22.01.2019 16:10:49

MÄRKTE EUROPA/Leichter - "Schwung erst mal draußen"

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Überwiegend leichter tendieren die Kurse an den europäischen Aktienmärkten am Dienstagnachmittag. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,7 Prozent auf 3.104 Punkte, belastet vor allem von schwachen Bankaktien nach enttäuschenden Zahlen der UBS. Der DAX gibt ebenfalls um 0,7 Prozent nach und notiert bei 11.059 Punkten.

Händler sprechen von einem typischen Konsolidierungstag. Wichtig sei nun dass der DAX den Bereich um 11.000 Punkte nicht unterschreite. Dann bleibe das Ausbruchsszenario intakt und die technische Lage günstig. Sie hatte sich am Freitag mit dem 300-Punkte-Anstieg über 11.000 Punkte laut Marktanalysten deutlich verbessert. "Der Schwung ist allerdings erst mal draußen", sagt ein Händler.

Einige Händler vermuten allerdings, dass für den nächsten größeren Impuls am breiten Aktienmarkt erst der Besuch des chinesischen Vize-Premiers Liu He in Washington Ende Januar sorgen wird. Die Hoffnung, dass die dann stattfindenden Gespräche zum Handelskonflikt einen positiven Verlauf nehmen, war einer der Haupttreiber in der jüngsten Vergangenheit zusammen mit der Erwartung einer lockeren Geldpolitik 2019 seitens der US-Notenbank.

In Sachen Brexit ist die Lage weiter unklar, nachdem der von Premierministerin Theresa May am Vortag vorgestellte "Plan B" kaum Neues enthielt. Damit zeichnet sich immer mehr ab, dass es zu einer Verschiebung des Austrittsdatums Ende März kommen wird, weil weder die EU noch die meisten Briten Interesse an einem harten Brexit haben.

UBS enttäuscht auf der Schlussgeraden

Das schwierige Marktumfeld hat der UBS im vierten Quartal zu schaffen gemacht. Ein Händler spricht von schwachen Zahlen querbeet. Der bereinigte Vorsteuergewinn liegt laut den Analysten von Vontobel klar unter den Erwartungen, was niedrigeren Einnahmen geschuldet sei. Dass die Aktionäre eine höhere Dividende erhalten sollen und die UBS eigene Aktien zurückkaufen will, stützt den Kurs nicht, zu sehr stören sich die Anleger am enttäuschenden Geschäft im für die UBS so wichtigen Vermögensverwaltungsgeschäft.

UBS verlieren 4,2 Prozent, im DAX fallen Deutsche Bank um 1,9 Prozent, in Zürich Julius Bär um 3,2 Prozent. Der Stoxx-Branchenindex der europäischen Banken ist mit einem Minus von 1,3 Prozent einer der schwächsten Sektoren-Indizes. Lediglich der Index der Rohstoff-Titel gibt mit einem Minus von 1,5 Prozent noch etwas stärker nach. Hier fallen BHP Billiton mit enttäuschenden Produktionszahlen um 2,4 Prozent.

Easyjet im Höhenflug

Gewinner Nummer eins ist der Index der Reise- und Freizeitaktien. Er steigt um 0,7 Prozent. Für Easyjet geht es in London um 4,9 Prozent nach oben. Laut Analysten ist das Unternehmen auf einem guten Weg zum Erreichen seiner Ziele. Der Höhenflug erfasst auch andere Fluggesellschaften, Lufthansa gewinnen 1,6 Prozent und Air France-KLM 4,1 Prozent. Morgan Stanley hat zudem Lufthansa und auch Air France-KLM auf "Overweight" erhöht.

Hugo Boss schafft die Wende

Die Hugo-Boss-Aktie verteuert sich um gut 5 Prozent. Der bereinigte operative Gewinn des vergangenen Jahres soll laut dem Unternehmen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 491 Millionen Euro liegen. Dem steht eine Konsensschätzung von 486 Millionen Euro gegenüber. Die Analysten von Warburg sprechen von einer Wachstumsbeschleunigung beim Umsatz im vierten Quartal. Von der LBBW heißt es, positiv hätten vor allem die Region Asien/Pazifik und der Online-Umsatz beigetragen, doch auch das bisherige Sorgenkind Großhandel habe überproportional zulegen können.

Linde von Aktienrückkauf gestützt

Um 1 Prozent nach oben geht es mit Linde. Der Gaskonzern kauft eigene Aktien im Wert von bis zu 6 Milliarden US-Dollar zurück. Das Volumen wird an der Börse als hoch eingestuft und dürfte die Aktie nachhaltig stützen.

Wirecard setzen ihre Erholung mit einem Plus von 1,6 Prozent auf 156,50 Euro fort. Hauck & Aufhäuser hat die Einschätzung mit einem 220er Kursziel nach den Unternehmensaussagen zu einem starken vierten Quartal und einem guten Jahresstart erneut bekräftigt.

Für die K+S-Aktie geht es um 3,6 Prozent nach unten, belastet von negativen Analystenkommentaren. Mainfirst hat das Papier auf "Underperform" gesenkt, die Deutsche Bank hat das Kursziel heruntergenommen. Auch König & Bauer sowie Heideldruck leiden unter negativen Analystenkommentaren.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.103,70 -0,68 -21,37 3,41

Stoxx-50 2.857,99 -0,68 -19,56 3,55

DAX 11.059,46 -0,69 -76,74 4,74

MDAX 23.283,23 -0,29 -68,74 7,85

TecDAX 2.571,17 -0,75 -19,32 4,94

SDAX 10.332,21 -0,53 -55,16 8,66

FTSE 6.904,82 -0,94 -65,77 3,60

CAC 4.836,00 -0,65 -31,77 2,23

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,24 -0,01 0,00

US-Zehnjahresrendite 2,75 -0,04 0,06

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:31 Mo, 18:30 % YTD

EUR/USD 1,1357 -0,12% 1,1351 1,1371 -0,9%

EUR/JPY 124,18 -0,38% 124,19 124,65 -1,2%

EUR/CHF 1,1333 -0,06% 1,1325 1,1339 +0,7%

EUR/GBP 0,8785 -0,35% 0,8825 0,8817 -2,4%

USD/JPY 109,39 -0,23% 109,38 109,64 -0,2%

GBP/USD 1,2927 +0,23% 1,2866 1,2897 +1,3%

Bitcoin

BTC/USD 3.568,00 +1,14% 3.520,50 3.542,75 -4,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,36 53,90 -2,7% -1,44 +15,3%

Brent/ICE 61,36 62,74 -2,2% -1,38 +13,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.282,04 1.280,28 +0,1% +1,76 -0,0%

Silber (Spot) 15,27 15,27 0% 0 -1,5%

Platin (Spot) 790,50 796,00 -0,7% -5,50 -0,8%

Kupfer-Future 2,67 2,68 -1,9% -0,05 +1,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 22, 2019 10:11 ET (15:11 GMT)

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