15.05.2023 18:00:39

MÄRKTE EUROPA/Kaum bewegt - Türkische Aktien fallen nach Wahl

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Montag kaum verändert geschlossen. Der DAX gewann 3 Punkte auf 15.917, für den Euro-Stoxx-50 ging es um einen Punkt auf 4.316 nach unten. Auch zu Beginn der neuen Woche war übergeordnet damit kein Ende der Seitwärtsbewegung in Sicht. Thomas Altmann, Portfoliostratege bei QC Partners, wies darauf hin, dass in der vergangenen Woche die Börsenumsätze der 40 DAX-Werte an jedem einzelnen Handelstag unter dem bisherigen Jahresmittel lagen. Das sei an Lethargie kaum zu überbieten.

An der Börse hieß es, dass solange das Damoklesschwert einer ungelösten Frage zur US-Schuldenobergrenze über den Börsen schwebe, sich daran auch nichts ändern dürfte. US-Präsident Joe Biden zeigte sich am Wochenende zuversichtlich, eine Einigung mit den Republikanern zur Vermeidung eines Zahlungsausfalls des Landes zu finden, am Dienstag sollen die Gespräche weitergeführt werden.

Siemens Energy muss wegen Gamesa Gewinnprognose weiter senken

Wegen einer deutlichen Ausweitung der Verluste beim Windanlagenhersteller Siemens Gamesa im zweiten Quartal hat der Mutterkonzern Siemens Energy seine Ergebniserwartungen für das laufende Geschäftsjahr erneut nach unten korrigiert. Der Nettoverlust kann nicht wie im Januar angekündigt auf Vorjahresniveau (minus 712 Millionen Euro) gehalten werden, sondern wird um bis zu einem niedrigen dreistelligen Millionen-Betrag höher ausfallen. "Die Auftragseingänge sind aber enorm stark", so ein Marktteilnehmer. Sie lägen etwa 55 Prozent über Vorjahr und etwa 20 Prozent über den Erwartungen. Das stützte, für die Aktie ging es um 2,5 Prozent nach oben.

Nach sieben aufeinanderfolgenden Erhöhungen der Prognosen ist dies laut den Jefferies-Analysten die erste Gewinnwarnung von Nagarro (-9,3%) seit der Abspaltung im Dezember 2020. Die Analysten erwarten angesichts der geringeren Prognosesicherheit der Nachfrage kurzfristig Druck auf der Aktie. Für diejenigen, die sich auf die nächsten sechs Monate konzentrieren, wird die Aktie wahrscheinlich weniger attraktiv aussehen, und es besteht ein gewisses Risiko durch eine weitere Verschlechterung der makroökonomischen Lage. Da sich das Umsatzwachstum und das operative Geschäft gegen Jahresende verbessern und sich das Wachstumsniveau im Jahr 2024 normalisieren dürfte, ist die Bewertung attraktiv.

Für die Aktien von Dermapharm ging es um 8,0 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen im ersten Quartal bei starkem Wachstum den operativen Gewinn überproportional gesteigert hatte und die Marge damit ausweitete. Der im SDAX notierte Arzneimittelhersteller bestätigte bei Vorlage der Zahlen seine Jahresprognose.

Ceconomy hatten mit Abschlägen von 8,8 Prozent keinen guten Tag. "In dem Ausblick mit den beiden Szenarien kann man durchaus eine versteckte Gewinnwarnung sehen", so ein Marktteilnehmer. Zwar hält Ceconomy eine leichte Umsatz- und deutliche EBIT-Verbesserung für wahrscheinlicher, das Unternehmen will aber auch deutliche Umsatz- und Ergebnisrückgänge nicht ausschließen.

Hamburger Hafen gaben nach Geschäftszahlen 4,2 Prozent ab. Diese sind auf der Umsatzseite im ersten Quartal zwar leicht über der Schätzung ausgefallen, das EBIT fiel indes mit 23 Millionen Euro deutlich unter der Prognose von 30 Millionen Euro aus. Die Prognose für ein Betriebsergebnis (EBIT) im Gesamtjahr zwischen 160 und 190 Millionen Euro wurde bestätigt. Der Umsatz dürfte geringfügig anziehen, nachdem er bisher auf Vorjahresniveau erwartet worden war.

Axa gewannen 2,4 Prozent. Der Versicherer habe im ersten Quartal ein ermutigendes Ergebnis mit einem Umsatzwachstum im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft erzielt, hieß es von der Citi. Der Umsatz sei im Berichtszeitraum auf vergleichbarer Basis um 1 Prozent auf 31,8 Milliarden Euro gestiegen und habe damit dem Konsens entsprochen.

Die Aktien des britischen Öl-Service-Unternehmens John Wood Group brachen um 34,4 Prozent ein. Grund war das Private-Equity-Unternehmen Apollo, wie ein Händler sagte. Apollo habe sich gegen eine Übernahme von Wood entschieden.

Lira dürfte ein turbulenter Monat bevorstehen

Während der Ausgang der Präsidentschaftswahlen an den Gesamtmärkten keine Rolle spielte, ging es für BBVA mit minus 4,2 Prozent kräftig nach unten. "Von allen europäischen Großbanken hat BBVA das größte Türkei-Exposure, auch wegen der Beteiligung an der Garanti-Bank", so ein Händler. An der Istanbuler Börse brachen die Kurse um 6,1 Prozent ein.

Der türkischen Lira dürfte nach Einschätzung der Devisenstrategen der Commerzbank ein turbulenter Monat bevorstehen. Während es eine Weile schien, dass der amtierende Präsident Tayyip Erdogan die Wahl verlieren könnte, erreichte er nun im ersten Wahlgang knapp 50 Prozent der Stimmen. Damit kommt es zur Stichwahl zwischen ihm und Kemal Kilicdaroglu. Und somit bestehe die Option, dass das "unkonventionelle geldpolitische Experiment" der Türkei weitergehe. Für die Lira ging es am Montag aber nur leicht nach unten, möglicherweise verhinderten Deviseninterventionen Schlimmeres, hieß es.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.316,41 -1,47 -0,0% +13,8%

Stoxx-50 4.045,38 +4,67 +0,1% +10,8%

Stoxx-600 466,67 +1,18 +0,3% +9,8%

XETRA-DAX 15.917,24 +3,42 +0,0% +14,3%

FTSE-100 London 7.775,04 +20,42 +0,3% +4,1%

CAC-40 Paris 7.418,21 +3,36 +0,0% +14,6%

AEX Amsterdam 756,18 +3,19 +0,4% +9,8%

ATHEX-20 Athen 2.730,92 -3,85 -0,1% +21,3%

BEL-20 Brüssel 3.750,08 +9,01 +0,2% +1,3%

BUX Budapest 45.929,11 -114,92 -0,2% +4,9%

OMXH-25 Helsinki 4.706,42 +11,83 +0,3% -2,7%

ISE NAT. 30 Istanbul 4.992,86 -353,55 -6,6% -16,0%

OMXC-20 Kopenhagen 2.130,72 -7,09 -0,3% +16,1%

PSI 20 Lissabon 6.074,44 +20,33 +0,3% +6,4%

IBEX-35 Madrid 9.201,50 -32,60 -0,4% +11,8%

FTSE-MIB Mailand 27.245,46 -101,86 -0,4% +15,4%

OBX Oslo 1.099,61 +2,39 +0,2% +0,9%

PX Prag 1.345,10 -26,61 -1,9% +11,9%

OMXS-30 Stockholm 2.251,24 +15,21 +0,7% +10,2%

WIG-20 Warschau 1.940,63 +1,60 +0,1% +8,3%

ATX Wien 3.176,23 -0,70 -0,0% +2,5%

SMI Zürich 11.578,25 +13,52 +0,1% +7,9%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:15 Uhr Fr, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0873 +0,2% 1,0872 1,0861 +1,6%

EUR/JPY 147,92 +0,4% 147,97 147,02 +5,4%

EUR/CHF 0,9731 -0,2% 0,9751 0,9741 -1,7%

EUR/GBP 0,8683 -0,4% 0,8713 0,8711 -1,9%

USD/JPY 136,05 +0,2% 136,11 135,39 +3,8%

GBP/USD 1,2522 +0,6% 1,2478 1,2467 +3,5%

USD/CNH (Offshore) 6,9596 -0,2% 6,9597 6,9723 +0,5%

Bitcoin

BTC/USD 27.392,45 +1,8% 27.366,85 26.345,81 +65,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,37 70,04 +1,9% +1,33 -11,0%

Brent/ICE 75,35 74,17 +1,6% +1,18 -10,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 32,33 32,77 -1,3% -0,44 -57,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.017,29 2.010,75 +0,3% +6,54 +10,6%

Silber (Spot) 24,07 23,97 +0,4% +0,10 +0,5%

Platin (Spot) 1.070,03 1.058,38 +1,1% +11,65 +0,2%

Kupfer-Future 3,74 3,72 +0,5% +0,02 -2,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 15, 2023 12:00 ET (16:00 GMT)

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