17.06.2015 18:44:47
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MÄRKTE EUROPA/Kurz vor der Fed halten Anleger das Pulver trocken
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Unmittelbar vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank ist am Mittwoch an den Aktienmärkten nicht viel zu holen gewesen. Die Vorsicht der Investoren überwog, der Dax gab um 0,6 Prozent auf 10.978 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,7 Prozent auf 3.429 Zähler. Zumindest kurzfristig richtet sich der Blick weg von Athen und Brüssel hin nach Washington. Dort gibt die Fed am Abend ihre Zinsentscheidung bekannt.
Die Mehrheit der Marktakteure rechnet zwar noch nicht mit einer Zinserhöhung. Erst im September dürfte die Fed die Zinsschraube erstmals wieder anziehen. "Es ist zu vermuten, dass die US-Währungshüter die Märkte weiter verbal auf diesen Schritt vorbereiten", sagte Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg. Am Euro-Rentenmarkt gaben die Kurse von Bundesanleihen leicht nach.
In den USA hat die Sorge um steigende Zinsen die Börsen zuletzt weit weniger belastet als die Gefahr eines "Grexit" die europäischen Märkte. Während der DAX vom Rekordhoch vom 10. April um 11 Prozent gefallen ist, hat der Dow Jones Index in diesem Zeitraum per Saldo kaum nachgegeben. Auch an der Wall Street bröckelten die Kurse am Mittwoch jedoch ab nach Kursgewinnen zum Auftakt.
Der Euro trat vor der Zinsentscheidung der Fed auf der Stelle. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung mit etwa 1,1245 Dollar bezahlt, so viel wie am Dienstagabend. Esther Reichelt von der Commerzbank rechnet nicht mit einer Zinserhöhung. "Dennoch dürfte der Dollar-positive Impuls überwiegen, solange klar wird, dass die Fed tatsächlich willens ist loszulegen", sagte die Devisenanalystin. Das werde den Dollar stützen, aber den Euro vermutlich nicht unter 1,1050 Dollar drücken.
Kräftig zulegen konnte der Greenback zum Yen: Von 123,35 Yen im asiatischen Handel wertete der Dollar kontinuierlich auf bis auf 124,31 Yen. Während den USA höhere Leitzinsen ins Haus stehen, hält die Bank of Japan die Geldschleusen unverändert weit offen. Damit steigt die Zinsdifferenz zwischen Japan und den USA zugunsten von Anlagen in Dollar.
Wöchentliche Lagerbestandsdaten aus den USA drückten am Nachmittag auf den Ölpreis. Von 61,60 Dollar für die US-Sorte WTI rutschte dieser auf deutlich unter 60 Dollar ab. Die Auslastung der Kapazitäten der US-Raffinerien liegt deutlich unter den Erwartungen. "Das bedeutet Gegenwind für die Gewinnmargen in der Verarbeitung", sagte ein Händler.
Am Aktienmarkt legten Deutsche Telekom um 1,1 Prozent zu. Das Manager Magazin berichtete, dass sich neben dem US-Satellitenbetreiber Dish Networks nun auch der Telekomanbieter Comcast für die Telekom-Tochter T-Mobile US interessiert.
Linde-Aktien verteuerten sich um 1,9 Prozent, gestützt von einem Interview mit dem CEO Wolfgang Büchele in der Financial Times. "Vor allem sein Hinweis auf ein deutlich besseres Halbjahr kommt gut an", sagte ein Händler.
Bei den Nebenwerten legten Südzucker um 4 Prozent zu. Die Tochter CropEnergies hat in den Monaten März bis Mai trotz rückläufiger Umsätze den Gewinn fast verdreifacht. Und sie hat die Prognosen für Umsatz und Gewinn erhöht. Die ebenfalls börsengelisteten CropEnergies zogen um mehr als 13 Prozent an.
In Mailand verteuerten sich Telecom Italia um 0,5 Prozent. Der Kurs wurde von Medienberichten leicht gestützt, denen zufolge der französische Medien- und Telekomkonzern Vivendi den Anteil an der Telecom Italia aufstocken könnte. Allerdings gaben Telecom Italia deutlich höhere Kursgewinne am Nachmittag wieder ab.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.428,76 -25,33 -0,7% +9,0% Stoxx-50 3.313,12 -7,13 -0,2% +10,3% Stoxx-600 383,74 -1,75 -0,5% +12,0% XETRA-DAX 10.978,01 -66,00 -0,6% +12,0% FTSE-100 London 6.680,55 -29,55 -0,4% +1,7% CAC-40 Paris 4.790,62 -49,24 -1,0% +12,1% AEX Amsterdam 471,56 -3,61 -0,8% +11,1% ATHEX-20 Athen 206,41 -3,71 -1,8% -22,1% BEL-20 Bruessel 3.567,51 -23,74 -0,7% +8,6% BUX Budapest 21.720,15 +26,69 +0,1% +30,6% OMXH-25 Helsinki 3.244,12 -35,76 -1,1% +8,6% ISE NAT. 30 Istanbul 98.712,19 +664,84 +0,7% -7,0% OMXC-20 Kopenhagen 941,15 -9,86 -1,0% +26,4% PSI 20 Lissabon 5.629,93 -46,33 -0,8% +16,4% IBEX-35 Madrid 10.813,40 -58,00 -0,5% +5,2% FTSE-MIB Mailand 22.225,06 -158,42 -0,7% +16,9% RTS Moskau 966,55 -11,74 -1,2% +22,2% OBX Oslo 571,64 +2,84 +0,5% +9,2% PX Prag 978,16 -12,08 -1,2% +3,3% OMXS-30 Stockholm 1.567,46 -14,77 -0,9% +7,0% WIG-20 Warschau 2.321,39 -35,38 -1,5% +0,2% ATX Wien 2.428,72 -22,98 -0,9% +12,4% SMI Zuerich 8.906,69 -58,71 -0,7% -0,9%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.08 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1241 -0,07% 1,1249 1,1237 EUR/JPY 139,70 0,52% 138,98 138,66 EUR/CHF 1,0427 -0,48% 1,0478 1,0474 USD/JPY 124,27 0,59% 123,54 123,40 GBP/USD 1,5703 0,38% 1,5643 1,5620 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/cln
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June 17, 2015 12:14 ET (16:14 GMT)
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