19.04.2021 18:19:47

MÄRKTE EUROPA/Leichter - Superliga-Pläne bewegen Fußball-Aktien

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Montag mit Verlusten geschlossen. Im Handel war von Gewinnmitnahmen die Rede. Die Stimmung wurde übergeordnet aber weiter als gut beschrieben. Die Berichterstattung zum ersten Quartal nimmt langsam an Fahrt auf. Am Donnerstag steht die geldpolitische Entscheidung der EZB im Blick. Der DAX verlor 0,6 Prozent auf 15.368 Punkte. Zum Handelsstart hatte der Index bei 15.502 Punkten ein neues Rekordhoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 setzte sich über der 4.000er-Marke fest, mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 4.020 Punkte schloss er in der Nähe eines 20-Jahrehochs.

Im Blick stand die langsam an Fahrt aufnehmende Berichterstattung zum ersten Quartal. Diese Woche legen in Europa 50 Unternehmen ihre Zahlen vor. In der kommenden Woche sind es bereits 110 Unternehmen, die für gut ein Drittel der Marktkapitalisierung stehen. Die Analysten der UBS stufen die Gewinnschätzungen für 2021 als zu niedrig ein. Ihr Top-Down-Modell weist ein Wachstum beim Gewinn je Aktie von 50 Prozent in diesem Jahr aus, während der Konsens bei 37 Prozent liege. Dieses sollte außerdem über die Berichtssaison für das erste Quartal hinausgehen. Dabei sollte darauf geschaut werden, welche Unternehmen die höheren Rohstoff- oder Lohnkosten weitergeben können.

Bitcoin wird abverkauft

Einen Abverkauf gab es am Wochenende in den Kryptowährungen. Der Bitcoin-Kurs stürzte während des vergleichsweise illiquiden Handels am Sonntag um zeitweise 15 Prozent Richtung 50.000 Dollar ab, später erholte er sich auf 56.000. Zu Börsenschluss wurden etwa 54.800 Dollar für die Kunstwährung bezahlt. Auch die Kurse anderer Krypto-Währungen wie Ethereum brachen ein. Marktteilnehmer verwiesen auf Gerüchte, das US-Finanzministerium könnte wegen der Geldwäsche-Gefahren gegen die Krypto-Währungen vorgehen.

Im Bankensektor ging es für ABN Amro um 2,3 Prozent nach oben. Positiv kam die Einigung von ABN Amro mit der Staatsanwaltschaft in Sachen Geldwäsche-Verstöße an, die eine Zahlung von 480 Millionen Euro vorsieht. Sehr schwach lagen griechische Banken im Markt. Ob es einen Zusammenhang mit Aussagen der EZB gab, war unklar. Laut EZB sollen die Großbanken des Euroraums ihre Risiken in den vergangenen Jahren in erheblichem Maß klein gerechnet haben.

Nach besseren vorläufigen Zahlen für das erste Quartal legten Schaeffler 0,6 Prozent zu. Der Autozulieferer hat Umsätze von 3,56 Milliarden Euro bei einer EBIT-Marge von 11,3 Prozent erzielt. Der Margenwert liegt deutlich über der Jefferies-Schätzung von 9 Prozent. Beim Umsatz hatten die Analysten mit einem Wert von 3,47 Milliarden Euro gerechnet. Die endgültigen Zahlen für das erste Quartal wird Schaeffler am 12. Mai 2021 veröffentlichen.

Trotz vorläufiger Geschäftszahlen über Erwartungen verloren Wacker Neuson 2,2 Prozent. Das Unternehmen hat einen Umsatz von 434 Millionen Euro erzielt. Der Marktkonsens lag laut Erhebung des Unternehmens bei 481 Millionen Euro. Die EBIT-Marge fiel mit 7,2 Prozent ebenfalls klar besser als die Markterwartung von 7,2 Prozent aus. Nach zuletzt stark gestiegenen Kursen reagierte die Aktie aber kaum noch auf die besseren Zahlen.

Die Aktie von Carl Zeiss Meditec ging nach vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal praktisch unverändert aus dem Handel. Der Medizintechnikkonzern konnte den Schwung aus dem ersten Quartal mitnehmen, im Handel wurde besonders auf die Marge von 22,4 Prozent im Berichtsquartal verwiesen. Das EBIT-Margenziel für das Jahr quantifizierte das Unternehmen auf 20 Prozent und damit leicht höher als zum Beispiel die Analysten der Commerzbank, die mit 18 Prozent rechnen. Nachdem die Aktie allerdings jüngst gut performt habe, sei ein Gros der guten Nachrichten eingepreist, hieß es.

Melrose trennt sich von Beteiligung

Melrose Industries verloren nach dem Verkauf der Beteiligung Madison Industries für 2,62 Milliarden Pfund 4,6 Prozent. Wie RBC anmerkte, liegt der Verkaufspreis unter ihrer Schätzung von 2,75 Milliarden Pfund. Melrose will die Mittel zur Schuldenreduzierung sowie für Pensionsverpflichtungen verwenden. Ein Teil des Geldes soll zudem an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Für die Aktie des Juventus Football Club ging es um 17,9 Prozent nach oben. Positiv wurde im Handel gewertet, dass Juve einer der zwölf Vereine ist, die in der geplanten Super League spielen sollen. Unter den "Gründungsmitgliedern" ist kein Verein aus Deutschland. Wie zu erwarten, kritisierte die UEFA die Pläne, die kurz vor der geplanten Aufstockung der Champions League bekannt wurden. Die Aktie von BVB legte nach dem Sieg gegen Werder Bremen am Wochenende um 11,2 Prozent zu. Damit wahren die Dortmunder ihre Chance, auch in der kommenden Saison in der Champions League zu spielen. Daneben wurde spekuliert, dass der BVB zu einem späteren Zeitpunkt der Super League beitreten könnte.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 4.019,91 -13,08 -0,3% +13,2%

Stoxx-50 3.412,00 -5,15 -0,2% +9,8%

Stoxx-600 442,18 -0,31 -0,1% +10,8%

XETRA-DAX 15.368,39 -91,36 -0,6% +12,0%

FTSE-100 London 7.003,40 -16,13 -0,2% +8,7%

CAC-40 Paris 6.296,69 +9,62 +0,2% +13,4%

AEX Amsterdam 711,94 -4,86 -0,7% +14,0%

ATHEX-20 Athen 2.117,49 -58,64 -2,7% +9,5%

BEL-20 Bruessel 3.996,90 +18,47 +0,5% +10,4%

BUX Budapest 42.388,09 -609,52 -1,4% +0,7%

OMXH-25 Helsinki 5.127,73 +10,44 +0,2% +11,8%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.433,95 -25,93 -1,8% -12,4%

OMXC-20 Kopenhagen 1.512,27 -6,94 -0,5% +3,2%

PSI 20 Lissabon 5.016,48 -3,91 -0,1% +2,3%

IBEX-35 Madrid 8.711,40 +97,90 +1,1% +7,9%

FTSE-MIB Mailand 24.691,46 -52,92 -0,2% +11,3%

RTS Moskau 1.476,58 -20,47 -1,4% +6,4%

OBX Oslo 953,44 -7,18 -0,7% +11,0%

PX Prag 1.108,01 +4,23 +0,4% +7,9%

OMXS-30 Stockholm 2.257,60 -22,90 -1,0% +20,4%

WIG-20 Warschau 1.998,99 -13,28 -0,7% +0,8%

ATX Wien 3.227,69 -5,05 -0,2% +16,7%

SMI Zuerich 11.209,84 -53,13 -0,5% +4,7%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,24 0,03 -0,48

US-Zehnjahresrendite 1,59 0,00 -1,09

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:06 Fr, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2034 +0,49% 1,1966 1,1981 -1,5%

EUR/JPY 130,04 -0,18% 129,83 130,39 +3,1%

EUR/CHF 1,1014 +0,00% 1,1014 1,1015 +1,9%

EUR/GBP 0,8609 -0,63% 0,8636 0,8668 -3,6%

USD/JPY 108,07 -0,67% 108,65 108,83 +4,6%

GBP/USD 1,3978 +1,08% 1,3856 1,3821 +2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,5095 -0,24% 6,5262 6,5250 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 55.239,28 -1,99% 57.165,58 61.506,45 +90,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,35 63,13 +0,3% 0,22 +30,1%

Brent/ICE 66,94 66,77 +0,3% 0,17 +29,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.772,02 1.774,76 -0,2% -2,73 -6,6%

Silber (Spot) 25,80 25,97 -0,7% -0,17 -2,3%

Platin (Spot) 1.208,50 1.207,53 +0,1% +0,98 +12,9%

Kupfer-Future 4,25 4,17 +2,0% +0,09 +20,7%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 19, 2021 12:20 ET (16:20 GMT)

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