03.01.2014 18:54:32
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MÄRKTE EUROPA/Kursgewinne in Portugal helfen Aktien europaweit
Von Thomas Leppert
Nach einem miserablen Jahresauftakt schlossen Europas Aktienmärkte am zweiten Handelstag des Jahres im Plus. Welche Richtung die Börsen mittelfristig einschlagen, darüber dürften erst die kommenden Tage entscheiden. "Viele Akteure sind noch im Urlaub", sagte ein Händler. Eine nachhaltige Tendenz erwartet er frühestens in der kommenden Woche, wenn das Handelsvolumen wieder zulegt. Der Dax schloss mit einem Plus von 0,4 Prozent bei 9.435 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,5 Prozent auf 3.074 Punkte zu.
Die jüngsten Nachrichten zur Haushaltskonsolidierung in Portugal sorgten für Käufe an der Börse in Lissabon. Das Kursbarometer PSI-20 stieg um 2,2 Prozent und stellte damit den mit Abstand größten Gewinner unter den Börsen in Europa. Um die Staatsfinanzen zu sanieren, will die portugiesische Regierung Rentner und Staatsbedienstete stärker zur Kasse bitten. Auf diese Weise wollen die Politiker eine breitere Steuererhöhung vermeiden, die die beginnende wirtschaftliche Erholung im Keim ersticken könnte.
Am Euro-Staatsanleihenmarkt legten die Kurse italienischer und spanischer Anleihen weiter zu, ihre Renditen sanken im Gegenzug. Sowohl italienische wie auch spanische zehnjährige Anleihen rentieren inzwischen unter 4 Prozent. Der Abstand zu den Renditen deutscher Bundesanleihen ist damit so gering wie zuletzt 2011. Händler führten die kräftigen Kursgewinne der Anleihen der beiden Peripheriestaaten auf eine kräftige Nachfrage einheimischer Akteure zurück.
Am Aktienmarkt wurden vor allem die Werte aus dem Einzelhandelssektor gesucht, der Sektorindex legte um 1,3 Prozent zu. Dazu trug hauptsächlich das kräftige Plus der Next-Aktie bei, die um 10 Prozent haussierte. Der Konzern, der Kleidung, Schuhe und Accessoires für Erwachsene und Kinder vertreibt, hatte ein sehr gutes Weihnachtsgeschäft. Das britische Unternehmen hat in der Folge seinen Gewinnausblick erhöht und zudem eine Sonderdividende angekündigt. Die Analysten von Nomura haben daraufhin die Aktie zum Kauf empfohlen.
Der Rücktritt des CEO von Remy Cointreau, Frederic Pflanz, nach nur dreimonatiger Amtszeit, kommt bei den Aktionären nicht gut an. Die Aktie schloss 2,5 Prozent im Minus. Wie das Unternehmen bekannt gab, tritt Pflanz aus persönlichen Gründen zurück. Ein Beigeschmack bleibt dennoch. Dem Spirituosenhersteller macht, wie auch anderen Unternehmen aus dem Sektor, der Absatzeinbruch in China schwer zu schaffen. Die Analysten der Citigroup sprechen von einer Phase der Unsicherheit bei Remy Cointreau. Es sei unklar, wer das Unternehmen langfristig führen werde. Citigroup empfiehlt die Remy-Cointreau-Aktie zum Verkauf.
Ein weiteres Lebenszeichen sendete der Goldpreis. Nach einem schlechten Jahr 2013 legte die Feinunze am Donnerstag bereits um mehr als 20 US-Dollar zu. Am Freitag baute der Goldpreis diese Gewinne aus und stieg um 1,1 Prozent auf 1.236 Dollar. Das ist der höchste Stand seit zwei Wochen. "Die Stimmung für Gold ist regelrecht zerschossen. 2014 könnte jedoch ein besseres Jahr werden und Goldkäufe ein gutes Geschäft sein", sagte Chris Weston vom Broker IG.
Die Erholung des Goldpreises führt Weston vor allem darauf zurück, dass in Kürze die Goldgewichtung in den Anlage-Indizes der beiden Großbanken Goldman Sachs und UBS steigt. "Aus diesem Grund müssen mehr als eine Million Feinunzen gekauft werden." Goldhändler deckten sich schon vor dieser Höhergewichtung mit Gold ein.
An den Devisenmärkten ist der Euro schlecht ins neue Jahr gestartet. Zum US-Dollar fiel der Euro am Nachmittag bis auf 1,3600, nachdem er am Vortag bereits einen US-Cent eingebüßt hatte. Zum Yen hat die Gemeinschaftswährung die Verluste vom Vortag ebenfalls ausgeweitet. Die als sicherer Hafen geltende japanische Devise hat zum Dollar bei 104 einen Boden gefunden und erholte sich leicht.
=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.074,18 14,25 +0,5% 16,6 . Stoxx-50 2.905,87 12,56 +0,4% 12,7 . Stoxx-600 327,44 1,62 +0,5% 17,1 Frankfurt XETRA-DAX 9.435,15 35,11 +0,4% -1,2 London FTSE-100 6.730,67 12,76 +0,2% -0,3 Paris CAC-40 4.247,65 20,37 +0,5% -1,1 Amsterdam AEX 401,97 2,15 +0,5% 0,0 Athen ATHEX-20 396,52 -1,72 -0,4% 3,0 Brüssel BEL-20 2.903,99 23,54 +0,8% -0,7 Budapest BUX 18.626,19 73,79 +0,4% 2,5 Helsinki OMXH-25 2.831,83 17,82 +0,6% -0,1 Istanbul ISE NAT. 30 79.910,52 -1441,26 -1,8% -3,1 Kopenhagen OMXC-20 627,60 7,56 +1,2% 2,0 Lissabon PSI 20 6.621,54 147,36 +2,2% 3,2 Madrid IBEX-35 9.798,00 37,70 +0,4% -1,2 Mailand FTSE-MIB 19.112,65 183,02 +1,0% 0,8 Moskau RTS Geschlossen Oslo OBX 502,32 0,35 +0,1% -0,3 Prag PX 993,33 -0,52 -0,1% 0,4 Stockholm OMXS-30 1.325,12 0,77 +0,1% -0,6 Warschau WIG-20 2.405,22 -25,50 -1,0% -7,1 Wien ATX 2.553,38 19,61 +0,8% 0,3 Zürich SMI 8.270,46 67,48 +0,8% 0,8DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.08 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3596 -0,42% 1,3654 1,3659 EUR/JPY 142,0861 -0,21% 142,3876 143,3413 EUR/CHF 1,2304 0,13% 1,2289 1,2307 USD/JPY 104,5100 0,21% 104,2860 104,9500 GBP/USD 1,6417 -0,15% 1,6441 1,6437 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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January 03, 2014 12:21 ET (17:21 GMT)
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