die Eurogruppe grünes Licht gibt, können neue Notkredite an den pleitebedrohten Staat überwiesen werden, wie Merkel am Montagabend nach einmal betont hatte.
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.703,41 +0,12% Stoxx-50 3.477,17 -0,11% DAX 11.889,89 -0,05% FTSE 7.038,81 +0,02% CAC 5.059,49 +0,10% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,50 +11
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.27 Uhr Mo, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0974 0,45% 1,0924 1,0914 EUR/JPY 130,98 0,22% 130,70 130,79 EUR/CHF 1,0510 -0,52% 1,0565 1,0565 USD/JPY 119,37 -0,22% 119,63 119,77 GBP/USD 1,4904 -0,19% 1,4933 1,4922
Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/gos (END) Dow Jones Newswires
March 24, 2015 07:41 ET (11:41 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 41 AM EDT 03-24-15
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adidas ADRs | 117,00 | 0,86% | |
euromicron AG | 0,01 | -45,45% | |
Hennes & Mauritz AB (H & M, H&M) | 12,88 | -0,43% | |
LPKF Laser & Electronics AG | 8,85 | 2,79% | |
Lufthansa AG | 6,19 | 0,88% |