03.09.2019 15:58:46

MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - Daimler springen an

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen können sich die Kurse am Dienstagnachmittag überwiegend knapp behaupten. Der DAX gibt um 0,1 Prozent auf 11.940 Punkte nach, und der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,2 Prozent auf 3.426 Punkte. Etwas gedämpft wird die Stimmung von der Sorge um einen so genannten "No-Deal-Brexit", also einen ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU. Angesprungen sind am Nachmittag die Aktien von Daimler, die um 1,2 Prozent auf 43,10 Euro steigen. Und Varta schnellen um fast 20 Prozent nach oben.

Mit ihrem Aufschlag führen Daimler die Gewinnerliste im DAX an. Gestützt wird der Kurs unter anderem vom schwächeren Euro. Von ihm profitieren auch andere Autotitel, der Stoxx-Autoindex führt mit einem Plus von 0,4 Prozent die Gewinnerseite bei den Sektoren-Indizes an. Daimler profitieren zusätzlich von einer Kaufempfehlung der UBS.

Die Gemeinschaftswährung fällt auf 1,0950 Dollar, das ist der tiefste Stand seit mehr als zwei Jahren. Noch stärker nach unten geht es mit dem Pfund, das mit der Brexit-Unsicherheit zum Dollar auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren fällt. In London hat nun die Unterhaussitzung mit der Brexit-Debatte begonnen.

Gold erstmals über 1.400 Euro je Feinunze

Die Frage ist, ob das Unterhaus ein Gesetz gegen einen No-Deal-Brexit zustande bringt und wie die Boris-Johnson-Regierung dann darauf reagiert. Möglich sind Neuwahlen, aber auch eine Verzögerungstaktik im Oberhaus. Gewinner ist weiterhin das Gold, erstmals überhaupt werden für eine Feinunze mehr als 1.400 Euro bezahlt.

Größter DAX-Verlierer sind Thyssenkrupp, die mit dem bevorstehenden Abstieg aus dem deutschen Leitindex und einer skeptischen Analysten-Studie um 3,1 Prozent auf 10,70 Euro fallen. Credit Suisse hat ein Kursziel von 9 Euro errechnet.

Die Verlierer in Europa stellen die Branchen der Ölwerte, der Rohstoff-Aktien und der Einzelhandelstitel. Dabei geben Luxusgüter-Aktien wie Kering oder LVMH deutlich nach, Händler verweisen auf die andauernden Unruhen in Hongkong.

Im DAX fallen neben Thyssenkrupp auch Deutsche Post deutlich um 1,2 Prozent. Conti verlieren 1,5 Prozent.

Varta zweistellig im Plus - Produktion und Kursziel rauf

Der Batteriehersteller Varta (plus 18,3 Prozent) baut seine Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Zellen angesichts einer andauernd hohen Nachfrage weiter aus. Bis 2022 sollen jährlich über 150 Millionen Zellen produziert werden. Erst Anfang Juni hatte Varta den Ausbau der Fertigung auf mehr als 100 Millionen Zellen bis Ende 2020 in Aussicht gestellt. Für die nun zusätzlich geplanten 50 Millionen Zellen pro Jahr will das Unternehmen rund 130 Millionen Euro investieren. Finanziert werden soll dies aus dem Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft sowie Kundenanzahlungen. Die Analysten der Commerzbank sind weiterhin bullisch für die Aktie und haben das Kursziel für den TecDAX-Kandidaten auf 110 von 80 Euro hochgenommen.

Wie andere Modefirmen könnte auch Inditex (minus 0,4 Prozent) mit seiner Marke Zara in die politischen Unruhen in Hongkong mit hineingezogen werden. Die chinesische Zeitung "Global Times" hat Zara vorgeworfen, die Demonstrationen zu unterstützen. Zara widersprach dem energisch auf dem sozialen Netzwerk Weibo, man unterstütze die "Ein Land, zwei Systeme"-Politik. Damit reiht sich Zara in eine Zahl von Unternehmen und Marken wie Versace, Givenchy und Coach ein, die sich vor Boykotts durch chinesische Verbraucher fürchten.

Deutsche Börse kommt für Unibail in Euro-Stoxx-50

Die Aktien der Deutschen Börse werden neu in den Euro-Stoxx-50 aufgenommen. Unibail-Rodamco müssen dafür den Index verlassen. Die Aktie der Deutschen Börse zieht nach der Rally der vergangenen Tage um weitere 0,2 Prozent an. Unibail fallen um 1,4 Prozent.

In den wesentlich weniger wichtigen Stoxx-50 steigen die Aktien von Iberdrola, Enel und Relx auf. Dafür werden Telefonica, BBVA und Glencore künftig nicht mehr dem Index angehören.

Nachdem sich der Kurs von Home24 in etwas über einem Jahr fast gezehntelt hat, legen sie bei dünnen Umsätzen um 12 Prozent zu. Der Online-Möbelhändler hat Zahlen zum Zweitquartal vorgelegt und den Ausblick bestätigt.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.426,08 -0,19 -6,46 14,15

Stoxx-50 3.143,91 -0,16 -5,06 13,91

DAX 11.940,13 -0,11 -13,65 13,08

MDAX 25.607,20 -0,40 -102,44 18,62

TecDAX 2.774,39 -0,18 -4,92 13,23

SDAX 10.722,01 0,22 24,00 12,75

FTSE 7.262,16 -0,27 -19,78 8,23

CAC 5.471,19 -0,40 -21,85 15,65

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,70 0,00 -0,94

US-Zehnjahresrendite 1,51 0,01 -1,17

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:04 Mo, 17:27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0947 -0,21% 1,0937 1,0968 -4,5%

EUR/JPY 116,31 -0,17% 116,29 116,54 -7,5%

EUR/CHF 1,0832 -0,32% 1,0854 1,0870 -3,8%

EUR/GBP 0,9097 +0,05% 0,9112 0,9091 +1,1%

USD/JPY 106,27 +0,07% 106,23 106,26 -3,1%

GBP/USD 1,2034 -0,25% 1,2017 1,2062 -5,7%

USD/CNY 7,1812 +0,13% 7,1814 7,172 +4,4%

Bitcoin

BTC/USD 10.667,25 +2,69% 10.426,25 9.906,50 +186,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,33 54,77 -3,2% -1,77 +11,0%

Brent/ICE 57,50 58,66 -2,0% -1,16 +3,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.537,61 1.529,60 +0,5% +8,01 +19,9%

Silber (Spot) 18,79 18,49 +1,6% +0,30 +21,2%

Platin (Spot) 948,88 929,45 +2,1% +19,43 +19,1%

Kupfer-Future 2,48 2,53 -2,0% -0,05 -6,1%

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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 03, 2019 09:59 ET (13:59 GMT)

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