24.02.2015 11:14:35
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MÄRKTE-EUROPA/Leichte Abgaben im frühen Geschäft
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT--Vor der Anhörung von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des Senats am Nachmittag in Washington geht es mit den Kursen an Europas Börsen im frühen Geschäft am Dienstag leicht nach unten. Anleger erhoffen sich Hinweise über die weitere Geldpolitik der Federal Reserve. Dabei geht es vor allem um zwei Fragen: Wann kommt die erste Leitzinserhöhung und in welchem Tempo werden die Zinsen in der Folge angehoben. Das griechische Drama verliert derweil immer mehr an Brisanz. Offenbar trifft die Reformliste der Griechen in Brüssel auf Zustimmung.
Der Dax verliert im frühen Geschäft 0,2 Prozent auf 11.110 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt wenig verändert bei 3.521 Punkten. Nach Einschätzung von IG sind die fehlenden Lohnzuwächse in den USA das bislang fehlende Glied, welches einem Beginn der Normalisierung der Geldpolitik im Wege stehe. Aber auch hier sieht Stratege Chris Weston erste Hinweise für einen Wandel. Die meisten Analysten rechnen damit, dass die Fed die Zinsen erstmalig entweder im Juni oder September anheben wird.
Am Devisenmarkt notiert der Euro am Morgen wenig bewegt bei 1,1320 Dollar. Die Commerzbank glaubt nicht, dass die Anleger nach der Anhörung sehr viel schlauer sein werden als davor. "Yellens Ausführungen dürften eher rückwärtsgerichtet sein, also der Erklärung der bisherigen Fed-Geldpolitik gewidmet sein", sagt Analyst Ulrich Leuchtmann. Und auch die Fragen der Senatoren dürften kaum den Fokus auf die eigentlich wichtigen Themen lenken. Sie dienten weniger der Aufhellung des Fed-Ausblicks als vielmehr der Selbstdarstellung der Politiker.
Nach dem Feiertag zu Wochenbeginn wird in Athen wieder gehandelt. Die Anleger haben somit erstmals die Gelegenheit, die Einigung zwischen Griechenland und der Troika im Schuldenstreit einzupreisen. An der Börse geht es mit den Kursen 6 Prozent nach oben - angeführt von zum Teil zweistelligen Prozentaufschlägen im Bankensektor. An den Anleihemärkten geht es mit den Marktzinsen weiter nach unten. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen fällt auf 8,99 Prozent nach zuletzt 9,56 Prozent. Die der fünfjährigen Titel gibt auf 12,10 Prozent von 14,29 Prozent am Vortag nach.
In London steigt die BHP-Aktie nach Geschäftszahlen um 3,6 Prozent. Das EBITDA sei besser als erwartet ausgefallen, was auf niedrigere Kosten und weitere Investitionskürzungen zurückzuführen sei, sagt Macquarie. Die Geschäftszahlen sollten die Sorge der Anleger um die Stabilität des Dividendenwachstums dämpfen. Mit Blick auf die einzelnen Sparten sei die Entwicklung unterschiedlich verlaufen. Kupfer und Eisenerz hätten sich besser entwickelt, Kohle sei unter den Erwartungen geblieben, während sich Öl im Rahmen der Erwartungen entwickelt habe.
Der europäische Automonilsektor verliert derweil 0,8 Prozent. Laut "Handelsblatt" könnte sich die Kartellstrafe wegen Preisabsprachen für Lkw-Hersteller europaweit auf insgesamt 4 Milliarden Euro belaufen. Die Untersuchungen wegen Preisabsprachen sind nach Einschätzung aus dem Handel zwar nichts Neues. "Die genannte Summe von 4 Milliarden erscheint aber sehr hoch", sagt ein Teilnehmer. VW-Aktien verlieren 1,3 Prozent. Für Daimler geht es 0,7 Prozent nach unten.
Am deutschen Aktienmarkt schießt die Aixtron-Aktie trotz schwacher Zahlen um 8,2 Prozent nach oben. Nach Einschätzung aus dem Handel sind für die Kursfindung aber weniger die Geschäftszahlen als vielmehr Shorteindeckungen verantwortlich. Aixtron ist als beliebtes Objekt von Leerverkäufern am deutschen Aktienmarkt bekannt. Offenbar seien die Geschäftszahlen nicht schlecht genug gewesen, um den Aufbau zusätzlicher Shorts zu rechtfertigen. "Wenn einer anfängt, seine Shorts zu schließen, müssen die anderen folgen", so ein Händler.
Für Telefonica Deutschland geht es immerhin 5,9 Prozent nach oben. Und dies, obgleich die DZ-Bank nur von Geschäftszahlen im Rahmen der Erwartungen spricht. Stützend wirken laut einem Händler die Aussagen des Unternehmens zu den bereits erzielten Synergieeffekten. Telefonica Deutschland geht davon aus, dass bereits 2015 beim operativen Cashflow Synergien von 250 Millionen Euro erzielt werden, was 30 Prozent der nach fünf Jahren erwarteten jährlichen Synergien entspräche. Auch seien die Synergien bei den Investitionsausgaben früher als erwartet eingetreten.
Daneben sind Index-Änderungen zu beachten. Neu in den MDAX werden Bertrandt aufgenommen. Dafür verlassen Gagfah den Index. Im SDAX werden TLG Immobilien die aufgestiegene Bertrandt ersetzen. Bertrandt verlieren 0,4 Prozent.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.52 Uhr EUR/USD 1,1306 -0,3% 1,1337 1,1345 EUR/JPY 135,10 +0,3% 134,71 134,86 EUR/CHF 1,0751 -0,1% 1,0767 1,0775 USD/JPY 119,50 +0,6% 118,82 118,90 GBP/USD 1,5439 -0,1% 1,5455 1,5465 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.comDJG/mpt/flf
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February 24, 2015 04:43 ET (09:43 GMT)
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Telefonica Deutschland AG (O2) | 2,06 | -0,10% | |
TLG IMMOBILIEN AG | 15,00 | -4,46% | |
Volkswagen (VW) St. | 100,60 | -0,49% |
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