16.09.2022 18:10:41
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MÄRKTE EUROPA/Kein Ende der Talfahrt in Sicht
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Aktienmärkte standen auch zum Wochenschluss unter Abgabedruck. "Risk-off" hieß weiter das Gebot der Stunde. Der Tag stand zunächst im Zeichen des Großen September-Verfalls an den internationalen Terminbörsen und von Konjunktursorgen rund um China. Verschärft wurde dies von einer Warnung der Weltbank vor einer globalen Rezession und einem negativen Ausblick von Fedex.
Marktteilnehmer aus Großbritannien standen dazu vor einem langen Wochenende wegen der Beisetzung von Queen Elizabeth II. am Montag. Und schon am Mittwoch droht die nächste Zinserhöhung durch die US-Notenbank - unter dem Strich also keine Gründe für Käufer, noch davor aktiv zu werden. Der DAX verlor 1,7 Prozent auf 12.741 Punkte, damit rückt das Jahrestief bei 12.391 Punkten wieder in Sichtweite. Der Euro-Stoxx-50 gab 1,2 Prozent auf 3.500 Punkte nach.
Der Verfall am Terminmarkt - die Abrechnung von Futures und Optionen auf den Euro-Stoxx-50, Stoxx-50, wie auch auf den DAX - am Mittag verlief insgesamt recht ruhig. Am Abend folgten die Abrechnungen auf die Einzelwerte. Zudem kommt es zu den bekannten Index-Änderungen, den DAX verlassen Hellofresh, dafür kehren Siemens Energy zurück. Die Siemens-Tochter wird am Montag wieder im DAX sein. Aber auch in den anderen Indizes kommt es zu einer Reihe von Veränderungen.
Wie hoch wird die US-Zinserhöhung?
Voll im Fokus des Marktes steht die US-Zinsentscheidung in der kommenden Woche. Während eine Anhebung der Leitzinsen um 75 Basispunkte ausgemachte Sache zu sein scheint, sehen die Fed-Fund-Futures eine Anhebung um 100 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent. Dies ist immerhin eine Normalisierung der Erwartungen, denn nach den erschreckend hohen US-Verbraucherpreisen waren sie bis auf 36 Prozent nach oben gesprungen und hatten am Markt Furcht verbreitet.
Ein Blick auf die US-Zinsen zeigt, dass die Zinskurve nochmals inverser geworden ist. Dies wird gerne als Frühwarnsystem für eine sich abschwächende US-Wirtschaftsleistung oder auch eine Rezession interpretiert.
Eine Hausse von 43,7 Prozent legten die noch freien Stücke der Centrotec-Aktie an der Börse Hamburg hin: Hier übernimmt die Ariston Gruppe das Wärmepumpengeschäft. "Hier sorgen die verkaufsfördernden Maßnahmen der Politik für Umsatzsicherheit", sagte ein Händler.
Kahoot haussierten an der Börse Oslo mit Aufschlägen von 22 Prozent. Der Investor General Atlantic hat 15 Prozent der Anteile des Lernsoftware-Unternehmens übernommen. Die Anteile stammen von SB Northstar, einem Anlagevehikel der japanischen Softbank. Nach dem Kauf ist General Atlantic der größte Einzelaktionär von Kahoot.
Fedex kassiert Ausblick
Sorgen machen sich Händler beim Blick auf Konjunkturwerte: Vor allem die Schwäche Chinas greift immer mehr auf die globale Wirtschaft über. Für einen Schreck sorgten daher in der Nacht der einkassierte Ausblick des US-Logistikkonzerns Fedex sowie schwache Umsatz- und Gewinnzahlen. Dies setzte auch europäische Branchenwerte unter Druck. Im DAX fielen Deutsche Post um 6,6 Prozent, in London Royal Mail um 8,1 Prozent und PostNL in Amsterdam um 1,1 Prozent.
Auch Container-Reedereien und andere Logistiker gaben nach: Moeller-Maersk und Hapag-Lloyd fielen um bis zu 5,6 Prozent. Lufthansa und Fraport verloren bis zu 3,7 Prozent. Fraport hatte im Wochenverlauf bereits schwache Cargo-Daten vorgelegt. Nach den Frachtraten gehen nun auch die Volumina im Container-Geschäft zurück. Der Hafen von Los Angeles meldete im August einen Rückgang des Container-Volumens um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dazu hatte JP Morgan die Kursziele von Hapag-Lloyd, Maersk und der Deutschen Post teils deutlich gesenkt.
Daimler Truck fielen um 3,5 Prozent, obwohl die Aussagen von CEO Martin Daum positiv gewertet wurden: Das Unternehmen sei in seinen wichtigsten Märkten Westeuropa und Nordamerika weiterhin fast ausverkauft und sehe keine Stornierungen, sagte Daum im Interview mit der FAZ.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 3.500,41 -41,38 -1,2% -18,6%
Stoxx-50 3.454,04 -51,26 -1,5% -9,5%
Stoxx-600 408,24 -6,54 -1,6% -16,3%
XETRA-DAX 12.741,26 -215,40 -1,7% -19,8%
FTSE-100 London 7.236,68 -45,39 -0,6% -1,4%
CAC-40 Paris 6.077,30 -80,54 -1,3% -15,0%
AEX Amsterdam 664,83 -9,91 -1,5% -16,7%
ATHEX-20 Athen 2.012,73 -4,69 -0,2% -6,0%
BEL-20 Bruessel 3.592,32 -12,12 -0,3% -16,7%
BUX Budapest 40.057,18 -633,73 -1,6% -21,0%
OMXH-25 Helsinki 4.602,09 -43,44 -0,9% -16,6%
ISE NAT. 30 Istanbul 3.667,90 +15,55 +0,4% +81,1%
OMXC-20 Kopenhagen 1.587,95 -41,81 -2,6% -14,8%
PSI 20 Lissabon 5.914,16 -68,65 -1,2% +5,0%
IBEX-35 Madrid 7.984,70 -100,80 -1,2% -8,4%
FTSE-MIB Mailand 22.110,89 -254,93 -1,1% -18,2%
RTS Moskau 1.275,03 -13,00 -1,0% -20,1%
OBX Oslo 1.082,03 -23,17 -2,1% +1,3%
PX Prag 1.220,29 -26,20 -2,1% -14,4%
OMXS-30 Stockholm 1.881,51 -30,28 -1,6% -22,2%
WIG-20 Warschau 1.501,91 -37,84 -2,5% -33,8%
ATX Wien 2.914,36 -44,20 -1,5% -22,9%
SMI Zuerich 10.610,65 -136,05 -1,3% -17,6%
* zu Vortagsschluss
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,75 -0,01 +1,93
US-Zehnjahresrendite 3,45 -0,00 +1,94
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:10 Do, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0019 +0,2% 0,9983 0,9996 -11,9%
EUR/JPY 143,17 -0,2% 143,19 143,36 +9,4%
EUR/CHF 0,9658 +0,5% 0,9613 1,0417 -6,9%
EUR/GBP 0,8773 +0,6% 0,8719 0,8695 +4,4%
USD/JPY 142,90 -0,4% 143,56 143,42 +24,1%
GBP/USD 1,1417 -0,4% 1,1440 1,1495 -15,6%
USD/CNH (Offshore) 7,0118 -0,0% 7,0251 7,0085 +10,3%
Bitcoin
BTC/USD 19.622,79 -1,0% 19.780,25 19.706,99 -57,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 86,15 85,1 +1,2% +1,05 +21,4%
Brent/ICE 92,07 90,84 +1,4% +1,23 +24,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 187,00 214,28 -12,7% -27,28 +250,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.674,60 1.664,65 +0,6% +9,95 -8,5%
Silber (Spot) 19,38 19,25 +0,7% +0,13 -16,9%
Platin (Spot) 907,48 907,83 -0,0% -0,35 -6,5%
Kupfer-Future 3,53 3,51 +0,5% +0,02 -20,3%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
September 16, 2022 12:11 ET (16:11 GMT)
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Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,05 | 0,00% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 33,38 | 0,09% | |
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Fraport AG | 57,85 | 6,15% | |
Hapag-Lloyd AG | 149,80 | 0,07% | |
HelloFresh | 12,03 | 1,09% | |
International Distributions Services PLC Registered Shs | 4,31 | 0,65% | |
Lufthansa AG | 6,11 | -0,46% | |
PostNL N.V. | 1,01 | -0,69% | |
Siemens Energy AG | 49,40 | -0,52% | |
SoftBank Corp. | 1,19 | -0,38% |
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