19.12.2012 18:56:30

MÄRKTE EUROPA/Konjunkturhoffnung hält Börsen-Rally am Laufen

Von BENJAMIN KRIEGER Mehr als 700 Punkte in gut vier Wochen - die Jahresend-Rally des Dax findet kein Ende. Zur Wochenmitte war es ein robuster Ifo-Index, der Aktien und auch den Euro weiter nach oben trieb. Allerdings wird die Luft dort oben allmählich dünner. Am Ende des Tages reichte es für den DAX nur noch zu einem kleinen Plus von 0,2 Prozent auf 7.669 Punkte.

   Zwei Stunden vor Handelsschluss erteilte der US-Präsident Barack Obama dem am Vorabend präsentierten "Plan B" des Republikaners John Boehner in den Verhandlungen um den US-Staatshaushalt für 2013 eine klare Absage. Das sorgte für etwas Nervosität an den Finanzmärkten. Aktien und der Euro gaben wieder etwas nach, während sich Bundesanleihen von ihren Tiefstkursen erholen konnten.

   Der Euro-Stoxx-50 rückte um 0,4 Prozent auf 2.655 Punkte vor. Bis auf die Börse in Helsinki meldeten alle größeren europäischen Handelsplätze Kursgewinne. Athen führte das Feld mit einem Plus von fast fünf Prozent klar an. Am Mittag teilte die Europäische Zentralbank mit, dass sie ab dem 21. Dezember griechische Anleihen wieder als Sicherheit akzeptiert.

   Der ifo-Index ist im Dezember mit 102,4 Punkten auf den höchsten Stand seit Juli geklettert. Die Konsenserwartung von 102,0 für die wichtigste deutsche Unternehmensumfrage wurde leicht übertroffen. "Die Exporterwartungen der befragten Unternehmen sind noch einmal gestiegen", sagte Rainer Sartoris von der Bank HSBC Trinkaus. Allerdings setze diese Erwartung voraus, dass es im Streit um den US-Staatshaushalt zu einer Einigung kommt, schränkte der Volkswirt ein.

   Von der Aussicht auf eine Erholung der größten Volkswirtschaft der Eurozone profitierte auch der Euro. Das Tageshoch zum US-Dollar von 1,3309 ist der höchste Stand seit Anfang April. Zum Yen wertete die Gemeinschaftswährung mit 112,50 sogar auf den höchsten Stand seit August 2011 auf. "Die Panik scheint etwas nachgelassen zu haben, man rechnet mit Fortschritten in der Schuldenkrise", lautete das Fazit von Annalisa Piazza von Newedge zum Ifo-Index. Am Nachmittag gab der Euro jedoch einen Teil der Kursgewinne wieder her.

   Die Risikoprämien sinken weiter

   An den Kreditmärkten gaben die Risikoprämien weiter nach. Investoren, die europäische Unternehmensanleihen mit guter Bonität gegen einen Totalausfall versichern wollen, müssen für zehn Millionen Euro Anleihen eine Prämie von 109.000 Euro zahlen. Am Jahresanfang kostete diese Versicherung noch 174.000 Euro. Europas Bankenaktien, die stark gegenläufig mit diesen Prämien korrelieren, stiegen im Schnitt um 1,5 Prozent.

   Bundesanleihen, die in den vergangenen zwei Wochen langsam, aber stetig an Boden verloren haben, stabilisierten sich auf niedrigerem Niveau. Nach dem Einbruch des Goldpreises am Vortag hat sich dieser ebenfalls befestigt. Mit 1.676 Dollar je Feinunze kostete Gold 6,50 Dollar mehr als am Vortag. Im Jahreshoch kostete das Edelmetall noch etwas mehr als 1.800 Dollar.

   An Europas Aktienmärkten waren teils kräftige Kursausschläge bei Einzelwerten zu beobachten. So büßten Merck KGaA 2,1 Prozent ein. Der Chemie- und Pharmakonzern hat mit einem als großer Hoffnungsträger geltenden Krebsmittel sein Ziel in einer Studie mit Lungenkrebspatienten verfehlt.

   Aktien von ThyssenKrupp profitierten von einer Hochstufung durch die Credit Suisse und legten um 2,4 Prozent zu. Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank ließ die Anteilsscheine von HeidelbergCement um knapp fünf Prozent steigen. Daimler-Aktien verloren 1,2 Prozent und Porsche-Aktien 1,8 Prozent, nachdem Credit Suisse den Sektor der Luxusautohersteller abgestuft hatte.

   Die Weltbank hat die Wachstumsprognose für China im kommenden Jahr auf 8,4 von 8,1 Prozent erhöht. Das stütze den europäischen Bausektor, der um 1,2 Prozent zulegte. China ist der wichtigste Absatzmarkt für global agierende Baukonzerne.

   TUI-Aktien rückten um 1,4 Prozent vor, gestützt von guten Ergebnissen des Reisekonzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr.

=== Europäische Schlussindizes am Mittwoch, 19. Dezember:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2654,39 10,89 +0,4% 14,6 . Stoxx-50 2599,62 5,86 +0,2% 9,7 . Stoxx-600 281,72 1,26 +0,4% 15,2 Frankfurt XETRA-DAX 7668,50 14,92 +0,2% 30,0 London FTSE-100 5961,59 25,69 +0,4% 7,1 Paris CAC-40 3664,59 15,96 +0,4% 16,0 Amsterdam AEX 345,14 1,54 +0,5% 10,5 Athen ATHEX-20 305,04 16,41 +5,7% 15,1 Brüssel BEL-20 2500,66 20,30 +0,8% 20,0 Budapest BUX 17807,41 7,67 +0,0% 4,9 Helsinki OMXH-25 2251,58 -7,92 -0,4% 15,9 Istanbul ISE NAT. 30 95850,50 -809,13 -0,8% 55,4 Kopenhagen OMXC-20 493,74 1,34 +0,3% 26,6 Lissabon PSI 20 5687,76 43,32 +0,8% 4,3 Madrid IBEX-35 8168,80 95,40 +1,2% -3,5 Mailand FTSE-MIB 16332,50 177,36 +1,1% 8,2 Moskau RTS 1519,89 7,23 +0,5% 10,0 Oslo OBX 416,35 3,31 +0,8% 16,4 Prag PX 1041,29 10,28 +1,0% 14,3 Stockholm OMXS-30 1108,94 1,46 +0,1% 12,3 Warschau WIG-20 2602,51 26,70 +1,0% 21,4 Wien ATX 2427,37 22,69 +0,9% 28,3 Zürich SMI 6946,07 33,98 +0,5% 17,0

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.20 Uhr Di, 17.58 Uhr EUR/USD 1,3242 0,01% 1,3241 1,3222 EUR/JPY 111,7054 0,09% 111,6085 111,1076 EUR/CHF 1,2085 0,04% 1,2081 1,2075 USD/JPY 84,3560 0,09% 84,2800 84,0280 GBP/USD 1,6268 0,01% 1,6267 1,6253 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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   December 19, 2012 12:26 ET (17:26 GMT)

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