ATX
28.02.2013 18:39:31
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MÄRKTE EUROPA/Italien-Wahl ist erst einmal abgehakt
Europas Börsen haben am Donnerstag an die Erholung vom Vortag angeknüpft. Der Schock des Wahlausgangs in Italien scheint zunächst überwunden. Der Fed-Vorsitzende Ben Bernanke hat in seinen Anhörungen im US-Kongress deutlich gemacht, dass die US-Notenbank voraussichtlich noch für lange Zeit an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhalten wird. "Die Liquidität an den Märkten treibt die Kurse weiter nach oben", sagte ein Händler.
Der Dax gewann 0,9 Prozent auf 7.742 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,8 Prozent auf 2.634 nach oben. Die Mailänder Börse entwickelte sich einem Plus von 0,6 Prozent auf 15.921 nicht ganz so stark. Beobachter stellen sich auf eine äußerst schwierige Regierungsbildung in Italien ein. Neuwahlen sind nicht auszuschließen.
"Es scheint, als hätten die Bullen wieder einen Grund für Optimismus gefunden", sagte Stan Shamu von IG Markets. Der Stratege spielt darauf an, dass Investoren am Vortag trotz des für die Börsen enttäuschenden Wahlausgangs in Italien bei einer Anleiheauktion des Landes zugegriffen haben, wenn auch gegen höhere Zinsen. Die Renditen für italienische Benchmarkanleihen gaben 7 Basispunkte auf 4,72 Prozent nach.
Am Devisenmarkt geriet der Euro erneut unter Abgabedruck und fiel unter die Marke von 1,31 Dollar. Nach dem Wahldebakel in Italien sind die Anleger wieder deutlich skeptischer der Einheitswährung gegenüber eingestellt. Der Dollar profitierte zudem von einem besser als erwartet ausgefallenen Chicago-Einkaufsmanagerindex. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass der Euro bis zum Jahresende auf 1,20 zum Greenback abwerten wird.
Die Flut von Quartals- und Jahreszahlen der Unternehmen, die zuletzt etwas abgeebbt und wegen der Wahl in Italien in den Hintergrund getreten war, erreicht am Donnerstag einen neuen Höhepunkt. Mit Bayer und der Deutschen Telekom legten zwei Dax-Schwergewichte ihre Jahresergebnisse vor. Bayer-Aktien stiegen um 2,7 Prozent. Die Leverkusener haben erstmals eine Gewinnprognose für das Jahr 2015 veröffentlicht, der bei den Anlegern Gefallen fand.
Die Aktie der Deutschen Telekom schaffte nach Zahlen gerade noch einen unveränderten Schluss bei 8,22 Euro. Die Ergebnisse sind leicht unter den Erwartungen der LBBW geblieben. Das bereinigte EBITDA sei "noch unter den ohnehin relativ niedrigen Schätzungen" ausgefallen, hieß es. Hintergrund seien die Investitionen in das deutsche und das US-Mobilfunknetz. Auch der Nettogewinn verfehlte, unter anderem wegen Abschreibungen, die Prognose der Analysten.
Gute Umsatzzahlen der International Consolidated Airlines Group (IAG), ehemals British Airways und Iberia, trieben die Aktie um knapp 8 Prozent nach oben. Auch Lufthansa wurden davon mitgezogen und legten um 3,4 Prozent zu. Der Umsatz bei IAG stieg auf 18,1 nach 16,8 Milliarden Euro. "Das zeigt deutlich die Belebung im internationalen Geschäft und ist daher für die ganze Branche gut", so ein Händler.
In der zweiten Reihe legten unter anderem ProSiebenSat.1 und Hochtief Zahlen vor. Beim Baukonzern Hochtief ist es 2012 bei Umsatz und Gewinn schlechter gelaufen als erwartet. Die Aktie fiel um mehr als 7 Prozent. Aktien von ProSiebenSat.1 stiegen um 6,8 Prozent. Der TV-Sender rechnet in diesem Jahr mit steigendem Umsatz und Gewinn. Papiere des Telekomausrüsters ADVA Optical verloren nach einer schwachen Prognose für das laufende Quartal 4,3 Prozent.
Daneben veröffentlichten auch europäische Blue-Chips wie Telefonica, Royal Bank of Scotland, British American Tobacco und GDF Suez Geschäftsergebnisse. Suez-Aktien stiegen 0,5 Prozent. Die Franzosen haben 2012 fast drei Milliarden Euro mehr umgesetzt als erwartet. Papiere der Royal Bank of Scotland fielen dagegen um 6,6 Prozent, nachdem sich der Verlust der Bank 2012 um vier auf sechs Milliarden Pfund Sterling ausgeweitet hat. Telefonica-Aktien gewannen nach guten Ergebnissen der Spanier 2 Prozent.
.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.633,55 21,66 +0,8% -0,1 . Stoxx-50 2.647,04 27,41 +1,0% 2,7 . Stoxx-600 289,94 2,77 +1,0% 3,7 Frankfurt XETRA-DAX 7.741,70 65,87 +0,9% 1,7 London FTSE-100 6.360,81 34,93 +0,6% 7,9 Paris CAC-40 3.723,00 31,51 +0,9% 2,3 Amsterdam AEX 340,53 3,16 +0,9% -0,6 Athen ATHEX-20 334,47 2,99 +0,9% 8,0 Brüssel BEL-20 2.569,17 24,94 +1,0% 3,8 Budapest BUX 18.804,96 295,56 +1,6% 3,5 Helsinki OMXH-25 2.350,89 1,42 +0,1% 6,4 Istanbul ISE NAT. 30 98.094,81 1.303,51 +1,3% 0,4 Kopenhagen OMXC-20 546,55 3,50 +0,6% 10,2 Lissabon PSI 20 6.001,53 -13,82 -0,2% 5,9 Madrid IBEX-35 8.136,70 93,60 +1,2% 0,8 Mailand FTSE-MIB 15.921,25 94,23 +0,6% -2,2 Moskau RTS 1.534,41 3,89 +0,3% 0,5 Oslo OBX 435,58 0,06 +0,0% 6,2 Prag PX 1.014,57 18,64 +1,9% -2,3 Stockholm OMXS-30 1.199,40 5,33 +0,4% 8,6 Warschau WIG-20 2.452,01 1,65 +0,1% -5,3 Wien ATX 2.466,60 32,26 +1,3% 2,7 Zürich SMI 7.593,67 108,68 +1,5% 11,3
DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.43 Uhr Mi, 17.55 Uhr EUR/USD 1,3083 -0,47% 1,3145 1,3102 EUR/JPY 120,8101 -0,55% 121,4808 120,4491 EUR/CHF 1,2210 -0,09% 1,2221 1,2202 USD/JPY 92,3500 -0,09% 92,4320 91,9350 GBP/USD 1,5192 0,14% 1,5171 1,5132 .=== Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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February 28, 2013 12:09 ET (17:09 GMT)
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